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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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beobachten?"
    "Weil
ich ihn nicht mag." Travis sah Ryan ausdruckslos an. "Muss
ich einen anderen Grund haben?"

3.
Kapitel
     
    "Ich
fasse es nicht, was ich hier tue", murmelte Ryan später am
Abend. Er zog seinen Hut tiefer in die Stirn. Er saß geduckt
hinter dem Lenkrad seines neuen schwarzen Geländewagens und
beobachtete genervt, wie Carrie an Nathan Beldons Seite auf das
"Royal Diner" zusteuerte.
    Sie
war entschlussfreudig, das musste er ihr lassen. Aber vielleicht war
es ja auch Beldon, der sie "abgeschleppt" hatte. Dieser
Ausdruck würde ihn noch bis ins nächste Jahrzehnt
verfolgen. Genauso wie es sein Verderben sein würde, Carrie
nachzuspionieren.
    Travis
bezeichnete diese Situation als "Carrie im Auge behalten".
Ryan vermutete, dass Wayne Vincente, der Polizeichef von Royal, eine
ganz andere Formulierung finden würde – zum Beispiel
"Carrie nachstellen oder überwachen". Und Ryan selbst
fielen für seine momentane Lage auch einige passende Adjektive
ein: ungemütlich und bescheuert und … He! Er richtete
sich auf, alle Sinne in Alarmbereitschaft. Hatte er richtig gesehen?
Hatte dieser schmierige Doktor tatsächlich seine Hand, die
ohnehin schon viel zu lange auf Carries Rücken gelegen hatte,
ungebührlich weit nach unten wandern lassen?
    Die
Eingangstür zum Restaurant schloss sich hinter den beiden, bevor
Ryan eine Chance hatte zu entscheiden, ob es ein Versehen oder eine
Illusion gewesen war.
    Was
für ein Widerling!
    Ryan
kannte den Typ nicht, doch nachdem er das eben gesehen hatte,
schien diese Bezeichnung angemessen zu sein. Ohne auch nur eine
Sekunde zu zögern, schwang er sich aus seinem Wagen und
marschierte auf das "Royal Diner" zu. Travis wollte, dass
er auf Carrie aufpasste, also würde er genau das tun. Um mehr
ging es hier nicht. Nur ein Gefallen für einen Freund. Nichts
weiter. Er hatte sich gestern Abend entschieden, dass Carrie,
unabhängig davon, wie sehr er sie begehrte oder wie hinreißend
sie war, für ihn absolut tabu zu sein hatte, was romantische
Verwicklungen anging.
    Angetrieben
von diesem Gedanken, öffnete er die Tür zum Restaurant,
wild entschlossen, ein wenig kreative Einmischung zu betreiben.
     
    Nathan
Beldon ist eigentlich ganz attraktiv, auf eine zurückhaltende,
vornehme Art, entschied Carrie, als sie sich auf der Bank ihm
gegenüber niederließ.
    "Sind
Sie sicher, dass das hier in Ordnung ist?" fragte der gute
Doktor mit einem Lächeln, das entschuldigend und aufmerksam war.
Und das Interesse signalisierte, wie sie freudig überrascht
feststellte. Ein Interesse jener Art, wie Ryan nie für sie
aufgebracht hatte.
    Sie
verscheuchte die Gedanken an Ryan aus ihrem Kopf und erwiderte
Nathans Lächeln.
    "Das
ist gut", versicherte sie ihm. Und es war mehr als gut, dass er
tatsächlich ein wenig schüchtern, wenn nicht sogar unsicher
wirkte.
    Man
stelle sich das vor, ein Mann, der so aussah wie er, so beeindruckend
und selbstsicher wie er, fühlte sich in ihrer Gegenwart
unsicher. Na, das erfreute doch ihr kleines Herz.
    Sie
lächelte über sich selbst und ihre Albernheit, während
sie gleichzeitig weiter über ihren Begleiter für diesen
Abend nachdachte. Sie hatte ihre ehrenamtliche Schicht im Krankenhaus
gerade beendet, als sie ihm auf dem Parkplatz begegnet war. Sie hatte
sich vorgestellt und ihn spontan gefragt, ob er Lust hätte, sie
zum Essen zu begleiten.
    Sie
war ziemlich stolz auf sich. Sie war selbstbewusst, nicht übermäßig
freundlich gewesen, und er hatte ihr Angebot auf liebenswürdige
Art akzeptiert. Genau genommen hatte er sogar hoch erfreut
akzeptiert.
    Und
jetzt waren sie hier. Über die Speisekarte hinweg warf sie ihm
einen kurzen Blick zu. Man konnte Nathan Beldon nicht als
ausgesprochen gut aussehend bezeichnen – nicht so wie Travis
oder Ryan mit ihrem umwerfenden Aussehen, bei dem die Frauen
reihenweise schwach wurden. Er besaß eher einen klassischen,
geschliffenen Reiz. Seine braunen Augen zeigten nicht diese Wärme
und das charmante Funkeln, das sie von Ryan und Travis kannte,
sondern blickten sehr viel ernster. Nicht dass das schlecht war, nur
anders, als sie es gewohnt war.
    Er
war außerdem ziemlich groß. Ryan war auch groß –
über einen Meter achtzig –, aber Nathan war vielleicht
sogar noch einige Zentimeter größer. Das gefiel ihr. Da
sie selbst nicht gerade klein war, mochte sie es, wenn sie manchmal
das Gefühl haben konnte, zierlich zu wirken und zu einem
interessierten Paar Augen aufzuschauen. Und Nathans dunkle

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