Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Er ist im Buch.«
Ihre Hand zitterte, als ihr schlagartig alles klar wurde.
»Das weiße Feld mit den schwarzen Linien. Wörter auf einer Seite. Und der Schlüssel verschmolz damit. Das Buch.« Sie sprang auf. »Flynn, hast du es hier?«
»Ja.« Er blickte sich im Zimmer um. »Ich bin mir nur nicht sicher, wo. Ich habe noch nicht alles ausgepackt.«
»Warum solltest du auch? Du wohnst ja erst knapp zwei Jahre hier. Na los, such es«, forderte Dana ihn auf.
Er warf ihr einen resignierten Blick zu und stand auf.
»Ich schaue oben nach.«
»Ich habe eine Ausgabe zu Hause«, warf Zoe ein. »Ein Taschenbuch. Ich habe alle deine Bücher, aber als Hardcover kann ich sie mir nicht leisten«, fügte sie entschuldigend hinzu.
Jordan zog ihre Hand an die Lippen. »Du bist so süß.«
»Ich könnte es holen, und möglicherweise bin ich wieder hier, bevor Flynn seins findet.«
»Lass ihm ein bisschen Zeit.« Dana blickte an die Decke, wobei sie sich vorstellte, dass Flynn oben die Kisten durchwühlte. »Ich habe auch eine Ausgabe, und wenn wir es holen müssen, ist meine Wohnung näher als deine.« Nachdenklich hob sie den Zeigefinger. »Was wollen wir wetten, dass wir alle eine Ausgabe von Phantom Watch besitzen?«
»Na, ich bestimmt«, bestätigte Jordan.
»Ich ebenfalls«, warf Brad ein.
»Ja. Das passt alles zusammen«, erklärte Dana. »Na los, Flynn, so schwer kann es doch nicht sein, ein Buch zu finden.«
»Wann warst du das letzte Mal oben in den leeren Zimmern?«, fragte Malory.
»Du hast Recht.« Dana begann, hin und her zu gehen.
»Er ist da drin. Er ist in dem Buch, ich weiß es. Ich gehe jetzt selber hinauf und suche es.«
Sie wandte sich zur Tür, aber in diesem Moment kam Flynn die Treppe heruntergestürmt.
»Ich habe es. Ha! Es war in einem Karton, auf dem ›Bücher‹ stand. Ich wusste gar nicht, dass ich so einen Karton hatte.« Er reichte Dana das Buch.
Sie fuhr mit der Hand darüber, als hoffte sie auf irgendein Zeichen. Nachdenklich betrachtete sie die Silhouette von Warrior’s Peak, die dunkel unter dem Vollmond aufragte. Sie schlug das Buch auf und blätterte es durch, roch aber nur Papier und Staub.
»Wo ist die Zeile, Jordan?«
»Am Ende des Prologs.«
Sie schlug die Seite auf, las die Worte zuerst leise und dann laut. Wartete.
»Ich spüre gar nichts. Sollte ich etwas spüren, Malory?«
»Ich hatte so ein wissendes Gefühl. Es ist schwer zu erklären.«
»Aber wenn ich es spürte, würde ich es erkennen«, erwiderte Dana. »Und das tue ich nicht. Eventuell muss ich das Ganze noch einmal lesen, so wie du erst das Bild malen musstest, bevor du den Schlüssel herausholen konntest.«
»Ich frage mich …« Zoe zögerte. »Nun, ich frage mich, ob der Schlüssel vielleicht gar nicht in diesem Buch ist, weil es nicht dir gehört. Jordan hat es geschrieben, deshalb gehören ihm irgendwie alle Ausgaben des Buches. Und nur eins gehört dir. Und da du der Schlüssel bist, würde es da nicht mehr Sinn machen, wenn es dein Buch wäre?«
Dana warf ihr einen anerkennenden Blick zu. »Zoe, das ist absolut brillant. Okay, Truppen, auf die Pferde. Wir fahren jetzt zu mir.«
»Ich komme gleich nach.« Zoe ergriff ihre Tasche. »Ich fahre nur rasch Simon nach Hause und frage die Nachbarin, ob sie auf ihn aufpassen kann.«
»Warte, Zoe, ich packe rasch die restliche Pizza für Simon ein.«
Das Leben, dachte Dana, ging weiter. Trotz magischer Schlüssel und böser Zauberer. Machte nicht genau das das Leben aus?
»Wenn ihr die Hausarbeit erledigt habt, sehen wir uns bei mir.« Sie ergriff Jordans Hand und zog ihn zur Tür. »Und wenn du schon mal dabei bist, Malory, könntest du noch ein paar Pizzastücke für mich einpacken.«
19
»Hast du das Buch wirklich gelesen, oder hast du das nur gesagt?«, fragte Jordan, als sie zu ihrer Wohnung fuhren.
»Warum sollte ich das nur einfach so sagen?«
»Das klingt einleuchtend, aber vor ein paar Tagen hast du noch erklärt, du seiest noch nie in einem Buch aufgetaucht, und da habe ich gedacht, dass du Phantom Watch nie gelesen hättest.«
»Du hast mich falsch verstanden.«
»Hast du denn das Buch gelesen?«
»Ja, verdammt noch mal. Ich habe es gehasst. Es war so gut, und ich hätte es am liebsten verschlungen. Ich wollte sagen können, na ja, so toll ist er ja nun auch wieder nicht, aber ich konnte es nicht. Kurze Zeit habe ich sogar daran gedacht, es zu verbrennen.«
»Himmel, musst du sauer gewesen sein.«
»Das kann ich dir sagen. Aber
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