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Zauber der Leidenschaft

Zauber der Leidenschaft

Titel: Zauber der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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könnte er denn bloß gehabt haben, sich schon einmal zuvor im Reich der Finsternis aufgehalten zu haben?«
    Rydstrom zuckte mit den Schultern. »Er behauptete, viel über das Königreich zu wissen.«
    »Ach, tatsächlich? Dann hätte er uns ja vielleicht etwas näher an einem Portal absetzen können, statt uns durch diese götterverlassene Gegend stapfen zu lassen.«
    »Die Portalöffner sind ständig in Bewegung. Und jetzt reiß dich zusammen, Zauberin.«
    Wieder geriet sie ins Taumeln. »Komm schon, Dämon!«
    »Wenn du mir keinen anderen Weg verraten kannst, wie ich deine Macht außer Kraft setzen kann, bleiben die Fesseln, wo sie sind.«
    »Und wenn ich dir schwöre, meine Macht nicht zu nutzen?«
    »Du und schwören?« Er stieß ein grausames Lachen aus. »Du wärst auf der Stelle verschwunden.«
    »Du sagtest, mir solle dasselbe Schicksal zuteilwerden wie dir, aber es ist ja nicht so, als ob ich dich gefoltert hätte. Ich habe dir nie körperlichen Schaden zugefügt, doch du bringst mich hier draußen glatt um.«
    »Unter deiner Obhut «, er grinste höhnisch, »wurde mir das Rückgrat durchtrennt und ein Riesenloch in die Brust gerissen.«
    »Das war nicht meine Schuld. Ich habe dir das Leben gerettet.« Plötzlich erhellte sich ihre Miene, als ihr etwas klar wurde. »Am meisten ärgern dich die drei, die dich gewaschen haben, stimmt’s? Ich dachte, es gefällt dir vielleicht.«
    »Oh nein, dachtest du nicht.«
    Sie nickte leichthin. »Stimmt, das war eine Lüge. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du es so sehr hassen würdest.« Er kniff die Augen zusammen. »Ja, ja, das war auch gelogen.«
    »Wie würdest du dich fühlen, wenn ich dich von drei Frauen waschen ließe?«
    Eine ihrer Augenbrauen zuckte nach oben. »Als ob ich ein Date gehabt hätte, das verdammt gut gelaufen ist. Übrigens, nach deiner Wie-du-mir-so-ich-dir-Regel musst du das jetzt sowieso für mich arrangieren. Und sie müssen atemberaubend sein, denn ich hab dir auch nur erstklassige Inferi geschickt. Und glaub mir, es waren alles Freiwillige.«
    »Das ist genau das, was ich dir nicht antun werde«, fuhr er sie an. »Wenn es für dich keine Strafe ist, dann ist es auch nicht wie du mir, so ich dir.« Er beschleunigte seine Schritte.
    »Was genau beinhaltet deine Regel noch mal?«, fragte sie, während sie sich abmühte, mit ihm Schritt zu halten. »Da bin ich nämlich etwas unsicher.«
    Er hielt so plötzlich an und drehte sich um, dass sie fast in ihn hineingelaufen wäre. Dann blickte er auf sie hinab und sagte: »Du wirst noch eine weitere Nacht durchmachen, in der ich dich dazu bringe, vor Verlangen zu schreien – es sei denn, du flehst mich an, dir Erleichterung zu verschaffen. Danach werde ich dich nicht mehr anrühren, bis du sagst: ›Ich flehe dich an, deinen Anspruch auf mich zu erheben. Du sollst mein Herr und Meister sein, und ich unterwerfe mich deinem Willen.‹ Und darauf, Sabine, kann ich warten, so lange es nun mal dauert. Du wirst verlieren, wenn du mit mir in einem Kampf der Willenskraft die Klingen kreuzt.«
    » Bis in alle Ewigkeit? Wie lange willst du mich eigentlich bei dir behalten? Wann wirst du mich freilassen?«
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu, teils besitzergreifend, teils aggressiv. Seine grünen Augen färbten sich innerhalb eines Sekundenbruchteils pechschwarz. »Niemals.«

 
    25
    Im Laufe dieses langen Tages veränderte sich die Landschaft allmählich. Das wild wuchernde Gestrüpp zu ihren Füßen wurde immer dichter, und windgepeitschte Bäume bildeten dichte Haine. Die Hochebenen wurden immer wieder von Flüssen durchschnitten, und über allem erhoben sich schroffe Abhänge.
    Sabine und Rydstrom bewegten sich kontinuierlich bergauf und überquerten einen flachen Strom nach dem anderen.
    Sie blickte wütend auf jede Dornenranke, auf die Sonne, die von oben auf sie herabbrannte, und auf ihn, immer wenn er sie aus der Wasserflasche trinken ließ.
    Rydstrom konnte nicht aufhören, über das nachzudenken, was er an diesem Morgen erfahren hatte. Wo war er bloß vor fünfhundert Jahren gewesen, als Sabine wehrlos gequält wurde? Wenn er sein ewiges Streben nach der Krone aufgegeben und stattdessen nach ihr gesucht hätte, hätte er ihr all das vielleicht ersparen können. Meine Frau, aufgeschlitzt, als sie noch ein kleines Mädchen war.
    Ob sie Angst gehabt hatte? Ob sie gewusst hatte, was ihr gleich widerfahren würde? Sie hatte gesagt, dies sei nicht das letzte Mal gewesen, dass sie ermordet worden

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