Zeig mir, was Liebe ist
Teufel hast du dir dabei gedacht?" wollte Carrie wissen. Sie
sah Nathan hinterher, der mit angespannten Schultern das "Royal
Diner" verließ.
Neben
ihr verputzte Ryan gerade den Rest seines Essens. Jetzt hielt er
mitten in der Bewegung inne, die Gabel auf halbem Weg zum Mund.
"Wovon redest du, Darling?"
Das
brachte das Fass zum Überlaufen. Carrie boxte Ryan in den Arm.
"Au!"
Er rieb sich seinen Bizeps und verzog das Gesicht. "Das hat
wehgetan."
"Es
kann gar nicht weh genug getan haben", fuhr sie ihn an,
verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich nach
hinten gegen die Bank fallen.
Er
runzelte die Stirn und heuchelte Betroffenheit. "Oh, oh",
meinte er, als wären die Ziegel, die sie nur allzu gern auf
seinen Dickkopf hätte fallen lassen, zielgenau gelandet. "Ich
habe da wohl etwas unterbrochen, stimmts?"
Sie
starrte ihn finster an. "Ach nein, glaubst du wirklich?"
Immerhin
besaß er den Anstand, jetzt reumütig auszusehen. So
reumütig, dass er ihr schon fast Leid tat. Aber nur fast.
"Ich
glaube, ich hasse dich."
Langsam
legte Ryan die Gabel auf den Teller, bevor er einmal tief
durchatmete. "Du glaubst also, dieser Typ könnte etwas
Besonderes sein?"
Carrie
zuckte lustlos die Schultern und zwang sich, die Wärme zu
ignorieren, die sie durchströmte, als Ryan ihr mit einer
zärtlichen Geste eine Haarsträhne hinter das Ohr strich.
"Nun, ich werde es wohl niemals erfahren, oder? Nicht nach der
Show, die du hier eben abgezogen hast."
Sie
spürte seinen Blick, weigerte sich jedoch, ihn anzusehen.
Schließlich senkte er seine Hand.
"Sosehr
es mir auch widerstrebt, dir das sagen zu müssen, mein
Sonnenschein", meinte er, "aber wenn er sich so leicht
vertreiben lässt, dann ist er nicht nur nichts Besonderes,
sondern verdient es nicht einmal, die gleiche Luft zu atmen wie du."
Carrie
legte ihre Arme auf den Tisch und dann ihren Kopf darauf, bevor sie
laut aufstöhnte. "Ich wollte einfach nur mit ihm essen und
ihn ein wenig kennen lernen. War das zu viel verlangt?"
Ryan
schaute auf ihre glänzende rote Mähne, auf die
zusammengesunkenen Schultern und verspürte einen Anflug echter
Reue. Er hob die Hand und verharrte eine Sekunde, bevor er
schließlich der Versuchung nachgab und sie auf ihren schmalen
Rücken legte. Als Carrie nicht protestierte, begann er, ihr
zärtlich über den Rücken zu streichen. Sie war so
schlank, und ihr Körper wirkte so herrlich weich und biegsam.
Er
hatte nur vorgehabt, sie von ihrer sichtlichen Empörung
abzubringen und ein wenig sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Doch
als er mit der Handfläche über eine kleine Erhebung strich,
die offensichtlich der Verschluss ihres BHs
war, verlor er sich in einer Fantasie, die ihn in letzter Zeit viel
zu häufig gefangen nahm.
Ob
sie wohl einen schwarzen BH
trägt? überlegte er. Passt der zu ihrem Slip? Er musste
schlucken bei der Vorstellung, sie in nichts weiter als schwarzer
Seide und zarter Spitze vor sich zu sehen, die von ihrer Haut gewärmt
war und die er ihr mit seinen Händen zärtlich auszog. Und
noch immer konnte er nicht aufhören, diesem Traum weiter
nachzuhängen.
Vor
seinen Augen erschien das Bild, wie er von hinten an sie herantrat,
mit beiden Händen unter ihr Sweatshirt glitt, den BH
öffnete und sie an sich zog, während er gleichzeitig ihre
Brüste umschloss. Er konnte sich die Wärme vorstellen, das
Gewicht, die weiche Haut und die harten Spitzen, die sich gegen seine
Handflächen drückten. Dann würde er mit einer Hand
tiefer gleiten, über ihre Rippen und noch weiter bis zu einer
schlanken Hüfte, und dort eine Weile verharren, bevor er mit den
Fingerspitzen unter ihren Spitzenslip gleiten und die Hitze zwischen
ihren Schenkeln spüren würde.
Seine
Erregung ließ seine Jeans merklich enger werden. Wieder einmal
passierte ihm das wegen Travis' kleiner Schwester. Er zog seine Hand
zurück. Im Geist verpasste er sich eine Ohrfeige.
"Wie
wäre es mit einem Stück Kuchen zum Nachtisch?" fragte
er mit einer Stimme, die er selbst kaum als seine eigene erkannte.
Carrie
hob den Kopf und sah ihn an.
Ihr
Haar war ein wenig zerzaust. Auf ihrer Wange zeichnete sich eine
kleine Falte ab, wo ihr Gesicht auf dem Pulloverärmel gelegen
hatte. So würde sie morgens aussehen, dachte Ryan. Nachdem er
sie die ganze Nacht geliebt hatte. Verschlafen und befriedigt und …
Hoppla, die Glut in ihren Augen verriet allerdings Ärger, nicht
Leidenschaft, und riss ihn so abrupt aus seinem kleinen erotischen
Traum wie eine
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