Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
Gingin jedes Mal den Atem. In meterhohen Regalen klirrten Aberhunderte von Tintenfässern aus Tautropfenglas in allen erdenklichen Blautönen. Vor ihnen stand der Verkaufstresen, dessen Kasse in einem fort mit einem Klirren auf- und zusprang. Die Weihnachtsgeschäfte schienen prächtig zu laufen.
Die Schlange an kichernden Mädchen wand sich an der Kasse entlang zu einem Tisch, an dem ein junger Mann saß und eifrig die gekauften Tintenfässer mit Geschenkpapier umwickelte.
Gingin gab vor, sich für die Tintenfässer zu interessieren und blieb bei einem Regal in der Nähe von Bedito stehen. Trotz der großen Hektik in dem Laden wirkte der Mädchenschwarm ruhig und sehr charmant. Immer wieder fuhr er sich ins Gesicht, um seine schwarzen Haare nach hinten zu streichen. Bei jeder Bewegung ging ein Seufzer durch die Mädchenschlange und auch Gingin musste sich zusammenreißen. Bedito trug ein dunkelblaues Hemd, auf dem der goldene Schriftzug »Karawas« prangte. Es war enganliegend und ließ seinen Waschbrettbauch erahnen. Gingin schluckte und versuchte, sich nicht vorzustellen, wie Bedito ohne Hemd aussehen würde.
»Hör auf, zu sabbern!«, feixte Natalie schließlich, die sichtlichen Spaß daran hatte, Gingin aufzuziehen.
»Was denn, man wird doch wohl noch ein bisschen schmachten dürfen?«, flüsterte Gingin.
»Ich seh nur, dass unser Schulschwarm zwei linke Hände hat«, bemerkte Natalie trocken.
»Kann sein, aber dafür sind sie sehr zart und fein, ganz ungewöhnlich für einen Mann.«
Natalie kicherte und wisperte:»Du solltest dir mal zuhören.«
Gingin beobachtete, wie Bedito ein kleines Tintenfass einwickelte. Er gab sich sichtbare Mühe, doch das Paket sah am Ende aus wie ein zusammengeknülltes Zeitungspapier. Trotzdem bedankte sich das Mädchen mit einem gehauchten »Danke, Bedito«, das wohl verführerisch klingen sollte.
Gingin drehte ein Tintenfass mit rosagoldener »Glitzer-Flitter-Tinte« in ihren Händen und warf einen flüchtigen Seitenblick auf Bedito.
»Na schön, ich habe ihn lange genug angehimmelt. Das Tintenfass kaufe ich mir ein anderes Mal, wenn weniger Trubel ist. Gehen wir«, flüsterte Gingin und stellte das Tintenfass ins Regal zurück. Dabei warf sie aus Versehen ein anderes um, das zu ihrem Entsetzen aus dem Regal fiel und auf dem Boden zerbrach. Ein rosagoldener See bildete sich.
»Oh nein, verdammt«, fluchte Gingin, beugte sich hinab, um die Scherben aus der Tinte zu holen, als sie eine Hand sanft davon abhielt. Es war Bedito, der neben ihr kniete und sagte: »Nicht, du schneidest dich am Ende noch. Ich lasse jemanden kommen.« Bedito erhob sich, schnippte mit den Fingern und ein Angestellter wuselte herbei.
»Es tut mir wirklich leid, ich bin so tollpatschig«, entschuldigte sich Gingin, erhob sich und sah in Beditos grüne Augen.
»Das kann jedem einmal passieren«, sagte er mit einem beruhigenden Lächeln. »Ich muss leider wieder weiter Geschenke einpacken, aber ich habe bald frei, vielleicht sehen wir uns noch auf dem Weihnachtsmarkt. Ich würde mich sehr darüber freuen.«
Er drehte sich um und schlenderte wieder zu dem Geschenketisch zurück.
Natalie strahlte Gingin an und flüsterte:»Der steht auf dich!«
Boshaftes Wispern und mörderische Blicke der Mädchen aus der Warteschlange folgten Gingin, während sie mit Natalie Richtung Ausgang schritt.
Als sie die Eingangstür passiert hatten, atmete Gingin erleichtert auf.
»Mann, die wären mir fast alle an die Gurgel gegangen.«
Natalie grinste. »Vorher hätten sie es mit mir zu tun gekriegt.«
Die beiden Mädchen schlenderten wieder durch das Labyrinth aus Weihnachtsbuden und blieben an einem Stand für glasierte Äpfel stehen. Sie aßen gerade den letzten Bissen, als ein Zauberer mit brombeerfarbenem Umhang über ihre Köpfe hinwegbrauste. Ihm folgte ein Trupp der Stadtwache.
»Bleib stehen, alter Zauselbart!«, rief einer der Männer wütend. »Das Fliegen auf öffentlichen Plätzen ist Zauberern verboten.«
»Mir doch egal. Hahahahaha!«, lachte der Zauberer vergnügt und drehte Loopings über der Menge. Dabei fiel ihm sein Umhang über den Kopf und man konnte seine geblümte Unterhose sehen.
Natalie und Gingin glucksten und hielten sich den Bauch vor Lachen. Der Magier flog schließlich davon und ließ eine wütende Stadtwache zurück.
»Komm, wir suchen den Schokoladenbrunnen. Ich könnte jetzt eine heiße, süße Schokolade gebrauchen«, schlug Gingin vor. Das brauchte sie Natalie nicht zweimal
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