Zauberhaft verzwickt
anderen Welt. Was glaubst du, warum der Hexenrat euch so unter Beobachtung stellt? Und warum man bereits eine deiner Töchter in die Probezeit als Wächterin geschickt hat?“ Janet schwieg, denn endlich war der Teufel zum Kern seines Anliegens gekommen. Als Tabea und sie nach dem Tod ihres Mannes die Wächter verlassen hatten, wollte der Teufel ihre Entscheidung nicht so einfach akzeptieren. Beide Frauen waren das Kämpfen so leid. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet. Es war ihre Schuld, dass die Magier, die an diesem Ort eingesperrt worden waren, fliehen konnten. Loc bedrohte sie und diejenigen, die sie liebten. Dazu kam, dass sie nicht einmal wusste, welche ihrer Töchter sich auf diese gefährliche Arbeit als Wächterin eingelassen hatte. Als sie den Blick hob und den Mann ansah, der ein paar Schritte vor ihr stand, lächelte dieser siegesgewiss.
Als Chloe sich zum Schlafen fertig gemacht hatte, bürstete sie noch einmal kurz ihre Haare, als es an der Tür kratzte. Erst überlegte sie, das Geräusch zu ignorieren. Doch dann gab sie sich geschlagen. Als sie die Tür öffnete, um den Kater hereinzulassen, sah sie sich schnell um, ob es auch niemand gesehen hatte. Sie folgte dem Tier ins Schlafzimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss, sprang der Kater aufs Bett, sah sie aufmerksam an und legte sich dann direkt neben ihr Kopfkissen auf eine freie Fläche. Wann war es eigentlich dazu gekommen, dass sie zur Katzenliebhaberin geworden war? Ohne einen Kommentar legte sie sich hin. Die Decke bis unter die Nasenspitze gezogen, schlief sie dann auch relativ schnell ein. Als sie sich auf einem Stein sitzend wiederfand, wusste sie, dass es mal wieder keine normale Nacht werden würde. Von ihrem Platz aus hatte sie einen guten Blick auf ein Feld mit bunten Blumen. Die Sonne schien angenehm warm. Sie trug ein leichtes Sommerkleid, was sie ein wenig überraschte. Als der Mann neben ihr auftauchte, sah sie ihn abwartend an.
„Was ist?“, fragte er leicht amüsiert.
„Ich weiß nichts über dich. Auch wenn du nur in meinen Träumen existierst, müsste ich doch zumindest deinen Namen kennen. Wo lebst du? Was machst du in deiner Freizeit? Was isst du gern? Hast du Familie?“ Erschrocken stoppte Chloe. Wo kam denn dieser Ausbruch mit einem Mal her? Doch der Mann lachte nur.
„Du kannst mich E nennen.“ Chloe sah ihn an, als ob er nicht alle Tassen im Schrank hatte.
„Nur ein Buchstabe? Warum nicht einfach Mr. X?“ Als der Mann wieder lachte, konnte auch Chloe sich das Lächeln nicht verkneifen. Als er ihr die Hand hinhielt, ergriff sie sie. Ein Spaziergang bei diesem Wetter wäre wirklich schön.
„Du kannst mir ja ein paar Geheimnisse lassen. Aber etwas kann ich dir ja verraten.“ Sein verschmitztes Lächeln löste ungewöhnliche Gefühle in ihr aus. Das letzte Mal hatte sie sich so gefühlt, als sie mit Sues Vater zusammen gewesen war. Sie hatten sich im Guten getrennt, doch manchmal vermisste sie die Intimität, die man mit einem Mann, den man liebte, teilen konnte.
„Okay, wo fange ich an. Ich habe einen Bruder, mit dem ich leider in der letzten Zeit wenig Kontakt hatte. Ich arbeite in einer Security Firma, das letzte Mal in Südafrika.“ Chloe strich mit den Fingern über einige Blüten, während sie einem Pfad durch das Feld folgten.
„Was wolltest du noch wissen?“
„Was machst du in deiner Freizeit?“
„Um ehrlich zu sein, weiß ich das gar nicht so genau. Ich reise sehr viel und meine Arbeit nimmt mich die meiste Zeit völlig ein. Ich habe kaum freie Zeit.“ Chloe nickte.
„Ja, das kenne ich. Doch das Leben sollte nicht nur aus Arbeit bestehen. Ich habe eine Tochter, die die Wochenenden bei mir verbringt und es ist schön, wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen.“ Als er sie lächelnd ansah, fragte sie: „Was ist?“
„Ich kenne Sue. Ich weiß eine Menge über dich.“
„Wie meinst du das?“ Er zuckte mit den Schultern, ehe er sagte: „Sue ist in der Woche im Zauberinternat und kommt an den Wochenenden nach Hause. Du hast ziemlich viele Schwestern und Cousinen und eine Mutter, die sich große Sorgen um dich macht, weil du nicht gut schläfst. Dein Exfreund ist ein Idiot. Du machst dir um alles und jeden Sorgen. Deine Boutique läuft gut, doch du bräuchtest eigentlich noch Hilfe, um die ganze Arbeit zu bewältigen.“ Chloe blieb stehen, sodass auch er nicht weiterging und sich zu ihr umdrehte. Ihr Blick sagte ihm, dass sie auf der Hut war. Und trotzdem war ihre Neugier zu
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