Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
erblickte den Trollwagen der Linie sieben. Diesmal stieg ein Mädchen mit braunem, lockigem Haar aus, das eine giftgrüne Drachenledertasche umgehängt hatte und in einen roten Mantel gekleidet war. Gingin lief frohgelaunt ihrer besten Freundin entgegen, die über beide Ohren grinste, und fiel ihr um den Hals.
»Endlich bist du da! Ich warte schon eine halbe Ewigkeit! Und gib dir das mal, ich darf mir eine goldene Fee für den Weihnachtsbaum kaufen!«
»Was? Im Ernst, dein Vater erlaubt das?«, wunderte sich Natalie.
»Du sagst es, und dieses Jahr darf ich sogar seinen Wichtel für ihn ziehen«, sagte Gingin und rollte mit den Augen.
Natalie schüttelte belustigt den Kopf, dabei fielen ihre Locken um den Hals. Ihre großen Augen leuchteten bernsteinfarben und ihre Wangen zierten schneeflockenförmige Sommersprossen.»Ich bin schon so gespannt, wen ich als Wichtel bekomme. Das Schlimmste wäre, wenn ich unsere Superzicke Ariane ziehen würde.«
»Hör' bloß auf, ich würde durchdrehen! Wie findest du mein Make-up?«, fragte Gingin Natalie.
»Bezaubernd wie immer, dein Kajalstrich gefällt mir.«
»Das war ein Tipp aus der Misteria . Dort steht übrigens drin, dass ich an Weihnachten meinen ersten Kuss erleben werde. Mein innigster Wunsch für dieses Jahr könnte also wahr werden«, frohlockte Gingin.
»Waaas?«, rief Natalie aus. »Echt jetzt? Steht bei meinem Horoskop auch sowas drin?«
»Keine Ahnung, soll ich nachsehen? Ich hab das Magazin dabei! Oh, der Trollbus kommt, ich zeig es dir im Bus, ok?«
Sie liefen die restlichen Meter zur Haltestelle und stiegen in den brechend vollen Trollbus. Als sie sich eine Sitzbank ergattert hatten, holte Gingin die Misteria hervor.
»Jetzt wollen wir mal sehen, ob sich dein Weihnachtswunsch auch erfüllt«, sagte Gingin und blätterte nach der gesuchten Seite.
»Und? Steht in meinem Horoskop auch, dass ich geküsst werde?«, fragte Natalie ungeduldig.
Höhnisches Lachen ertönte hinter ihnen. Natalie und Gingin drehten sich um. Hinter ihnen saß die Superzicke Ariane. Sie trug einen pinkfarbenen Glitzermantel und hatte eine überdimensionale goldene Schleife in ihr langes, blondes Haar gebunden. Gingin fand, sie sah aus wie eine bonbonfarbene Weihnachtskugel.
»Du hoffst tatsächlich, geküsst zu werden? Wer will dich schon küssen?«, spottete Ariane.
Gingin beobachtete Natalie, deren Augen sich mit Tränen füllten.
»Weißt du, normalerweise würde ich jetzt einen lockeren Spruch auf den Lippen haben und dir sagen, wie bescheuert du in deinem Mantel aussiehst, aber da Weihnachtszeit ist, ziehe ich es vor, zu schweigen«, entgegnete Gingin und drehte sich wieder um.
Natalie knuffte Gingin freundschaftlich in die Seite.
Von Ariane kam ein boshaftes »Tsss«, doch Gingin und Natalie kümmerten sich nicht weiter um sie und suchten in der Misteria nach Natalies Horoskop.
Gingin las laut vor: »Im Sommer am dritten Kalendertag des Halbmondes Geborene werden sich in Höflichkeit und Demut üben müssen, denn sie haben eine Durststrecke im Liebesleben vor sich.«
Ariane kicherte hinter ihnen schadenfroh.
»Na toll«, fauchte Natalie und verschränkte beleidigt ihre Arme. »Das klingt ja vielversprechend.«
»Das tut mir leid für dich, aber nimm es nicht zu schwer. Es ist Weihnachten, die schönste Zeit im Jahr!«
Gingin riss theatralisch ihre Arme in die Höhe und rief lautstark: »Es ist bald Weihnachten!« Die anderen Fahrgäste ringsum sahen Gingin verwirrt und belustigt an, doch Gingin war das egal, auch dass Ariane hinter ihnen einen Lachanfall bekam.
Natalie schmunzelte: »Musst du immer so eine Show abziehen?«
»Klar, du kennst mich doch«, kicherte Gingin.
Sie erreichten die Haltestelle des Rathausplatzes. Auf dem Gehweg drängte sich eine große Menschenmenge, die sich in Richtung des Weihnachtsmarktes schob. Natalie und Gingin ließen sich voller Vorfreude von den anderen Menschen mitziehen. Die Masse strömte zu einem großen Torbogen aus in Gold getauchten Tannenzweigen. Kleine Wichtel saßen darauf und warfen Plätzchen in die Menge. Wichtel gab es nur während der Weihnachtszeit, keiner wusste, wo sie herkamen und wohin sie nach den Festtagen wieder verschwanden. Sie sahen aus wie Kobolde, doch ihre Haut war nicht pelzig, sondern ledrig. Die quietschvergnügten Wesen trugen froschgrüne Hemden und Hüte sowie rote Hosen mit goldenen Schuhen. Ihr Lachen war gackernd und schallte über die Köpfe der Menschen hinweg. Manche von den Wichteln
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