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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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denn völlig falsch vor? Aber er konnte doch nichts als Bannsingen. Er konnte keine Gebräue und Pulver verwenden wie Clodsahamp. Was hatte der Hexer ihm doch immer gesagt?
    »Vergiß nie, daß Magie eine Frage der Präzision ist.«
    Präzision. Anstatt zu versuchen, alte Songs an die Situation anzupassen, sollte er vielleicht lieber neue improvisieren. Das hatte er schon öfter getan. Doch welche Texte würden solche Dämonen schon aufhalten?
    Man mußte das Feuer mit dem Feuer bekämpfen. Das hatte zwar nicht Clodsahamp gesagt, aber irgend jemand anderes.
    Er überlegte sorgfältig. Dann funkelten seine Augen. Wieder fuhr seine Hand über die Suar. Man nehme zu gleichen Teilen Dire Straits, dann Ratt, X und Eurythmics. Man mische mit Adam Smith und Adam Ant. Man gebe hinzu Textauszüge aus dem Handelsblatt und von Andre Kostolany. Gut umrühren, und man erhält einen wildsynoptischen Song.
    Heavy-Metal-ökonomie.
    Anstatt von Liebe und Tod zu singen, von Frieden und Bildung und Mitgefühl, ließ Jon-Tom unbehauene Verse explodieren, die voller freier Marktwirtschaft waren, Zollermäßigungen und internationalen Zollvereinbarungen auf der Grundlage des ECU anstelle des Dollar.
    Das erschütterte die Dämonen. Sie versuchten sich zu wehren, indem sie von Protektionismus sprachen und von der Finanzierung von Haushaltsdefiziten, doch musikalisch waren sie Jon-Tom nicht gewachsen. Er schlug mit einem rhythmischen kleinen Stück zu, das eine Vereinfachung der Einkommensteuer ohne Abzüge forderte, bis die Hälfte von ihnen, stöhnend die Hände auf die Ohren gelegt, in Deckung rannte.
    Die Verbliebenen konterten mit dem Vorwurf einer ungerechtfertigten Abschreibung, beginnend mit dem ersten Tag des Erfassungszeitraums, ein übler Tiefschlag, der dem vorderen Teil der Suar einen Riß versetzte und Jon-Tom beinahe umgeworfen hätte. Doch gewann er den verlorenen Boden zurück und machte zusätzliche Gewinne, indem er die Ballade von den unbeschränkten Textilimporten und den Vorschlägen für einen restriktionsfreien Wettbewerb auf dem Automobilsektor vortrug. Als er dann mit einer Einheitssteuermelodie nachstieß, war dies selbst für die stärksten unter ihnen zuviel. Sie begannen zu verschwinden, schützend die Aktenkoffer vor sich haltend, lösten sich in einer strahlenden grauen Wolke aus Buchstaben und unverständlichen Formularen auf.
    Und noch immer sang er von Bank- und Handelsgeschäften, von Rückvergütungen und anderen Wundern, bis auch der letzte Fetzen der Wolke sich aufgelöst hatte. Als er schließlich aufhörte, war es, als sei die Luft im Raum desinfiziert worden, als habe man jedes einzelne Molekül mit der Hand gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Er war heiser und erschöpft.
    Doch Couvier Coulb stand aufrecht und gerade neben seinem Bett, seiner schluchzenden Haushälterin versichernd, daß er vielleicht noch nicht vollständig kuriert, aber mit Sicherheit auf dem Weg zur Besserung sei. An diesem Punkt erschien plötzlich ein zottiger Kopf an der Treppe und erklärte, mitten in diesen feierlichen und freudigen Augenblick hinein: »Verdammt, dachte schon, ich würde 'ne ganze Woche lang pissen!«
    «Wie immer, setzt mich deine Zeitplanung auch diesmal in Erstaunen.« Jon-Tom mußte sich anstrengen, um die Worte auszusprechen. Seine Stimme war nur ein keuchendes Schnarren.
    Mudge ließ seinen Blick schnell durch das Schlafzimmer huschen. »Zeitplanung? Welche Zeitplanung? Also, wo sind denn nun diese Dämonen, über die sich alle so aufregen? Bin bereit für sie, bin ich. Große Dämonen, kleine Dämonen, her mit ihnen.« Forsch trat er ins Zimmer.
    Es gareichte Weegee gewaltig zur Ehre und sicherte ihr Jon- Toms Wertschätzung auf alle Zeiten, daß sie dem Otter daraufhin eine schallende Ohrfeige verpaßte.
    Während die beiden miteinander stritten, führte Couvier Coulb seine anderen Gäste die Treppe hinunter. »Komm, mein Freund. Amalm, unsere Gäste sind bestimmt hungrig.« Er legte einen liebevollen Arm und seinen biegsamen Schwanz um Jon- Toms Hüfte, denn höher kam er nicht ohne übermäßige Anstrengung. »Und ich weiß auch, daß dieser junge Mann hier Durst haben muß. Ich werde deine Duar reparieren, Jon-Tom. Da brauchst du nichts zu befürchten. Wenn es überhaupt irgendwie möglich sein sollte, werde ich es tun.« Er zwinkerte.
    »Vielleicht tue ich es sogar dann noch, wenn es wirklich unmöglich ist. Aber erst müssen wir uns ausruhen. Du bist müde von dem Kampf gegen die Dämonen

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