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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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setzen, die diese Ebene verlassen wollen.«
    »Omort weiß immer ganz genau, wer kommt und geht.«
    »Diesmal nicht.«
    »Du bringst mich also zu einem dieser illegalen Portale? Wie lange werden wir bis dahin unterwegs sein?«
    »Ein paar Tage.«
    »Er wird uns finden, noch ehe du ankommst«, sagte sie. In seiner Wange begann ein Muskel zu zucken. Sobald er ihr auch das Metallbustier und die verbesserten Stiefel wieder angezogen hatte, fragte sie: »Was ist mit meinen Strümpfen und dem Tanga?«
    »Die wirst du nicht tragen, solange du bei mir bist.«
    Sie biss sich auf die Zunge. »Wenn du mir die Hände nicht freigibst, dann musst du mir jetzt noch mein Halsband und den Kopfputz holen.«
    »Ich muss dir etwas holen?«
    »So hab ich es nicht gemeint.«
    »Das kannst du vergessen, Prinzessin.«
    »Aber es ist wichtig!«
    Er stürmte zu dem Platz, wo die Sachen lagen, und hob sie auf. »Was ist denn daran so scheißwichtig? Wegen diesem Zeug wärst du beinahe ertrunken !« Er wirbelte herum und holte aus, um beides ins Wasser zu werfen.
    »Nein!«, kreischte sie, aber es war zu spät. Sie waren fort.
    Ihr blieb die Luft weg, und ihre Knie gaben nach. Gold ist Leben … Die glatte Wasseroberfläche hatte es ausgelöscht, als ob es niemals existiert hätte. Ihre Unterlippe bebte, und sie konnte ihre Gefühle weder ändern noch auf magische Weise dagegen angehen.
    »Komm jetzt«, sagte er barsch.
    Als er ihren Arm packte, blickte sie über ihre Schulter hinweg zurück. »Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast.« Gold zu verlieren, war eine Sache, aber es wegzuwerfen …? Unbegreiflich. Unfassbar. »Das ist unentschuldbar. Vollkommen unentschuldbar.«
    »Es ist hier draußen völlig wertlos.«
    »Von wegen wertlos , du Trottel! Diese Stücke haben meinen Kopf und meinen Hals geschützt!«
    »Dann wirst du dich wohl in Zukunft darauf verlassen müssen, dass ich diesen Job übernehme!« Er zerrte sie hinter sich her und sie schleppte sich in eisigem Schweigen voran.
    Die folgenden Stunden waren ereignislos. Seine grünen Augen ließen sie nicht ein Mal aus dem Blick. Er war stets aufmerksam, half ihr immer wieder über unebene Abschnitte hinweg, hielt ihren Arm, damit sie das Gleichgewicht nicht verlor. Doch er weigerte sich nach wie vor, ihre Fesseln zu lösen.
    Jedes Mal wenn sie versuchte, ihn zu überreden, sie gehen zu lassen, drohte er mit dem Knebel. Sie fragte sich, wie ernst diese Drohung wohl gemeint war, da ihm heute eindeutig danach war, sich mit ihr zu unterhalten – wenn auch nur über ein einziges Thema. Immer wieder fragte er sie, wie oft sie schon gestorben sei.
    »Wieso interessiert dich das?«, fragte sie schließlich. »Erweicht es dein Herz, wenn du weißt, dass mir als jungem Mädchen grauenhafte Dinge angetan wurden?«
    »Ich … ich weiß nicht. Willst du mein Mitgefühl?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich verdiene dein Mitgefühl nicht.« Sie sagte es ganz nüchtern, als ob es eine Tatsache des Lebens wäre. Weil es so war.
    »Diese weiße Haarsträhne. Ich habe gehört, dass so etwas vorkommt, wenn jemand etwas so Entsetzliches erlebt, dass der Schock durch und durch geht. Was ist mit dir geschehen, Sabine? Hat Omort dich verletzt?«
    »Er hat mich nie verletzt.« Körperlich .
    »Du bist ihm immer noch treu ergeben?«
    Sie konnte dem Dämon nicht so viel erzählen, wie sie wollte – oder müsste. Sie konnte Rydstrom nicht erzählen, wie sehr sie ihren Halbbruder hasste, oder dass sie voll und ganz mit Rydstrom übereinstimmte: Omort musste getötet werden. Später, wenn man sie wieder gefangen nahm, würde Omort alles sehen können, was sie jetzt sagte. Ihr Bruder würde den Dämon zwingen, ihm seine Gedanken offenzulegen. Und dort würde er dann meinen Verrat finden …
    »Er beschützt Lanthe und mich schon seit vielen Jahren«, sagte sie ausweichend. »Außerdem – sollte meine Loyalität vielleicht eher dir als ihm gelten? Du hast mich gefesselt und riskierst an diesem gefährlichen Ort mein Leben. Zumindest liegt ihm etwas an meinem Leben. Und er wird mich holen kommen.«
    »Darauf freu ich mich schon.«
    »Da wir gerade über Loyalität reden – warum sollte Lothaire Omort deinetwegen überhaupt hintergehen? Habt ihr beide die ganze Zeit über unter einer Decke gesteckt?«
    »Der Vampir wollte etwas, das ich ihm geben konnte, also haben wir einen Handel abgeschlossen.«
    »Er ist derjenige, der uns hierher transloziert hat?« Rydstrom nickte knapp. »Was für einen Grund

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