Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
mit dir zu tun, sondern nur mit mir. Okay?“
„Nein.“
„Charlie …“
Sie lachte über seinen frustrierten Gesichtsausdruck und entschied, dass ein wenig Ehrlichkeit nicht schaden konnte. „Ich will dich, Harry. Das ist für mich ziemlich einmalig, also kann ich es nicht einfach ignorieren. Außerdem bin ich daran gewöhnt, für das, was ich will, zu kämpfen. Na los, seufze ruhig wieder, aber dadurch wird sich nichts ändern. Du bist gewarnt.“
Jemand hupte hinter ihnen, da die Ampel längst grün war. Harry schüttelte den Kopf, lachte leise und gab Gas. „Nur du schaffst es, eine Verführung wie eine Drohung klingen zu lassen.“
Sie hob die Nase und probierte einen verführerischen Blick. Da Harry nicht lachte, war sie offenbar erfolgreich. „Es ist eher ein Versprechen, Harry.“
Er musste unbedingt das Thema wechseln, denn es war die reinste Qual, neben Charlie zu sitzen, die mit ihren Worten seine Standhaftigkeit auf die Probe stellte. „Macht es dich eigentlich nervös, Floyd und Ralph wieder zu sehen?“, fragte er daher.
„Nervös?“
„Na ja, immerhin war der gestrige Tag ziemlich turbulent. Wir wurden entführt und mit einer Schusswaffe bedroht.“
„Und man hat auf uns geschossen.“
„Genau.“
Plötzlich rutschte sie näher zu ihm und schmiegte sich ihn. „Ich finde es wundervoll, dass du nach wie vor diese alten Leute beschützen willst, trotz deiner Angst.“
„Wie bitte?“
„Deswegen muss man sich nicht schämen. Wie du selbst gesagt hast, der gestrige Tage war nicht leicht. Er hat sogar mich ein wenig aus der Fassung gebracht.“
„Na fein, da fühle ich mich ja gleich besser.“
Sie fuhr mit der Hand über seine Schulter. „Du hast herrliche Muskeln“, sagte sie mit heiserer, sinnlicher Stimme.
„Hör auf damit! Rutsch auf deine Seite zurück, und schnall dich an.“
„He, ich habe doch nur versucht …“
„Mich zu trösten? Es wird dich vielleicht überraschen, aber mich haben die Ereignisse nicht übermäßig mitgenommen. Ich war eher besorgt um dich.“
„Wie? Wieso solltest du meinetwegen besorgt sein? Etwa weil ich eine Frau bin?“
Er grinste. „Und weil du so zierlich bist. Tut mir leid, aber das bist du nun einmal.“
„Was, bitte schön, hat das damit zu tun?“, rief sie empört.
„Meine Frau war auch zierlich. Nicht ganz so, wie du, aber immerhin. Es passte ihr nicht, dass ich mich entschieden hatte, Privatdetektiv zu werden. Sie wollte absolut nichts damit zu tun haben.“
„Wie konnte sie mit einem Privatdetektiv verheiratet sein und nichts damit zu haben wollen?“
„Eine gute Frage.“
„Du bist also geschieden.“ Sie verzog das Gesicht. „Ist das der Grund, weswegen eure Ehe gescheitert ist? Wegen deines Berufes?“
„Mir standen andere Möglichkeiten offen. Mein Vater war gerade gestorben. Er hatte mir ein kleines Vermögen hinterlassen und die Chance, in sein Unternehmen einzusteigen. Aber ich war nicht daran interessiert.“ Er hob eine Braue. „Sie wollte unbedingt, dass ich mich ihrem Willen beugte, doch das konnte ich nicht. Das war unerträglich für sie. Sie sagte, mein Job sei zu gefährlich, und wenn ich ihn nicht aufgebe, würde sie mich verlassen.“
„Und das tat sie dann, oder?“
Er nickte. „Nach vielen Auseinandersetzungen. Sie ist inzwischen wieder verheiratet, diesmal sehr glücklich. Und sie führt ihren Mann mit Samthandschuhen.“
„Ich kann mir vorstellen, dass dein Job manchmal aufregend ist. Bisher war er allerdings eher langweilig.“
„Findest du?“
„Ach, und Harry? Ich besitze nicht einmal Samthandschuhe.“
Er grinste. „Ich wollte auch keinen Vergleich ziehen. Na ja, in gewisser Weise schon. Du besitzt vielleicht keine Samthandschuhe, aber ich wette, du hast welche aus Leder – oder Boxhandschuhe. Möglicherweise besitzt du sogar einen Schlagring.“
„Den besitze ich wirklich. Ich habe ihn einem der Männer in der Bar abgenommen, weil er ständig Streit suchte.“
Harry fragte sich, wie sie das wohl gemacht hatte. „Du bist in vieler Hinsicht ganz anders als sie. Aber du willst noch mehr als sie, dass alles nach deinem Kommando geht.“
„Es mag dich überraschen, Harry, aber ich habe nicht um deine Hand angehalten. Ich will nur …“
Da er Charlies Neigung zur Unverblümtheit kannte, unterbrach er sie rasch, bevor sie etwas zu Eindeutiges sagen konnte und es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei war. „Dieser Anziehung zwischen uns nachgeben?“
„Genau!“ Sie
Weitere Kostenlose Bücher