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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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recht. Sam muss dafür sorgen, dass Willamina sich daran hält.«

    Sam lehnte sich zurück. Wie zum Teufel hatte sein Großvater sich mit diesen Ewiggestrigen einlassen können? Grammy Rose hatte zu Hause mehr zu sagen gehabt als Bram, und sie hatte sich nicht gescheut, Gebrauch von ihrer Macht zu machen.
    »Ich behaupte noch immer, dass du zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst, wenn du ihr ein Kind machst«, sagte Phil.
    »Sie wird sich nicht nur verpflichtet fühlen, dich zu heiraten, ein Kind wird ihr auch den Widerspruchsgeist austreiben.«
    »Der gefällt mir aber«, sagte Sam und balancierte seinen Stuhl auf den zwei hinteren Beinen, »er verhindert Langeweile.«
    »Sieh an«, sagte Sean Graves und griff nach seiner Kaffeetasse, »da kommt Doris. Wenn die hört, worüber wir sprechen, wird sie uns gehörig die Leviten lesen.«
    Sam stellte seinen Stuhl wieder gerade hin, und die vier Männer tranken plötzlich eifrig ihren Kaffee.
    »’n Morgen, Doris«, sagte Sam, stand auf und zog einen Stuhl vom nächsten Tisch heran.
    »Wo bleibt Mimi heute? Sie ist doch nicht krank?«
    »Bei ihrer Tochter haben gestern Abend Wehen eingesetzt. In den nächsten Tagen muss Mimi die anderen drei Kinder hüten.« Doris lächelte Sam zu, der ihr aus dem Mantel half.
    »Wie ich sehe, haben Sie Ihren Skizzenblock dabei«, sagte er, als sie den Block auf den Tisch legte.

    »Ich war die halbe Nacht auf und habe unser neues Label entworfen«, berichtete Doris aufgeregt, setzte sich und klappte ihren Block auf.
    »Deshalb bin ich heute spät dran. Ich habe auch eine Liste mit möglichen Namen für unser Produkt gemacht. « Sie schob den aufgeklappten Block Sam zu.
    »Ich denke, es sollte etwas Einprägsames sein. Dieses Etikett«, sagte sie und tippte mit einem rosa Fingernagel auf die Seite, »könnten wir nehmen, wenn wir uns für den Namen Engelpuffer entscheiden.«
    »Engelpuffer!«, platzte Phil heraus.
    »An Hummern ist nichts Engelhaftes. Sie gehören zu den hässlichsten Kreaturen, die Gott geschaffen hat.« Er griff nach dem Block und drehte ihn um, damit er die Skizze besser sehen konnte.
    »Ach, das ist ja kein als Engel verkleideter Hummer, sondern ein kleiner Junge.« Er schob den Block zurück.
    »Was hat ein halbnacktes, dickes kleines Kind mit Hummerpuffern zu tun?«
    »Das ist kein Kind, das ist ein Engel. Und wenn du nicht so knickrig wärest und zu einem Arzt gingest, um dir stärkere Brillen zu besorgen, würdest du sehen, dass er die Hummerpuffer verspeist.« Sie blätterte zur nächsten Seite um.
    »Wir können auch die Puffer selbst als Engel gestalten. Sehen Sie, diesen da habe ich mit Flügeln und einem Heiligenschein gezeichnet.« Sie sah Sam erwartungsvoll lächelnd an.

    »Was halten Sie von meinen Ideen?«
    Sam griff nach dem Skizzenblock und studierte die Entwürfe. Erst blätterte er zurück zum ersten, dann wieder zum zweiten.
    Sein erster Gedanke war, dass er sich bei Willa entschuldigen musste. Jetzt war ihm klar, wie es gekommen war, dass ihre Senioren ihr die Leitung völlig hatten entreißen können. Seine eigene kleine Gang machte ihm bereits seine Idee einer Unternehmensgründung streitig.
    Am gestrigen Morgen hatte er unterwegs zum Lagerhaus, das er zu kaufen hoffte, herausgefunden, dass Sean Graves den Preis mit Avery Ingall bereits am Abend zuvor über ein paar Bierchen in Averys Haus ausgehandelt hatte. Sean hatte das Objekt wahrscheinlich viel günstiger bekommen, als Sam es geschafft hätte, doch hatte er ihn damit um das Vergnügen gebracht, mit einem waschechten Yankee-Krämer zu feilschen.
    Und gestern beim Autohändler hatte Phil Grindle Sam am Arm gepackt und ihn – zweimal – vom Verkaufsgespräch fortgezogen. Wer konnte denn ahnen, dass es beim Preis eines Automobils so viel Verhandlungsspielraum gab?
    Phil kannte sich offenbar aus.
    Wie sollte er jetzt einer achtzigjährigen Großmutter beibringen, dass Engel nicht wirklich sein Fall waren?
    »Sam … Sam!«, rief Phil aus, dessen Lautstärke mit der Kraft der Hiebe stieg, die er Sams Arm versetzte.
    »Da draußen läuft Willamina auf und ab. Wenn du nicht den ganzen Tag darauf verwenden möchtest, sie aus dem Knast zu holen, solltest du hinausgehen, bevor sie die Geduld verliert und dich hier drinnen sucht.«
    »Ach, du lieber Himmel«, stieß Doris hervor, »sie hat hier Hausverbot. Wenn sie das Lokal betritt, kostet es sie siebenhundertdreiundvierzig Dollar.«
    »Und vierundsechzig Cent«, ergänzte Phil.
    Sam riss den

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