Zeit der Dunkelheit (Band 4)
loswerden?«, rief Borkenpelz.
»Schwarzstern kann seine eigenen Entscheidungen treffen«, antwortete Feuerstern.
»Auch wenn diese Entscheidung alle Clans betrifft?«, warf Sandsturm ein.
»Wir sollten so weitermachen wie bisher«, verkündete Feuerstern. »Wir werden jagen und für unsere Jungen und Ältesten sorgen. Wir werden an unseren Grenzen patrouillieren, wie wir es im alten Wald schon getan haben. Wie wir es hier getan haben. Was auch immer sich ändern mag, wir werden auf den Rat des SternenClans hören und uns vom Gesetz der Krieger leiten lassen.«
Distelpfote atmete langsam aus. »Das Gesetz der Krieger«, flüsterte sie. »Das Gesetz der Krieger.« Sie wiederholte den Satz, als ob er alle Fragen beantworten könnte.
Häherpfote beneidete seine Schwester um ihren Glauben. Und um ihre Unwissenheit. Sie merkte nicht, dass sich Feuerstern mit seinen Worten ebenso sehr selbst trösten wollte wie seine Clan-Gefährten. Er muss daran glauben, dass alles gut wird, zum Besten seines Clans.
Feuerstern änderte seine Sitzposition. »Neben den schlechten Nachrichten habe ich heute aber auch Gutes zu berichten.«
Häherpfote hob überrascht den Kopf. Was gibt es Gutes?
»Der DonnerClan ist noch immer stark. Das haben wir im Kampf bewiesen, und wir wissen, dass der SternenClan immer noch über uns wacht.« Sein Schwanz strich über Stein. »Wir haben drei neue Krieger, die ihre Namen bekommen müssen.«
Häherpfote zuckte zusammen, als er die Erregung spürte, die in den Herzen von Löwenpfote und Distelpfote aufloderte. Es war, als säße er zwischen zwei Sonnen.
»Löwenpfote, Distelpfote und Rußpfote.«
Steinchen klackerten, als Feuerstern den Steinfall nach unten sprang, wo der Clan bereits für die Ernennungszeremonie beiseiterückte.
Farnpelz rannte zu Distelpfote und strich ihr mit dem Schwanz das Fell glatt. »Gut gemacht«, schnurrte er.
Aschenpelz schlängelte sich zu Löwenpfote durch. »Du wirst ein großartiger Krieger sein.«
»Ich werde dafür sorgen, dass du auf mich stolz sein kannst«, versprach Löwenpfote.
Eichhornschweif strahlte vor Freude. Blattsee saß neben ihr, ein Schnurren vibrierte in ihrer Kehle. Sicher freut sie sich für Rußpfote, dachte Häherpfote.
Wolkenschweif strich um seine Schülerin herum. »Hab ich dir doch gesagt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis du zu deinen Baugefährten umziehst, Rußpfote.«
Häherpfote schloss die Augen. Es war lange her, dass er davon geträumt hatte, Krieger zu werden. Trotzdem hatte ihn der Traum nie ganz verlassen. Für einen Moment erlaubte er sich seine neidischen Gefühle, dann regte sich sein Stolz. Seine Wurfgefährten wurden zu Kriegern ernannt!
»Glückwunsch«, schnurrte er.
Distelpfote rieb ihre Schnauze an seiner Wange. »Danke.«
Löwenpfote schnippte Häherpfote mit dem Schwanz übers Ohr. »Hoffentlich hält Eispfote, was sie Mausefell versprochen hat, denn ich werde im Bau der Ältesten nie mehr sauber machen.«
Aschenpelz peitschte mit dem Schwanz. »Wenn die Nestpolster deiner Clan-Gefährten ausgewechselt werden müssen, wirst du das tun.«
Brombeerkralle gesellte sich zu ihnen. »Glaubt Löwenpfote etwa, dass ihn Feuerstern gleich zum Anführer ernennt?«, schnurrte er.
»Das hab ich doch nicht ernst gemeint!«, protestierte Löwenpfote.
»Natürlich nicht.« Brombeerkralle umkreiste seine Jungen und blieb bei Häherpfote stehen. »Ich bin stolz auf euch, und zwar auf alle drei. «
Haselschweif und Beerennase kamen angerannt.
»Gut gemacht!«, miaute Haselschweif.
»Jetzt müssen wir für euch wohl im Kriegerbau Platz schaffen«, spöttelte Beerennase.
»Bin ich froh, dass ich da nicht mehr schlafen muss«, rief Mausefell. »Es wird bestimmt lauter als in einem Nest voller Spatzen.« Die alte Kriegerin saß vor der Kinderstube, wo Unkenjunges und Rosenjunges um sie herumwuselten. Ihr Pelz glühte warm, als Millie an ihr vorbei aus dem Bau schlüpfte. Häherpfote erkannte den frischen Geruch eines Jungen, das im Maul der Königin baumelte.
Sie ließ Wurzeljunges zwischen Mausefells Pfoten fallen. »Würdest du auf den Kleinen aufpassen, bis ich die anderen beiden geholt habe?« Millies Miauen hörte sich heiser an, wahrscheinlich hatte sie Halsschmerzen. Häherpfote nahm sich vor, ihr nach der Zeremonie den letzten Honig zu bringen. »Ich dachte, sie würden vielleicht gern bei der Ernennung zuschauen«, fügte Millie hinzu.
»Ich werde darauf achten, dass Rosenjunges und Unkenjunges nicht
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