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Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
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denken?
    Die quälenden Bilder, die sofort vor seinem geistigen Auge aufblitzten, schockierten ihn zutiefst. Er durfte nicht zulassen, dass sie sich in seinem Kopf einnisteten! Vere stand an erster Stelle!
    Sadie warf einen unsicheren Blick zu Drax. Bis in die frühen Morgenstunden hatte sie darauf gehofft, er würde zu ihr zurückkommen, erst dann war sie enttäuscht zu Bett gegangen. Als Resultat der fast schlaflosen Nacht lagen dunkle Ringe unter ihren Augen und Schatten der Unsicherheit auf ihrem Gesicht. Sie wusste nicht was, doch irgendetwasstimmte nicht.
    Zum einen vermied Drax geflissentlich jeden Augenkontakt mit ihr. Zum anderen war der einzige Kontakt, den sie mit ihm gehabt hatte, nachdem er ihr seine Liebe gestanden hatte, die Ankunft des Mädchens mit seiner Anweisung, sich entsprechend zurechtzumachen, da sie heute offiziell Vere vorgestellt werden würde. Kein persönliches Wort, keine kleine Aufmerksamkeit, absolut nichts.
    Sadie gestand sich ein, dass sie sich in ihrem ganzen Leben noch niemals so unsicher und verlassen vorgekommen war. Innerhalb weniger Stunden war sie von hochfliegender Euphorie, erfüllt von Liebe und dem Bewusstsein, dass das Leben nicht schöner und perfekter sein konnte, hinabgestürzt in Zweifel und Unruhe. Sie konnte kaum noch glauben, dass Drax ihr jemals seine Liebe erklärt hatte. Eher schien es ihr viel näherzuliegen, dass er jetzt bereute, sie fast in sein Bett geholt zu haben, dass er verachtete, was immer ihn dazu getrieben haben mochte, Verlangen für sie zu verspüren. Denn wenn er sie wirklich liebte, dann würde er ihr doch sicherlich mit irgendeiner Geste, mit irgendeinem Zeichen zu verstehen geben, dass er seine Worte ernst gemeint hatte. Dann würde er sie wissen lassen, wie sehr er sich danach sehnte, mit ihr zusammen zu sein, anstatt sie zu ignorieren.
    Oder verhielt er sich so, weil er befürchtete, sein Zwillingsbruder könnte ihre Beziehung nicht gutheißen? Sadie runzelte die Stirn. Der Gedanke, der Mann, den sie liebte, könne seine Liebe abhängig von der Zustimmung anderer machen, gefiel ihr ganz und gar nicht. Dennoch, sie versuchte vernünftig zu bleiben und zu akzeptieren, dass Zwillinge nun mal immer eine besondere Beziehung zueinander hatten. Deshalb war sie ja auch jetzt hier und trug das cremefarbene Kostüm, so wie Drax es für das erste Treffen mit seinem Bruder gewünscht hatte. Mit sehnsüchtigemBlick sah sie zu ihm hin, doch er schien sie gar nicht zu bemerken.
    Sein Zwillingsbruder jedoch betrachtete sie genau. Er musterte sie stumm mit ernster Miene.
    Von Drax derart behandelt zu werden war nicht nur erniedrigend, sondern auch unerträglich leidvoll. Als er sie gestern verlassen hatte, war sie wie auf Wolken geschwebt. Es war so wunderbar gewesen, sie hatte jedes seiner Worte geglaubt, war sich sicher, dass er ernst meinte, was er gesagt hatte – dass er sie tatsächlich liebte. Es war ihr leichtgefallen, weil sie ihn ja ebenfalls liebte. Sie hatte sich tatsächlich schon auf die ersten Gedankenspiele mit Namen für ihr gemeinsames Kind eingelassen, bis ihr klar geworden war, wie weit sie da vorpreschte. Sie hatte in ihrer Suite gesessen und die Minuten gezählt, sich nach Drax’ Rückkehr gesehnt, damit er ihr versichern würde, dass sie sich das, was zwischen ihnen passiert war, nicht nur eingebildet hatte. Aber Drax war nicht zurückgekommen. Und irgendwann war sie dann eingeschlafen, nur mit der Erinnerung an die verzauberte Zeit mit ihm anstatt in seinen Armen.
    Jetzt allerdings war ihr erschreckend klar, was passiert war. Drax war von seinem körperlichen Verlangen mitgerissen worden, hatte in dieser Stimmung Dinge gesagt, die er jetzt bereute. Die Distanz, die er absichtlich zwischen ihnen schuf, sollte ihr klarmachen, wie und was er wirklich für sie fühlte – oder genauer, nicht fühlte. Und in ihren Schmerz mischte sich jetzt der Ärger. Sah er sie deshalb nicht an, weil er befürchtete, sie würde sich wie eine Närrin benehmen, sich ihm schluchzend an den Hals werfen und ihn anflehen, sie zu lieben? Nun, vielleicht wünschte sie sich, das zu tun, aber sie hatte glücklicherweise ihren Stolz. Auf jeden Fall genug, als dass er so etwas von ihr zu erwarten hätte.
    Grimmig entschlossen hielt Sadie ihm den Rücken zugewandt und beantwortete höflich Veres Fragen. Er war so ganz anders als Drax. In seiner Gegenwart begann ihr Puls nicht zu rasen. Bei seinem Anblick strömte kein Adrenalin durch ihre Adern. Nichts an ihm raubte

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