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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nannte sie „Liebes“. Erneut schmolz Charlie dahin. Sie räusperte sich und fragte: „Woher weißt du das?“
    „Er besitzt seit einiger Zeit ein Juweliergeschäft. Ich habe mich bei den anderen Ladenbesitzern umgehört. Sie erzählten mir, dass er viele Jahre mit der Suche nach seinen Töchtern zugebracht hat, und dass er selbst jetzt noch nicht die Hoffnung aufgegeben hat, euch zu finden.“
    Sie versuchte ihre Hand wegzuziehen, doch er ließ sie nicht los. „Charlie, ihr seid ihm nicht gleichgültig.“
    Charlie verspürte ein völlig ungewohntes Gefühl der Rührung. Aber selbst wenn das, was er gesagt hatte, stimmte, spielte es keine Rolle. „Es wäre nett gewesen, wenn wir ihm damals nicht gleichgültig gewesen wären, als ich zwei Jobs machen musste und meine Mutter so krank war, dass für Jill zwei Mal hintereinander Weihnachten ausfiel. Aber das ist mir heute egal. Alles, was ich von ihm jetzt noch will, ist genug Geld, damit Jill aufs College gehen kann. Hat er Geld?“
    Harry seufzte. „Charlie, dein Vater konnte nichts dafür, dass deine Mutter einfach mit euch verschwand.“
    Sie schnaubte verächtlich. „Wie sehr hat er denn versucht, uns zu finden? Sicher, wir sind oft umgezogen. Ich erinnere mich daran vor allem deshalb, weil es für mich und Jill so schwer war, uns jedes Mal wieder einzugewöhnen. Trotzdem, eine alleinstehende Frau mit zwei Kindern aufzuspüren kann nicht so schwer sein. Schon anhand der Schulunterlagen …“
    „Habt ihr öffentliche Schulen besucht?“
    „Na ja, jetzt, wo ich darüber nachdenke … wir wohnten fast immer in kleinen Orten.“
    „Wie klein?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Winzig klein. Die Schulen wurden in Eigeninitiative von Leuten aus dem Ort geführt, da sie ohnehin meistens nur von einer Handvoll Schülern besucht wurde.“ Leise Zweifel stiegen in ihr auf, doch sie verdrängte sie sofort wieder. So leicht ließ sie sich nicht umstimmen. Dalton Jones hatte sich noch für vieles zu verantworten. „Wir zogen in kleine Orte, weil man dort billiger wohnen konnte, nicht um uns zu verstecken!“ Sie hasste es, sich so zu rechtfertigen, und fügte hinzu: „Dadurch war es allerdings auch fast unmöglich, nach der Schule zu jobben. Jedenfalls, bis ich älter wurde.“
    Er drückte ihre Hand. „Wo hast du gearbeitet?“
    Sie sah auf ihre Hand in seiner und wunderte sich, dass eine so simple Berührung ein so seltsames Gefühl in ihr auslösen konnte. Seltsam in sehr angenehmer Hinsicht. „Mit zwölf bekam ich einen Job als Aushilfe in einem Marktstand. Es war ein saisonbedingter Job, aber er machte Spaß. Ich war draußen und lernte viele Menschen kennen. Und ich musste mich nicht schick anziehen. An einem anderen Ort besorgte meine Mom mir einen Job in der Boutique einer alten Dame. Ich habe es gehasst. Sie erwartete von mir, dass ich ein Kleid trage.“
    Harry lachte. „Du hältst nicht viel von weiblichem Firlefanz, was?“
    „Kannst du dich mir in einem Kleid vorstellen? Das ist lächerlich.“ Dummerweise errötete sie. Doch wann immer sie über diese Zeit ihres Lebens sprach, fühlte sie sich verletzlich. Zum ersten Mal war ihr bewusst geworden, wie sehr sie sich von anderen Mädchen unterschied und was für eine Enttäuschung für ihre Mutter sie war.
    Er wurde wieder ernst und hielt vor einer roten Ampel. „Ich kann mir vorstellen, dass dir ein Kleid sehr gut steht, wenn auch nicht besser als deine engen Jeans.“
    „Du magst meine Jeans?“
    Er hielt den Blick fest auf die Straße gerichtet. „Du bist sehr attraktiv, Charlie, ganz gleich, was du trägst. Aber das hat man dir sicher schon oft gesagt.“
    Sie rümpfte die Nase. „Ich arbeite in einer Bar. Männer erzählen mir viele Sachen, aber ich achte nicht besonders auf gelallte Worte oder anzügliche Bemerkungen.“
    „Wirst du meinen Worten denn Beachtung schenken?“
    Sie errötete und holte tief Luft. „Da du nicht schon den ganzen Tag lang getrunken hast und noch klar und zusammenhängend sprechen kannst, ja.“
    Einen Moment lang wirkte er unentschlossen. „Du bist wunderschön.“ Ihre Blicke trafen sich, und Charlie hatte das Gefühl, in den Tiefen seiner Augen zu ertrinken. Er ließ ihre Hand los und streichelte zärtlich ihre Wange. „Du brauchst keinen Firlefanz, um einen Mann zu erregen.“
    „Nein?“
    „Nein. Ich finde, du bist eine der erotischsten Frauen, die mir je begegnet sind.“
    „Dann …“
    „Aber ich werde mich nicht mit dir einlassen. Das hat nichts

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