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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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noch … na ja, ist ja egal, Variationen des Themas.«
    »Ich verstehe.«
    »Weißt du, was?« Sie nahm seine Hand. »Wenn wir fertig sind, enthüllen wir feierlich all deine Bücher und geben ihnen den angemessenen Platz im Regal.«
    »Klingt gut.« Er blickte auf das Buch. »Willst du auf die anderen warten?«
    »Ich kann nicht.« Sie sah ihm an, dass er es auch gar nicht erwartete. »Ich bin viel zu aufgedreht. Und außerdem habe ich das Gefühl, dass wir zwei es tun müssen.«
    »Dann los.«
    Wie bei Flynns Buch fuhr sie mit den Fingern über den Einband und die Zeichnung von Warrior’s Peak.
    Aber dieses Mal spürte sie etwas. Wie hatte Malory es noch einmal genannt? Ein wissendes Gefühl. Ja, dachte Dana. Genauso war es. »Das ist es, Jordan«, flüsterte sie.
    »Der Schlüssel ist im Buch.« Mit ruhiger Hand schlug sie es nun auf.
    Konzentrier dich, befahl sie sich. Er war darin. Sie musste ihn nur sehen.
    Jordan beobachtete, wie ihr Finger über die Titelseite, über seinen Namen glitt. Sein Atem ging rascher.
    »Dana.«
    »Ich spüre ihn. Er ist warm. Er wartet auf mich. Und sie auch.«
    Vorsichtig blätterte sie um, dann keuchte sie auf einmal auf, und das Buch fiel zu Boden. Wieder rief er ihren Namen und fing sie auf, als sie zusammenbrach.
    Angstvoll ließ er sie langsam auf den Teppich sinken. Sie atmete noch, das fühlte er, aber sie war bleich und eiskalt geworden.
    »Komm zurück, Dana, verdammt noch mal, du kommst jetzt zurück!« Voller Panik schüttelte er sie. Ihr Kopf rollte schlaff zur Seite.
    »Wohin hast du sie gebracht, du Hurensohn?« Als er sie aufrichten wollte, fiel sein Blick auf das Buch, das am Boden lag. »Oh, mein Gott.«
    Er hob sie hoch und drückte sie an sich, um sie warm zu halten und zu schützen. In diesem Moment hörte er draußen im Hausflur die Stimmen der anderen. Er rannte zur Tür und riss sie auf.
    »Dana!« Flynn stürzte zu seiner Schwester. »Nein!«
    »Er hat sie!«, keuchte Jordan. »Der Hurensohn hat sie in das Buch hineingezogen. Er hält sie in dem verdammten Buch gefangen.«
     
    Sie spürte, wie er sie holte. Das hatte er so gewollt, das wusste sie. Und er hatte ihr dabei Schmerzen zugefügt, damit sie genau wusste, dass er dazu in der Lage war. Er hatte ihr das Bewusstsein so brutal genommen, wie böse Jungen Fliegen die Flügel ausreißen.
    Nach dem Schmerz kam die Kälte. Bittere, brutale Kälte, die ihr bis auf die Knochen drang.
    Aus Wärme und Licht wurde sie in Schmerz und Kälte gestoßen, durch feuchten blauen Nebel hindurch. Er schien sich um sie zu schlingen, sie zu ersticken, bis sie pfeifend nach Luft rang, die ihr eisig in die Lungen stach.
    Dann war der Nebel verschwunden, und sie lag zitternd alleine in der Dunkelheit.
    Panik stieg in ihr auf, und sie hätte sich am liebsten wimmernd zusammengerollt. Als sie jedoch einatmete, roch die Luft nach … Tannen, Herbst. Wald. Sie richtete sich auf und spürte Tannennadeln und Blätter unter ihren Händen. Langsam wich ihre Furcht, und sie sah, dass das Mondlicht durch die Bäume fiel.
    Es war auch nicht mehr so kalt, stellte sie fest. Nein, es war eher frisch, so wie in einer klaren Herbstnacht. Sie hörte die Geräusche der Nachtvögel, das Schu-hu einer Eule, das leise Rauschen des Windes in den Bäumen.
    Ein wenig benommen hielt sie sich mit einer Hand an einem Baumstamm fest. Beinahe hätte sie vor Erleichterung geweint, die Rinde fühlte sich so fest und so normal an.
    Sie kämpfte gegen das Schwindelgefühl an, als sie sich aufrichtete, und lehnte sich eine Weile gegen den Baum, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Sie lebte, sagte sie sich. Sie war noch ganz. Ein wenig benommen, ein wenig zittrig, aber heil. Jetzt musste sie wieder den Weg nach Hause finden, und die einzige Möglichkeit, dorthin zu gelangen, war, sich zu bewegen.
    Es war nur die Frage, in welche Richtung. Sie beschloss, ihrem Instinkt zu trauen und einfach loszulaufen.
    Es war stockdunkel. Nur das Licht des Mondes glänzte kalt. Kurz ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass für Ende Oktober noch viel Laub an den Bäumen war.
    Sie trat auf einen Zweig, und der Knall hallte so unnatürlich laut durch die Stille, dass sie unwillkürlich losrannte.
    »Schon gut, schon gut.« Erschrocken presste sie die Lippen zusammen, weil ihre Stimme ein Echo machte.
    Als sie auf ihre Füße blickte, zuckte sie ein weiteres Mal erschrocken zusammen. Sie trug feste braune Schnürstiefel und nicht die eleganten schwarzen

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