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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Radcliffe daheim gewesen, hätte er die Nachricht gelesen und die Verabredung eingehalten, dann wäre er womöglich getötet worden. In diesem Fall hätte sie sich vielleicht von diesem gut aussehenden, liebenswürdigen Mann, der nun vor ihr stand, bezaubern lassen, ihn geheiratet und nie erfahren, dass er der Mörder ihres Gemahls war.
    „Falls es Ihnen irgendwie gelingen sollte, meinen Gatten umzubringen, dann glauben Sie doch wohl nicht wirklich, ich wäre willens, Sie zu heiraten!"
    Er blickte finster drein. „Das ist leider ein Problem, das Sie selbst schufen, als Sie heute hierher kamen. Sie sollten von alledem nichts erfahren. Bedauerlicherweise haben Sie meine Planung durcheinander gebracht. In gewisser Weise ist dies beinahe eine Wiederholung des Tages, an welchem Mary und Robert starben."
    Charlie spürte, wie die Angst sie beschlich - die Angst um ihr Leben.
     
    „Mylord! Gottlob sind Sie daheim."
    Radcliffe hatte gerade die Tür geschlossen und drehte sich nun zu Stokes um, der, gefolgt von Mrs. Hartshair und Bessie, aus dem Salon herbeigeeilt kam. Als er den Gesichtsausdruck des gewöhnlich so gelassenen Butlers sah, erwachte auch in Radcliffe die Angst.
    „Was ist geschehen? Wo ist Charlie?"
    „Ich ... das heißt ... Ich weiß nicht", gestand der Diener hilflos. „Sie wollte ein Buch holen für Bes... Lady Seguin und ist nicht mehr zurückgekommen. Als wir nachsahen, befand sie sich auch nicht mehr in der Bibliothek. Wir suchten im ganzen Haus, konnten sie jedoch nicht finden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte keine Ahnung, wo Sie waren, und konnte Ihnen daher auch keine Benachrichtigung schicken, und ..." Er sprach nicht weiter.
    Radcliffe schaute ihn nur an. „Wollen Sie damit sagen, sie sei einfach verschwunden?"
    Darauf wusste Stokes offenbar nichts zu erwidern.
    „Wie lange ist sie bereits fort?" wollte der Lord nun wissen.
    „Seit vor der Mittagsstunde", antwortete der Butler widerstrebend. „Ich sandte eine Nachricht an Lady Elizabeth, um sie zu fragen, ob Lady Charlie sich vielleicht bei ihr befände, doch die Antwort darauf steht noch aus."
    Diese Information verarbeitete Radcliffe noch, als der Türklopfer anschlug. Der Lord drehte sich um und öffnete die Eingangstür. Für einen kurzen Augenblick durchflutete ihn Erleichterung, doch sogleich erkannte er Elizabeth, die ein pastellfarbenes Gewand trug.
    „Elizabeth?"
    „Ja." Als Radcliffe zur Seite trat, kam sie rasch ins Haus und bemerkte sofort die besorgten Gesichter um sie herum. „Ihr habt sie noch nicht gefunden, nehme ich an?"
    „Nein." Bessie biss sich unglücklich auf die Lippe.
    „Und ihr wisst nicht, wohin sie gegangen sein könnte?" Man warf einander nur stumme Blicke zu. Seufzend ging Beth voraus in den Salon. „Kommt. Jetzt werden wir uns alle erst einmal setzen und versuchen, die Sache vernünftig anzugehen. Es muss doch irgendeinen Hinweis geben, dem man entnehmen kann, wohin Charlie gegangen ist. Sie läuft doch nicht so einfach davon. Irgendetwas muss vorgefallen sein, das sie veranlasste zu verschwinden."
    Wütend drückte Charlie gegen das Fenster, welches sie schon zu öffnen versucht hatte, seit Norwich hinausgegangen war, um sich sein weiteres Vorgehen zu überlegen.
    Vermutlich wollte er eine Möglichkeit finden, sie am Leben zu lassen und sie dann zu einer Heirat zu zwingen, nachdem Radcliffe erschienen und von ihm getötet worden war.
    Dass Radcliffe gar nicht kommen würde, hatte sie Norwich nicht gesagt. Sie erinnerte sich genau, seinen Brief zusammengeknüllt und quer durch die Bibliothek geschleudert zu haben, und als sie aus dem Raum geeilt war, hatte sie noch gesehen, wie die Papierkugel unter einen Sessel in der Ecke gerollt war. Dort würde Radcliffe den Brief höchstwahrscheinlich nicht suchen.
    Charlie gab das Zerren und Stoßen am Fensterrahmen auf, schaute ihn sich stattdessen genauer an und fluchte, als sie die Nägel entdeckte, die das Ö ffnen unmöglich machten. Anscheinend hatte der Hausbesitzer nach Bessies Flucht kein Risiko mehr eingehen wollen. Charlie trat an das nächste Fenster und stellte fest, dass man auch dieses zugenagelt hatte.
    Nun ging sie zum Bett und setzte sich auf dessen Kante. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen, wie sie hier hinausgelangen konnte. Auf jeden Fall musste sie Jeremy - Radcliffe - warnen.
     
    „Also ..." Beth schaute auf die Liste, welche sie aufgestellt hatte. „Charlie hatte sich die meiste Zeit des Vormittags hier

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