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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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mir.«
    Rufus Stone!
    Sherlock ließ sich hinter den Tresen ziehen, der vor der Rückwand des Ladens stand. Einer von Wormersleys Leuten – Sherlocks Meinung nach Mr Malvin, aber er war sich im dichten Rauch nicht so sicher – entdeckte sie und versuchte, sie zu fassen. Doch Stone stieß ihn zu Boden.
    Eine kleine Tür lag halb versteckt hinter dem Tresen. Stone schob sie auf, zog Sherlock hinter sich her und schloss sie wieder hinter ihnen.
    Sie befanden sich in einem Lagerraum. Schwere Mehlsäcke und große Teekisten waren an den Wänden gestapelt. Stone machte sich eilig daran, sie vor der Tür aufzutürmen, und Sherlock schickte sich an, ihm zu helfen, obwohl ihm wegen des Rauchs die Augen brannten.
    »Wie sollen sie rauskommen?«, rief er.
    »Nicht mein Problem«, erwiderte Stone. Er warf Sherlock einen Blick zu und fügte dann, als er den Ausdruck in seinem Gesicht sah, hinzu: »Sie können die Tische als Schutzschilde benutzen und sich damit den Weg zur Treppe bahnen. Wenn sie schnell genug sind, schaffen sie es einigermaßen unversehrt zur Straße hoch. Und auch die Leute draußen werden versuchen, das Feuer zu löschen. Mach dir keine Sorgen. Wir überlassen sie nicht dem Flammentod – auch wenn ich große Lust dazu hätte!«
    »Wie haben Sie das Feuer gelegt?«
    »Einfach: Etwas weiter die Straße runter war ein Teehändler mit seinem Karren. Der war gerade dabei, mit Spiritus seinen Samowar zu erhitzen.«
    »Seinen was?«
    »Den großen Teekessel – der wird Samowar genannt. Er hatte noch eine Flasche Spiritus dabei. Die habe ich mir, nun ja, geborgt. Den Inhalt habe ich vor dem Laden verschüttet, während sie sich drinnen auf dich konzentrierten, dann eine alte Zeitung genommen, die ich dabeihatte, sie zusammengerollt, angezündet, draufgeworfen und die leere Flasche noch hinterher. Hat prima funktioniert – auch wenn ich mich eigentlich ungern selbst lobe.«
    Stone bugsierte Sherlock zur Rückseite des Lagerraums, wo ein paar Steinstufen zu einem kleinen Hinterhof hinaufführten.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«, fragte Sherlock.
    »Ich war auf dem Weg ins Hotel, um mit Mr Holmes zu reden. Da habe ich mitbekommen, wie sie ihn verhafteten. Dann habe ich gesehen, wie dir ein großer dunkler Kerl über den Weg gelaufen ist. Das erweckte meine Neugier und so bin ich euch hierher gefolgt. Schon komisch, was man so alles mitkriegt, wenn man an einer offenen Lüftungsklappe im Fenster lauscht.«
    »Sie haben alles gehört?«
    Ein grimmiger Ausdruck legte sich auf Stones Gesicht. »Hab ich.«
    Vom Hof ging ein enger Seitengang ab, der sich zwischen zwei Gebäuden hinzog. Stone stürmte darauf zu und Sherlock musste fast rennen, um mitzukommen.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte er keuchend.
    »Wir begeben uns geradewegs zu unserer diplomatischen Vertretung hier in Moskau und vertrauen uns der Gnade des britischen Konsuls an. Das ist es, was wir machen.«
    »Nein!« Sherlock blieb auf der Stelle stehen.
    »Komm schon«, drängte ihn Stone, der ebenfalls stehen geblieben war. »Wir sind in Gefahr, in jeder Sekunde, die wir uns hier auf den Straßen aufhalten.«
    Sherlock verharrte, wo er war: störrisch, trotzig und todmüde. »Wir müssen zu meinem Bruder«, sagte er mit grimmiger Stimme.
    »Sieh mal, Sherlock, im Moment können wir ihm absolut nicht helfen. Das Beste, was uns bleibt, ist, die Sache den Diplomaten zu überlassen. Das ist eine akute diplomatische Krise und gehört somit genau zu den Dingen, wofür sie leben. Das und Cocktail-Partys natürlich. Wenn wir Glück haben, erreichen sie Graf Schuwalow womöglich noch vor Wormersley und Mrs Loran.« Er blickte zum Café zurück. »Hängt ganz davon ab, ob sie es schaffen, in einem Stück da rauszukommen. Gut möglich, dass wir ihre Pläne bereits durchkreuzt haben.« Er lächelte. »Oder gegrillt.«
    »Ihre Pläne hängen vielleicht nicht von ihrer persönlichen Anwesenheit ab«, hob Sherlock hervor. »Mr Kyte zum Beispiel war nicht im Café. Er hätte sich unmöglich so verkleiden können, dass ich ihn nicht erkannt hätte. Vielleicht leitet ja er den Attentatsversuch.«
    Stone starrte Sherlock einen Moment lang an. »Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Genauso hast du geguckt, als du auf der
SS Scotia
versucht hast, Tonleitern und Arpeggios zu meistern. Du bist schon ein sturer Hund, was?«
    Etwas verlegen zuckte Sherlock die Achseln. »Ist so eine Familieneigenschaft«, murmelte er.
    Stone atmete geräuschvoll aus. »Na schön«, sagte er.

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