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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unter Jordans Text zu markieren.
    »Jordan hat auch als Erster von uns ein Gemälde von Rowena gesehen und gekauft«, fuhr Dana fort. »Flynn ist mein Bruder, Brad ist mein Freund, aber Jordan entwickelte sich von einer Art Bruder über einen Freund zu meinem Geliebten.«
    »Er hat dir das Herz gebrochen.« Akkurat strich Malory die Worte mit gelbem Textmarker an. »Die Erschütterung der Unschuld. Entschuldigung«, sagte sie zu Jordan, »aber es liegt so viel Magie darin.«
    »Und Kane hat Jordans Blut vergossen.« Lächelnd nickte Dana Malory zu. »Er hat sein Zuhause verlassen - verwaist, alleine, jung -, um sich auf die Suche zu machen. Und er kam zurück«, schloss sie und blickte Jordan an, »um sie zu Ende zu bringen.«
    »Du glaubst, ich habe den Schlüssel.« Fasziniert lehnte Jordan sich zurück. »Ich kann deiner Logik und den traditionellen Elementen deiner Theorie folgen, Dana, aber wo sollte ich ihn haben? Und wie?«
    »Ich kann nicht alles wissen. Aber es ergibt doch einen Sinn. Alles ist mir noch nicht klar. Da gibt es nach wie vor die Sache mit den Göttinnen, die gehen und warten. Wohin gehen? Worauf warten? Und es gibt dieses Bild, das ich gesehen habe, als ich versucht habe, mich selbst in Trance zu versetzen.«
    Irgendetwas fuhr ihm durch den Kopf. »Wann hast du das getan?«
    »Es war ein Experiment, wie eine Meditation. Ich habe den Kopf ganz leer gemacht und dann abgewartet, was sich ergab. Ich sah den Schlüssel, wie er auf einem blaugrünen Feld trieb. Eventuell war es meine Wand bei ›Luxus‹, und ich habe ihn deshalb dort gesehen, weil ich darauf gestarrt habe. Es war, als ob ich die Hand ausstrecken und ihn berühren könnte, aber ich konnte es nicht.«
    Stirnrunzelnd rief sie sich das Bild noch einmal vor Augen. »Dann veränderte sich das Feld. Es wurde weiß mit verschwommenen schwarzen Linien darüber. Und ich hörte diese Worte in meinem Kopf.«
    »Du hast Stimmen gehört?«, fragte Brad. »Nein, nicht eigentlich Stimmen, sondern Worte. Warte mal, ich muss nachdenken. ›Sie geht bei Nacht und ist die Nacht mit all ihren … mit all ihren Schatten und Geheimnissen. Und wenn sie weint, weint sie um den Tag.‹
    Also muss das die Göttin sein. Das ist bestimmt eines der letzten Puzzleteilchen.«
    »Das kann ich aufklären«, warf Jordan ein. »Das habe ich geschrieben. Es ist aus Phantom Watch .«
    Einen Moment lang herrschte verblüfftes Schweigen, dann begannen alle auf einmal zu reden.
    »Stopp!« Brad sprang auf und hob die Hände. »Wir dürfen den Faden nicht verlieren. Dana, hast du das Buch gelesen?«
    »Ja, aber …«
    »Du hast es gelesen?«
    Dana verdrehte die Augen. »Ja, Jordan. Und ich werde jetzt dein kreatives Ego nicht noch mehr aufblasen. Ja, ich habe es gelesen, aber es ist schon Jahre her. Selbst ich kann mich nicht an jede Zeile in jedem Buch erinnern, das ich gelesen habe. Ich habe die Worte jedenfalls nicht erkannt, als ich sie hörte.«
    »Ich habe es auch gelesen.« Zoe hob die Hand wie ein Schulmädchen, ließ sie aber verlegen gleich wieder sinken. »Es war toll«, sagte sie zu Jordan. »Aber die Frau, von der du geschrieben hast, sie geht bei Nacht, war keine Göttin, sondern ein Geist.«
    »Guter Ansatz«, lobte Brad sie. »Aber es ist doch interessant, dass Jordan diese Figur geschaffen hat, weil er glaubte, sie auf Warrior’s Peak gesehen zu haben.«
    »Oh, wirklich?«, rief Zoe aus. »Das ist ja irre.«
    »Wir haben dort oben gezeltet. Brad, Flynn und ich. Brad war es gelungen, Bier und Zigaretten zu besorgen.«
    Zoe wandte sich zu Brad. »Stimmt das?«
    »Wir waren sechzehn«, murmelte er.
    »Als ob es dadurch besser würde.«
    »Du kannst ihn später ausschimpfen«, erklärte Dana.
    »Jetzt wollen wir erst mal dieser Spur nachgehen.«
    »Ich habe sie auf den Zinnen umhergehen sehen«, fuhr Jordan fort. »Im Mondschein. Ihr Umhang bauschte sich im Wind, aber es ging gar kein Wind in jener Nacht. Ich dachte, sie sei ein Gespenst, und als ich über sie schrieb, machte ich sie eben zu einem Geist. Einsam, in der Nacht gefangen und um den Tag weinend. Aber sie war kein Geist.«
    Dana legte ihm die Hand auf das Knie. »Sie war eine Göttin.«
    »Es war Rowena. Das habe ich heute erkannt, als ich auf dem Peak war. Bis jetzt wusste ich nicht, was es bedeuten sollte.«
    »Du hast sie als Erster gesehen«, sagte Dana leise.
    »Und du hast über sie geschrieben. Du hast ihr nur eine andere Form gegeben, eine andere Welt. Sie hält den Schlüssel in der Hand.

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