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Zauber der Begierde

Zauber der Begierde

Titel: Zauber der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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einfach mit unüberlegten Wünschen um sich
zu werfen, Mädchen!« donnerte er.
    »Oh, dieser war keineswegs
unüberlegt«, rief sie fröhlich, bevor die Tür sich schloß. Auf dem Dach von
Dalkeith sank Grimm auf die Knie und starrte in den Himmel, verzweifelt auf der
Suche nach einer weiteren Sternschnuppe... nur für alle Fälle.
     
    Adriennes Kleid raschelte, als
sie über den Korridor eilte. Lydia hatte ihr erzählt, wo sie den Hawk finden
könne, und hatte sie bei kräftigem Pfefferminztee in ein paar Dinge eingeweiht,
die ihr Ehemann ihr gegenüber geflissentlich nicht erwähnt hatte. So zum
Beispiel die Tatsache, daß er ihre geliebte Kinderstube zerstört hatte, die sie
sich immer wieder vorgestellt hatte, wenn sie im zwanzigsten Jahrhundert
wachgelegen hatte. Das war es also, wohin er so eilig entschwunden und weshalb
er so besorgt wegen der wenigen verbleibenden Monate gewesen war. Sie betrat
die Kinderstube so leise, daß Hawk nicht hörte, wie sie sich näherte.
    Sie
fuhr sanft und liebevoll mit den Fingerspitzen über eine wundervoll geschnitzte
Puppe und hielt inne.
    Er
kniete neben einer Wiege und rieb mit einem weichen Tuch Öl in das Holz hinein.
Bekleidet nur mit den Blau- und Silbertönen seines Kilts, fiel sein dunkles
Haar in einer seidigen Welle vornüber. Die Kinderstube war von Dutzenden von
Ölleuchten erhellt, die seinen Torso wie aus glühender Bronze gegossen
erscheinen ließen. Seine Augen waren vor Konzentration verengt, und die
Muskeln in seinem Arm spannten und bündelten sich, während er das Öl
einarbeitete.
    Adrienne lehnte sich gegen den
Türrahmen und beobachtete ihn schweigend, während sie gleichzeitig die magere
Möblierung des Raumes registrierte. Viele der Spielsachen waren wieder da. Aber
die Wiegen und Betten waren allesamt verschwunden. Welch phänomenale
Leidenschaft mußte in ihm gewütet haben.
    »Ich
nehme an, ich sollte mich geschmeichelt fühlen«, sagte sie leise.
    Schuldbewußt
fuhr sein Kopf hoch.
    Adrienne
trat in den Raum, sich völlig bewußt, daß ihre Brüste, die durch die
Schwangerschaft noch voller geworden waren, unter ihrem Kleid schaukelten und
daß der Hawk von der Reife ihrer üppigen Kurven fasziniert zu sein schien. Sie
hatten sich am Nachmittag geliebt, verzweifelt, schnell und feurig - beinah
hätten sie es nicht von den Gärten bis in die Intimität ihres Schlafzimmers
geschafft. Lydia hatte geduldig eine ganze Stunde lang gewartet, bevor sie an
die Tür geklopft und darum gebeten hatte, ihre Schwiegertochter sehen zu
können.
    Als
Adrienne zuletzt im zwanzigsten Jahrhundert gefangen gewesen war, mit der
Befürchtung, nie wieder mit ihrem Gemahl intim werden zu können, waren
Erinnerungen an ihre unvorstellbare gemeinsame Leidenschaft in bittersüßer Wut
durch ihre Gedanken gestürzt und hatten ihr Bewußtsein für all die wollüstigen
Dinge gesteigert, nach denen sie sich verzehrt hatte. Die sie mit dem Hawk
hatte erleben wollen, die ihr jedoch verweigert worden waren. Diese langen,
quälenden Monate des Verlangens, gekoppelt mit den fordernden Hormonen der
Schwangerschaft, steigerten jetzt ihre Verwegenheit. Sie sehnte sich nach dem
langsamen, köstlichen Lieben, das sie befürchtet hatte, nie wieder erleben zu
dürfen. »Hawk?«
    Er
sah sie an, immer noch auf dem Boden kauernd, bereit, über sie herzufallen,
wenn sie sich auch nur einen Zentimeter bewegte.
    Adrienne bewegte sich - langsam
und erotisch. Sie bückte sich, um einen Spielzeugsoldaten aufzuheben, und
beugte sich so, daß ihre Brüste drohten, aus ihrem Leibchen hervorzuquellen.
Sie fing ihre Unterlippe mit den Zähnen und schickte dem Hawk unter gesenkten
Wimpern einen schmachtenden Blick. In Sekundenbruchteilen war er auf den Füßen.
    »Stopp!«
Adrienne hob eine Hand, um ihn zurückzuhalten.
    Hawk
blieb auf halbem Wege wie angewurzelt stehen.
    »Was
kann ich für dich tun, Adrienne?« flüsterte er heiser.
    »Ich
brauche dich«, sagte sie atemlos. Er stürzte vor, und sie hob erneut die Hand.
»Nein, laß mich dich ansehen«, sagte sie, während sie ihn langsam umkreiste.
Sie lächelte, als sich seine Augen weiteten. »Als ich wieder zurück in meiner
Zeit war, befaßte sich eine der Fragen, die ich unbedingt geklärt haben wollte,
mit Schotten und ihren Kilts...«
    »Und
die Frage lautete?«
    »Ich
sah dich einmal auf dein Pferd steigen -«
    »Ich
weiß«, sagte er selbstgefällig. »Du standest am Fenster neben der Kinderstube.«
    »Oh!
Du hast es absichtlich

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