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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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wirklich allein an Tigersterns Training, dass er jeden Feind besiegen und den Kampf unverletzt überstehen konnte?
    Tigerstern reckte den Hals, sodass er den heißen Atem des Katers an der Schnauze spürte. »Von mir kannst du noch eine Menge lernen, oder?«
    Löwenpfote trat unruhig von einer Pfote auf die andere. Der unheimliche Krieger wartete auf eine Antwort.
    »Wahrscheinlich kannst du mir noch mehr Kampftechniken zeigen.« Löwenpfote hob das Kinn. »Aber wozu brauche ich das, wenn ich bewiesen habe, dass ich jede Katze besiegen kann?«
    Tigersterns Augen brannten wie Feuer. »Du hältst dich für unbesiegbar!« Ein Knurren rumpelte in seiner Kehle. »Habichtfrost hat recht. Du glaubst wirklich an diese Prophezeiung.«
    »Ja!« Löwenpfote bohrte seine Krallen in die Erde. »Du hast mich in der Schlacht kämpfen sehen. Hättest du besser kämpfen und dabei ohne eine einzige Schramme davonkommen können?« Er schnippte mit dem Schwanz. »Du bist im Kampf getötet worden.«
    Er wandte sich zum Gehen. Er brauchte die Führung dieser toten Katze nicht!
    Ein Fauchen zerriss die Luft. Löwenpfote wirbelte herum. Zu spät: Krallen bohrten sich in seine Schultern, als ihn Tigerstern zu Boden riss. Löwenpfote wehrte sich, aber Tigerstern hielt ihn fest, die Muskeln seiner breiten Schultern strafften sich unter der Anspannung.
    »Du glaubst, du brauchst mich nicht mehr?«, fauchte ihm Tigerstern ins Ohr. »Du bist ein Narr! Du hast einfach nur Glück gehabt, das ist alles. Du hast dich von Feuersterns Prophezeiung blenden lassen. Du bist nicht besser als ein Junges, das immer noch an Märchen glaubt.« Er presste Löwenpfote energischer zu Boden, stieß ihm das Gesicht ins Laub. »Deine Macht hast du mir zu verdanken, und du wirst noch mächtiger werden, wenn du dir das zu eigen machst, was ich dich lehre.« Er schüttelte Löwenpfote noch einmal, dann ließ er von ihm ab.
    Löwenpfote rappelte sich auf die Pfoten und baute sich vor ihm auf, Wut brodelte in seinem Bauch. Aber Tigersterns Gestalt verblasste und löste sich vor seinen Augen auf.
    »Ich bin mit dir noch nicht fertig.« Mit einem letzten Fauchen verschwand Tigerstern endgültig.
    Löwenpfote bebte vor Zorn. Warum verleugnete Tigerstern die Prophezeiung?
    »Löwenpfote!« Weiter vorn rief Aschenpelz aus dem Gebüsch nach ihm.
    Er rannte los, um aufzuholen, seine Schultern brannten an den Stellen, wo ihn Tigerstern mit den Krallen gepackt hatte. Er sah sich um. Beobachtete Tigerstern ihn immer noch? Wenn dem finsteren Krieger die Macht der Sterne gleichgültig war, was wollte er dann von ihm?

23. KAPITEL
    Distelpfote hielt beim Waschen inne. »Gehst du zur Großen Versammlung?«
    Häherpfote hörte ihre Zunge weiterlecken. »Ja.« Er rollte sich auf die Seite, er war satt.
    »Ich auch.« Löwenpfote schob die Überreste seines Eichhörnchens beiseite und streckte sich aus.
    Der Frischbeutehaufen war in den Tagen nach der Schlacht aufgefüllt worden und sie hatten gut gegessen. Jetzt lagen sie beim Halbfels und genossen die letzten Strahlen der Abendsonne.
    Distelpfote gähnte. »Meinst du, die anderen Clans werden kommen?« Niemand hatte nach dem Kampf irgendein Zeichen vom WindClan entdeckt, trotzdem war die Anspannung noch hoch und an der WindClan-Grenze wurde regelmäßig patrouilliert.
    »Bestimmt fürchten sie, den SternenClan zu erzürnen, wenn sie nicht kommen«, miaute Häherpfote.
    Löwenpfotes Krallen kratzten am Halbfels. »Hoffentlich kommt der WindClan.«
    »Denk an den Versammlungsfrieden«, mahnte Distelpfote.
    »Als ob ich dagegen verstoßen würde!«, fauchte Löwenpfote. »Aber der WindClan soll sehen, dass wir so stark sind wie eh und je und bereit, uns gegen sie zu wehren, wenn es nötig ist.«
    Die Wunden der DonnerClan-Krieger und -Schüler waren allmählich verheilt. Sogar Spinnenbein machte bereits Spaziergänge auf der Lichtung. Eichhornschweif lag immer noch in ihrem Nest im Heilerbau, aber das fiel ihr zunehmend schwerer. Blattsee erlaubte ihr den Umzug jedoch noch nicht, weil sie fürchtete, ihre Wunde könnte wieder aufbrechen, solange sie nicht richtig verheilt war.
    Häherpfote vermutete, dass Blattsee wegen der Verletzung ihrer Mutter zur Großen Versammlung nicht mitkam. Sie traute keiner anderen Katze zu, dafür zu sorgen, dass Eichhornschweif in ihrem Nest blieb. Sie war auch noch nicht zum Mondsee gereist, um sich mit dem SternenClan Zungen zu geben.
    »Wenn der SternenClan mir etwas mitzuteilen hat, wird er es auch

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