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Young Sherlock Holmes 3

Young Sherlock Holmes 3

Titel: Young Sherlock Holmes 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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sein und ihn töten wird.«
    »Aber woher
wissen
Sie, dass es um drei passiert?«, fragte Sherlock hilflos. Er hielt sich selbst für intelligent, aber die unglaubliche Geduld und das Planungsvermögen, das die Paradol-Kammer an den Tag legte, nötigten ihm Bewunderung ab.
    »Wir haben Zugang zu seinem Terminkalender«, sagte Mrs Loran leise. »Dank eines niederen Sekretärs, den wir bestochen haben. Er bekommt Schuwalow kaum zu Gesicht und kommt nie nah genug an ihn heran, um ihn umzubringen. Aber er kennt alle Bewegungen Schuwalows. Der Graf hat heute Nachmittag zwischen drei Uhr und drei Uhr dreißig eine freie Zeitnische. Davor hat er einen Termin im Kreml, danach macht er sich nach St. Petersburg zu einer Besprechung mit dem Zaren auf. Es passiert heute, und zwar um drei Uhr. Und falls wider Erwarten doch nicht, sind wir über seine freien Termine während der nächsten Wochen im Bilde.«
    »Und was passiert mit mir?«
    Wieder blickte Wormersley Mrs Loran an.
    »Oh, du weißt leider zu viel«, antwortete sie leise. »Deswegen hat Wormersley dich auch am Hotel abgefangen und dich hierhergebracht. Wir mussten herausfinden, was du weißt und was du daraus schließen könntest. Tja, und die Antwort lautet, dass du zu viel weißt, und tatsächlich bist du genauso clever wie dein Bruder. Baron Maupertuis hatte es uns schon gesagt, aber wir mussten uns selbst davon überzeugen. Wir können dich nicht am Leben lassen. Wir werden dich in die russische Wildnis verfrachten und dich töten. Die Bären und Wölfe werden dann die Spuren für uns beseitigen.«
    Ein Schauder durchfuhr Sherlock. Er blickte sich um, aber es war keine Fluchtmöglichkeit zu entdecken. Die Agenten der Paradol-Kammer hatten ihn umzingelt. Wenn er versuchte wegzulaufen, würde man sich in Sekundenschnelle auf ihn stürzen.
    Und Mycroft? Armer Mycroft. Nicht mehr lange und man würde ihm einen Mord anhängen – wieder einmal. Nur dass dieses Mal niemand da sein würde, um seine Unschuld zu beweisen.
    Das Ganze mochte zum Krieg führen – zu einem Krieg zwischen Russland und England. Ein diplomatischer Zwischenfall von solch einer Dimension konnte den Lauf der Geschichte völlig verändern. Aber war es nicht genau das, was die Paradol-Kammer wollte?
    »Schaff ihn weg«, befahl Mrs Loran Mr Furness über die Schulter hinweg. »Sorg dafür, dass seine Leiche nie gefunden wird.«
    In diesem Moment näherte sich Mr Malvin hinter Mrs Loran. Er hielt eine hölzerne Box in Händen. Sherlock bemerkte, dass Löcher oben in den Deckel gebohrt waren. Doch er kam nicht darauf, welchem Zweck sie dienten.
    »Das hier«, sagte sie zu Wormersley und wies mit der Hand auf die Box, »ist für Sie. Seien Sie vorsichtig damit. Und denken Sie daran: Punkt drei Uhr.«
    Sie wandte sich wieder Sherlock zu. »Bitte versteh, dass das nichts Persönliches ist. Trotz der Sache, die mit Baron Maupertuis passiert ist, haben wir nichts gegen dich. Du bist eher so was wie ein großer Stein auf der Straße – ein Stein, den wir aus dem Weg schaffen müssen, damit der Karren der Weltgeschichte vorbeifahren kann.«
    »Los komm schon«, sagte Wormersley und erhob sich. »Dann bringen wir dich mal dahin, wo’s richtig gefährlich ist.«
    Plötzlich zersplitterte Glas draußen auf den Treppenstufen und Sherlock blickte auf – gerade in dem Moment, als sich der kleine Platz vor dem Laden in eine Flammenhölle verwandelte.

15
    Innerhalb von Sekunden war das Café von schmierigem schwarzen Rauch erfüllt. Wormersley stieß einen Fluch aus und versuchte, Sherlock an der Schulter zu packen. Doch der warf sich nach hinten. Der Stuhl kippte um, und Sherlock landete auf dem Boden. Rasch krabbelte er unter einem leeren Tisch davon.
    Schockiert vom urplötzlich ausgebrochenen Feuer sprangen die anderen Gäste – die Ensemblemitglieder, mit denen er zusammen gereist war, mit denen er die Mahlzeiten geteilt und denen er vertraut hatte – auf und warfen dabei Stühle und Tische um.
    »Fasst ihn!«, rief Mrs Loran. »Schnappt den Jungen!«
    Mittlerweile leckten die ersten Flammen an der hölzernen Fassade des Cafés empor. Dann zerplatzte das Ladenfenster in der Hitze, und ein Tisch in der Nähe des Eingangs fing Feuer.
    Jemand packte Sherlock am Arm und zerrte ihn in den hinteren Bereich des Cafés. Er versuchte, Widerstand zu leisten, aber dann sagte plötzlich eine Stimme mit irischem Akzent: »Wenn du nur einer einzigen Person ein einziges Mal in deinem Leben vertraust, Junge, dann jetzt

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