Zauberhaft verzwickt
ungewöhnlich ruhig. Da horchte selbst Amy auf.
„Meinst du den Welpen, den du so ins Herz geschlossen hast?“, Jo versuchte abzuwinken.
„Er wird es gut bei ihr haben.“
„Aber?“, fragte Tate. Wieder erwischte sich Jo dabei, wie sie mit den Schultern zuckte.
„Das Mädchen geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat etwas zu Billys Vergangenheit gesagt, das sie gar nicht wissen konnte. Selbst wir haben ihn mitten in einem Feld gefunden. Niemand wusste, was mit seiner Mutter und eventuellen Geschwistern passiert ist.“
„Doch sie wusste es?“, fragte Tate erstaunt. Jo nickte.
„Mh, ist sie vielleicht eine Emphatin?“, fragte Lauren – wie immer logisch denkend. Immerhin gab es Sterbliche, die ein besonderes Gespür für die Gefühle und Gedanken anderer besaßen.
„Ich glaube, da steckt mehr dahinter. Als sie mir sagte, dass Billy einfach so zurück gelassen wurde, da konnte ihr Vater gar nicht schnell genug mit ihr verschwinden.“
„Du solltest versuchen, mehr über sie zu erfahren“, schlug Chloe vor.
„Ich habe heute versucht, ihre Adresse herauszufinden. Doch die Leiterin des Tierheims bewacht ihre Unterlagen sehr sorgfältig.“ Bei diesen Worten zog Jo eine Grimasse. Als die Tür mit Schwung aufgerissen wurde, zuckten alle erschrocken zusammen.
„Wenn ihr unseren Müttern nicht in die Hände fallen wollt, solltet ihr jetzt verschwinden“, rief Jodi, als sie eintrat. Alle standen schnell auf und verließen den Raum in verschiedene Richtungen. Sie liebten ihre Mütter, doch sie mussten ja nicht alles wissen. Und ein weiteres Verhör durch Janet wollte auch Chloe nicht über sich ergehen lassen. Jodi machte es sich am Kamin gemütlich und wartete. Die Stille verriet ihr, dass viele Sorgen und Informationen in diesem Raum geteilt wurden. Was allerdings nichts Neues war. Als ihre Mutter den Raum betrat, lächelte sie ihr unschuldig zu. Das Loch in der Decke war bereits komplett verschwunden.
„Sie sind also schon wieder vor mir geflohen?“, fragte Janet resigniert, wobei sie ihre Tochter wie ein Falke nicht aus den Augen ließ.
„So würde ich das nicht sagen“, erwiderte Jodi beschwichtigend. Als ihre Mutter den Raum wieder verlassen hatte, grinste Jodi breit und nahm sich ihr Buch vom Tisch, um ein wenig zu lesen. Ihre Tante würde erst in etwa zwei Minuten auftauchen.
Nachdem Janet niemanden außer Jodi im großen Salon angetroffen hatte, ging sie in ihren eigenen Wohnbereich. Seit Monaten durchsuchte sie alle mögliche Bücher, um Tate bei ihrem Problem zu helfen. Gerade, als sie es sich gemütlich gemacht und ein großes Buch auf ihrem Schoß aufgeschlagen hatte, roch sie es. Ein Gemisch aus Aftershave und Schwefel. Sie bemühte sich erst gar nicht aufzuschauen, als sie hörte, dass jemand vor ihr auftauchte.
„Dein Geschmack hat sich nicht geändert, Janet“, ertönte die dunkle Stimme. Sie bemühte sich, gelangweilt zu schauen, als sie den Mann ansah, der sich in ihrem Wohnbereich umschaute.
„Ebenso wie deine Sprüche“, erwiderte sie trocken. Das charismatische Lachen bescherte ihr eine leichte Gänsehaut. Diese Wirkung hatte er schon früher auf sie gehabt. Als er sie genau musterte, versuchte sie, ganz still zu sitzen. Janet hatte sich schon vor Jahrhunderten gefragt, welche Beziehung sie mit dem Teufel hatte. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie Freunde waren. Wenn dies auch eine sehr seltsame Freundschaft war.
„Die Gerüchte stimmen also“, sagte der Teufel. Janet sah ihn herausfordernd an, als sie fragte: „Was meinst du?“
„Dein Äußeres.“ Obwohl sie mittlerweile mehr Macht besaß, als vor dem Liebeszauber, musste Janet zugeben, dass ihr ihr Aussehen gefiel. Sie brauchte kein jüngeres Äußeres, um einen Mann kennenzulernen. Seitdem ihr Mann Ed verstorben war, hatte sie sich mit keinem Mann mehr getroffen und sie hatte auch nicht vor, in nächster Zeit damit zu beginnen. Da sie nicht bereit war, mit ihm über dieses Thema zu sprechen, fragte sie: „Was willst du von mir?“ Der Teufel schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge.
„Immer noch so ungeduldig. Ich dachte mir, du wirst mir so oder so demnächst einen Besuch abstatten. Da wollte ich dir eben zuvorkommen.“ Janet unterdrückte den Drang, das Gesicht zu verziehen. Er hatte Recht. Und das ging ihr gehörig gegen den Strich. Als er sie nur abwartend ansah, seufzte sie und legte das Buch zur Seite.
„Ich suche noch immer den Haken an Laurens und Morgans Vertrag mit
Weitere Kostenlose Bücher