Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
tun«, hatte sie Feuerstern erklärt.
    Als Häherpfote hörte, dass Graustreif aus der Kinderstube angelaufen kam, hob er den Kopf. Der Pelz des grauen Kriegers knisterte vor Spannung.
    »Blattsee!«, rief Graustreif vom Brombeervorhang in den Bau hinein. »Sie hustet schon wieder.«
    »Ich komme.« Blattsee eilte hinaus, begleitet vom Geruch nach Gänsefingerkraut.
    Millie hatte Weißen Husten. Minka war mit ihren Jungen in den Schülerbau gezogen, um sie vor Ansteckung zu schützen. Nun strolchten Rosenjunges und Unkenjunges im Lager umher, als wären sie bereits zu Schülern ernannt worden.
    Millie hatte einen gesunden Appetit, aber mit ihrem unablässigen Husten hielt sie die Jungen wach und erschwerte ihnen das Trinken. Das Gänsefingerkraut würde hoffentlich helfen.
    Häherpfote ließ den Kopf wieder sinken und schloss die Augen. Er musste eingenickt sein, denn wenig später rüttelte Distelpfote ihn wach.
    »Der Mond ist aufgegangen«, miaute sie. »Alle machen sich zum Aufbruch bereit.«
    »Nicht alle !«, miaute Fuchspfote direkt hinter ihm. »Wieso dürft ihr drei mit, wenn ich mit Eispfote und Rußpfote hierbleiben muss?«
    Häherpfote stand auf. »Du darfst ganz bestimmt beim nächsten Mal mit.«
    »Hoffentlich.« Fuchspfotes Pfoten schlurften über den Boden, als er missmutig davontappte.
    Während sich die Krieger am Eingang versammelten, strich Graustreif um die Kinderstube herum. Häherpfote fing seine zerrissenen Gefühle auf. Nur allzu gern hätte der graue Krieger seine Clan-Gefährten zur Großen Versammlung begleitet, aber solange Millie krank war, brachte er es nicht übers Herz, sie zu verlassen. Häherpfote blinzelte. Ein alter Kummer nährte die Flammen von Graustreifs Sorge, die Erinnerung an eine silbergraue Katze auf einem riesigen, grauen Felsen.
    »Graustreif!« Feuerstern lief zu seinem alten Freund. »Bleib hier und bewache für mich das Lager. Wir haben reichlich Krieger dabei. Wir werden für den WindClan keinesfalls so aussehen, als hätte er uns geschwächt.«
    »Danke.« Graustreif hörte sich erleichtert an.
    Feuerstern kehrte zur Dornenbarriere zurück, wo Mohnfrost und Honigfarn kaum ihre Pfoten stillhalten konnte.
    »Seid ihr aufgeregt?«, erkundigte sich Borkenpelz.
    »Oh ja«, miaute Mohnfrost. Sie würden die Große Versammlung zum ersten Mal als Kriegerinnen besuchen.
    Sandsturm kreiste rastlos um Farnpelz herum. »Ich frage mich, was der WindClan erzählen wird.«
    »Irgendeine Ausrede wird ihnen bestimmt einfallen«, murmelte Farnpelz.
    »Mach schon.« Distelpfote stupste Häherpfote an. Löwenpfote wartete bereits neben Aschenpelz.
    Feuerstern stand am Lagerausgang. »Wir müssen dem WindClan und dem FlussClan zeigen, dass wir so stark sind wie eh und je«, erinnerte er seine Clan-Gefährten. »Der Mond scheint heute Nacht hell und klar, und das bedeutet, dass der SternenClan nicht mehr verärgert ist.«
    »Ich wette, dass er mit dem WindClan noch nicht versöhnt ist«, rief Spinnenbein wütend aus dem Heilerbau.
    »Wir sind alle erschrocken, als die Sonne verschwunden ist«, fuhr Feuerstern fort. »Aber wir müssen das als Zeichen verstehen, dass unser Kampf nicht richtig war. Die Sonne ist zurückgekehrt, als die Gefechte aufgehört hatten. Wir sollten inzwischen gelernt haben, dass die Clans einander zum Überleben brauchen.«
    Häherpfote legte den Kopf auf die Seite. Blattsee hatte ihm gegenüber nichts verlauten lassen, was die Zuversicht, die aus den Worten ihres Anführers sprach, rechtfertigen würde. Die Heilerin war noch immer sprachlos und erschrocken, weil die Sonne verschwunden war, und das Schweigen des SternenClans machte sie zusätzlich nervös. Obwohl sie ihre Sorgen für sich behielt und weitermachte wie gehabt, entging Häherpfote nicht, welche Ängste unter ihrem Pelz flackerten.
    »Gehen wir!« Feuerstern führte seine Clan-Gefährten aus dem Felsenkessel.
    Blätter raschelten unter ihren Pfoten. Häherpfote fröstelte in der ersten Kälte des Blattfalls. Dicht an Distelpfote geschmiegt, machte er sich mit den anderen auf den vertrauten Weg über den Hang zum See hinunter zum WindClan-Territorium, das sie in Ufernähe durchqueren mussten, um zur Insel zu gelangen. Wenn sie sich nicht weiter als zwei Fuchslängen vom Ufer entfernten, durfte der WindClan sie nicht aufhalten. Trotzdem verfielen die Krieger in Schweigen, als die Grenze hinter ihnen lag, und eilten über den Kies.
    »Irgendein Zeichen vom WindClan?«, flüsterte Häherpfote.
    »Bis

Weitere Kostenlose Bücher