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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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wie Sherlock sie jemals zu Gesicht bekommen hatte. Sie glich nicht der, mit welcher ihn Mr Surd, Baron Maupertuis’ Diener, vor Monaten traktiert hatte. Nein, diese sah aus, als bestünde sie aus geflochtenem Metall und an der Spitze sah Sherlock eine scharfe Eisenkralle.
    »Erinnerst du dich, wie ich von der russischen Knute gesprochen habe?«, fragte Wormersley. »Tja, du wirst gleich ihre Bekanntschaft machen.«
    Urplötzlich holte er mit einer kurzen Bewegung aus und ließ die Peitsche vorschnellen. Mit heulendem Pfeifton durchschnitt die Spitze die Luft. Sherlock wich blitzschnell zur Seite aus, und der scharfe Metallhaken pfiff knapp an seinem Ohr vorbei.
    Doch als Wormersley die Peitsche wieder zurückzog, verfing der Haken sich in seiner Jacke.
    Sherlocks Körper wurde nach vorne gerissen, und er verlor das Gleichgewicht. Mit ausgebreiteten Händen landete er auf dem schneebedeckten Boden.
    Wormersley stand nun hinter Sherlock und schlang ihm die Knute um den Hals. Mit aller Kraft zog er die Schlinge zu und riss dabei Sherlocks Hals nach hinten. Augenblicklich wurde ihm die Luft abgeschnitten.
    Die Welt um ihn herum verfärbte sich rot. Verzweifelt versuchte er, Luft in die Lungen zu saugen. Doch nichts kam an den stählernen Gliedern der Knute vorbei, die sich tief in sein Fleisch schnitten. Er nestelte hektisch mit den Fingern an der Peitsche herum, um zu versuchen, sie unter das Metall zu bekommen. Aber Wormersley zog so fest zu, dass nicht die geringste Ritze blieb.
    Der rote Nebel vor seinem Gesicht begann sich nun schwarz zu färben. Die Welt versank in einem verschwommenen Schleier aus Licht und Lärm.
    Sherlock stieß mit seinem rechten Fuß nach hinten aus. Doch Wormersley hatte seine Beine rechtzeitig außer Reichweite gebracht, während er vornübergebeugt dastand, um Sherlock zu erwürgen. Seine Knöchel gruben sich tief in Sherlocks Nacken.
    »Verrecke!«, zischte er und brachte seinen Kopf nah an Sherlocks linkes Ohr. »Verreck einfach!«
    Als Sherlock versuchte, besseren Halt auf dem Boden zu finden, irgendeinen stabilen Punkt, um sich in einer letzten Kraftanstrengung nach oben zu wuchten, streifte seine Hand die Außenseite seiner Jacke.
    Er fühlte etwas Hartes und Gewölbtes: die Sprayflasche aus dem Diogenes Club! Die, mit der man Mycroft betäubt hatte.
    Während der Nebel vor seinem Gesicht fast tief schwarz wurde und sein Herzschlag ihm in den Ohren hämmerte, zog Sherlock mit der letzten verbliebenen Kraft die Flasche aus der Tasche. Verzweifelt fummelte er daran herum und versuchte, den Daumen auf den Sprayknopf zu bringen. Er wusste nicht einmal, in welche Richtung die Düsenöffnung zeigte, aber er hielt sie einfach über seinen Kopf und drückte wie wahnsinnig auf den Knopf.
    Hinter ihm stieß Wormersley ein Keuchen aus. Seine Hände wurden schlaff. Sherlock fiel nach vorne und sog große Mengen Luft in die Lungen. Dann drehte er sich auf den Rücken und riss die Hände hoch, um Wormersley abzuwehren, falls er angreifen würde. Aber durch den langsam schwindenden roten Nebel sah Sherlock, dass Wormersley einfach nur still dastand – mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht, den Blick ins Nirgendwo gerichtet.
    Sherlock schloss die Augen und ließ den Kopf langsam auf das schneebedeckte Straßenpflaster sinken.
    Dann wurde er plötzlich von Händen gepackt und fortgezerrt. Einen Moment lang dachte er, es wäre Mr Kyte. Doch gleich darauf lösten auch schon andere Hände den Peitschenriemen von seinem Hals, und als er die Augen aufschlug und sich umsah, erkannte er, dass er von Soldaten in grauen und blauen Uniformen umgeben war. Ein Soldat stützte ihn, während ein anderer ihn von der Peitsche befreite. Ein dritter hatte Wormersley gepackt, dessen Gesicht unter dem Blut fast bis zur Unkenntlichkeit angeschwollen war.
    Ein weiterer Soldat zerrte Rufus Stone hinter der anderen Seite der Kutsche hervor. Er blutete heftig aus einer langen Messerwunde am Arm. Der Schnitt war durch den dicken Stoff seiner Jacke gegangen und, wie es schien, tief ins Fleisch gedrungen.
    Von Mr Kyte war keine Spur zu sehen.
    Die nächsten Minuten verschwammen zu einem diffusen Nebel. Sherlock und Rufus Stone wurden ins düstere Gebäude der Dritten Abteilung verfrachtet und – halb gestoßen, halb gezogen – über dunkle Korridore und Treppenfluchten bugsiert. Schließlich führte man sie an uniformierten Wachposten vorbei in eine Flucht miteinander verbundener Büros.
    Im letzten Büro standen zwei

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