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Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
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nicht den gebührenden Respekt zollt. Hat Ihnen die gestrige Zeremonie gefallen?“
    „Ja, sehr. Es ist eine wunderbare Tradition.“ Sie bemühte sich redlich, etwas mehr Enthusiasmus zu zeigen.
    „Das denken wir auch“, bekräftigte Vere. „Schon immer hat unsere Familie Dhurahn regiert, dennoch feiern wir die Unterzeichnung des Staatsvertrags, da er den Beginn einer Ära des Friedens markiert. Vorher haben sich die unterschiedlichen Stämme oft untereinander bekämpft. Nach der Unterschrift wurden zwei Tauben als Symbole für eine friedliche Zukunft freigesetzt. Drax und ich haben diesenTag schon immer hier in der Oase gefeiert. Als Jungen haben wir dem Aufenthalt entgegengefiebert. Wenn man in der Wüste geboren wurde, hat man immer das Gefühl, nach Hause zu kommen. Es verleiht einem eine tiefe innere Erfüllung, so zu leben, wie unsere Vorfahren gelebt haben, im Einklang mit der Wüste … Sie sehen unglücklich aus“, fügte er plötzlich in leisem Ton an.
    Seine Bemerkung hatte sie völlig überrumpelt. Ein Kloß bildete sich in ihrer Kehle, hastig senkte sie den Blick. Vere sollte nicht die Tränen in ihren Augen schimmern sehen. Zu ihrer Überraschung lehnte Vere sich vor und nahm ihre Hand, um sie an seine Lippen zu ziehen. Sein Kuss war sanft und zärtlich, doch er bedeutete Sadie nichts. So wie von nun an der Kuss eines jeden anderen Mannes Sadie nichts bedeuten würde. Weil es nicht Drax’ Kuss war.
    Schweigend betrachtete Vere sie. Er konnte deutlich sehen, wie bedrückt sie war, und er wollte es nicht noch schlimmer für sie machen. Zu seiner eigenen Verwunderung hatte er feststellen müssen, dass seine Gefühle für Sadie immer intensiver wurden, je besser er sie kennenlernte. Inzwischen war er überzeugt, dass sie die perfekte Partnerin an der Seite eines Herrschers sein würde. Allerdings schien es, als würde Drax diese Ansicht nicht länger teilen, so wie er sich ihr gegenüber verhielt. Es war an der Zeit, dass er mit Drax redete und herausfand, was genau hier vor sich ging. Bis jetzt hatte er darauf gehofft, der Bruder würde von sich aus zu ihm kommen und offen mit ihm reden. Es bekümmerte ihn, dass Drax dies bisher nicht getan hatte.
    Mit gerunzelter Stirn beobachtete Drax seinen Bruder und Sadie. Wieder tobte in ihm der inzwischen bekannte Schmerz, der ihn schier zerriss. Er wollte zu den beiden gehen und seinen Zwilling von Sadie wegstoßen, sie festhalten, damit Vere sie nicht mehr berühren konnte. An SadiesMiene konnte er deutlich erkennen, dass sie die ganze Situation nicht verstand. Aber wie sollte er ihr erklären, dass Vere sie für sich beanspruchte?
    Vere hatte Sadie gerade allein gelassen, als sie den Kopf drehte und Drax in seinem Pavillon verschwinden sah. Ihr blutete das Herz. Sie konnte diese Qualen nicht mehr ertragen. Sie musste die Wahrheit herausfinden, sie musste wissen, ob Drax sie überhaupt je geliebt hatte oder ob er sie kaltblütig angelogen hatte. Und falls ja, warum. Sie würde zu ihm gehen und ihn zur Rede stellen, bevor sie den Mut dazu verlor. Und sie würde ihren Pass von ihm zurückverlangen, damit sie Dhurahn verlassen konnte. Diesen festen Entschluss einmal gefasst, machte Sadie sich auf den Weg zurück zum Camp, wo die Lakaien eifrig damit beschäftigt waren, das Lager abzubrechen, um die Rückreise antreten zu können.
    Die Sonne hatte bereits von ihrer Kraft verloren, ein messingfarbener Schleier hatte sich über den Himmel geschoben. Doch es war der Sturm in ihr, der ihre Gedanken beschäftigte, weniger der sich ankündigende Sandsturm, der schon bald über die Oase hinwegfegen würde. Mit entschlossenen Schritten ging sie auf das Zelt zu, in dem Drax sich befand.
    Mehrere Männer arbeiteten direkt vor dem Haupteingang des Pavillons. Sadie zögerte und hielt sich im Hintergrund, um nicht gesehen zu werden. Sie kannte den strikten Moralkodex, nach dem Drax’ und Veres Untertanen lebten. Doch an der Seite des Pavillons lag noch ein weiterer Eingang, ähnlich wie auch bei ihrem Zelt. Sie schlug die Richtung dorthin ein.
    Drax arbeitete an seinem Laptop, als Vere den Pavillon betrat. Er zog die Brauen zusammen, schob seinen Stuhlzurück und stand auf.
    „Der Sturm wird schlimmer werden als vorausgesagt“, hob Vere an.
    Drax musterte den Bruder schweigend. Vere war nicht hergekommen, um ihm das zu sagen.
    „Ich möchte mit dir über Sadie reden“, sagte Vere leise. „Du liebst sie, nicht wahr?“
    Drax brachte es nicht über sich, das

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