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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Allerheiligsten.« Er starrte die durcheinander geratenen Bücher auf den Regalen und dem Boden an. »Und nachher etwas aufräumen. Normalerweise würde ich eines der Dienstmädchen bitten, aber unter den gegebenen Umständen …«
    Leise zog Sherlock sich aus der Bibliothek zurück, und als er die Tür hinter sich schloss, konnte er hören, wie sein Onkel etwas vor sich hin murmelte.
    Wie sich herausstellte, befand sich Mrs Eglantine in der Halle, und so hielt sich Sherlock im Schatten verborgen, um sie zu beobachten. Sie sprach gerade mit einem der Dienstmädchen.
    »Sag Cook, dass ich gleich zu ihr komme. Die Menüpläne für diese Woche sind völlig inakzeptabel und müssen geändert werden. Und sag ihr, dass ich erst zufrieden bin, wenn sie komplett überarbeitet worden sind.«
    Als das Dienstmädchen davoneilte und Mrs Eglantine einen Moment lang in Gedanken versunken reglos dastand, nahm unwillkürlich eine kühne Idee in Sherlock Gestalt an. Mrs Eglantine hatte offensichtlich keinerlei Skrupel, in aller Ruhe das gesamte Haus nach irgendeinem Gegenstand zu durchsuchen. Was, wenn er nun
ihr
Zimmer durchstöberte, während sie beschäftigt war? Vielleicht konnte er einen Hinweis darauf finden, wonach sie eigentlich suchte. Gelang ihm das und fand er den verborgenen Gegenstand vor ihr, gäbe es keinen Grund mehr für sie, noch länger im Haus zu bleiben. Und selbst wenn er es nicht herausfand, könnte er vielleicht dahinterkommen, was sie eigentlich gegen seine Tante und seinen Onkel in der Hand hatte. Wenn es ihm gelänge, sie
davon
zu befreien, könnte er sich endlich einmal gebührend für ihre großzügige Gastfreundschaft erkenntlich zeigen.
    Mrs Eglantine strebte auf den hinteren Bereich des Hauses zu, vermutlich auf dem Weg zu etwas, das sich als ziemlich spannungsgeladene Zwiesprache mit Cook herausstellen würde. Sherlock verspürte einen Anflug von Mitgefühl. Er mochte Cook. Immer hatte sie eine Scheibe Brot mit Marmelade oder etwas Gebäck mit Sahne für ihn übrig, wenn er in der Küche vorbeischaute. Als einziges Mitglied des Dienstpersonals war sie in der Lage, Mrs Eglantine Paroli zu bieten.
    Da er seinen Onkel in der Bibliothek wusste und davon ausgehen konnte, dass seine Tante wie normalerweise jeden Nachmittag im Wohnzimmer beim Nähen saß, konnte Sherlock ziemlich sicher sein, von keinem Familienmitglied gestört zu werden. Außerdem wusste er, dass nach dem Dienstplan der Dienerschaft davon auszugehen war, dass zu dieser Zeit gerade die Feuerstätten in den Schlafzimmern gereinigt wurden. Niemand würde sich also in der obersten Etage aufhalten, auf der sich die Personalunterkünfte und Sherlocks Zimmer befanden.
    Er gelangte in den obersten Stock, ohne jemandem zu begegnen. Sein Zimmer war das Erste, das vom Treppenflur abging. Daneben befand sich ein leerer Raum, der normalerweise einem Butler vorbehalten gewesen wäre, hätte sich die Familie einen leisten können. Weiter geradeaus um die Ecke lagen die Zimmer von Mrs Eglantine, der Dienstmädchen sowie der Burschen, die in den Ställen und Gärten arbeiteten. Auch die Hintertreppe befand sich dort, die die Angestellten benutzten, um sich ungesehen durch das Haus zu bewegen. Lediglich Mrs Eglantine war es gestattet, die Haupttreppe zu benutzen.
    Er ging um die Ecke. Wie erwartet lag der Rest des Korridors einsam und verlassen vor ihm. Mrs Eglantines Tür war zu, aber nicht abgeschlossen, wäre dies doch ein schwerwiegender Bruch des ungeschriebenen Vertrages zwischen Hausherren und Angestellten gewesen. Theoretisch konnten die Räume des Personals zu jeder Zeit und aus jedem Grund von Sherlocks Tante oder seinem Onkel betreten werden; und obwohl sich dieses Recht theoretisch auch auf Sherlock erstreckte, spürte er, wie sein Herz auf einmal schneller schlug und die Handflächen feucht wurden, als er nach dem Türknauf langte.
    Vorsichtig drehte er daran und schob die Tür leise auf. Rasch trat er ein und schloss sie gleich wieder hinter sich.
    Im Zimmer roch es nach Lavendel, Talkumpuder und schwach nach irgendeiner schweren, blumenartigen Note, die an verrottende Orchideen erinnerte. Ein fadenscheiniger Läufer nahm die Mitte des ansonsten aus blanken Holzdielen bestehenden Fußbodens ein. Das Bett war akkurat gemacht, und jedwede Kleidungsstücke waren entweder in der engen Garderobe aufgehängt oder zusammengefaltet in der Kommode verstaut worden. Abgesehen von einer Haarbürste auf dem Fensterbrett, einem gerahmten Druck

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