Zeit der Teufel
zu schaffen. Immerhin fanden diese Transportvorgänge ohne jeglichen Zeitverlust statt, und: sie kosteten nichts.
Im Umfeld von New York gab es, soweit Zamorra bekannt war, keine Regenbogenblumen. Aber die in Florida reichten ja auch. Er und Nicole traten zwischen die Blumen im Château, konzentrierten sich auf ihr Ziel und traten zwischen den Blumen neben Tendyke's Home wieder hervor.
Das Anwesen Robert Tendykes nahe Miami bestand aus einem großen Grundstück am Rand des Everglades-Naturschutzgebietes und einem großen Bungalow mit einer aufgesetzten Halbetage, in der sich Tendykes Büro befand.
»Schade, dass Rob und die Zwillinge nicht zuhause sind«, bedauerte Nicole, als sie von Butler Scarth empfangen wurden.
»Möchten Sie dennoch hier übernachten?«, erkundigte sich der Butler.
Zamorra schüttelte den Kopf. »Besser nicht. Wir haben den Flug gebucht und in New York bereits das Hotelzimmer. Außerdem haben wir morgen den ganzen Tag mit Terminen vollgekleistert. Wenn wir dann erst eintreffen, wird es doch alles etwas zu hektisch. Danke, Scarth. Es reicht, wenn uns jemand zum Flughafen bringt.«
»Das ist kein Problem.«
Eine halbe Stunde später waren sie unterwegs zum Flughafen, und vier Stunden später in ihrer Hotelsuite.
Seltsamerweise hatte es zwischenzeitlich keine »Du bist tot«-Effekte mehr gegeben.
3. Wer sucht, der findet
Damals:
In den Schwefelklüften saßen sie zusammen, die Erzdämonen, die sich um Lucifuge Rofocale geschart hatten. Sie begriffen allmählich die Tragweite dessen, was Satans Ministerpräsident ihnen mitteilte.
»Wenn diese Zukunft sich bereits verfestigt hat«, gab Asmodis zu bedenken, »wird es nicht mehr möglich sein, sie durch unsere jetzigen Entscheidungen zu verändern. Dann ist alles, was geschieht, bereits vorherbestimmt.«
»Sso wie ess dass Rad dess Sseinss vorssieht«, bemerkte der Kobra-Dämon.
»Ach, halt die Klappe«, brummte Sarkana. »Oder mach einen vernünftigen Vorschlag. Nur weil du zufällig lange Zähne hast, musst du uns noch nicht mit deinem Mist vollsülzen.«
Asmodis grinste. Er bewegte sich sehr oft unter den Menschen, zu oft für die Begriffe mancher anderer Dämonen, und er machte immer wieder die Beobachtung, dass sich diese in manchen Dingen kaum von Menschen unterschieden. Und Sarkana war zuweilen sehr menschlich …
»Deine Arroganz wird dir eines Tages zum Verhängnis, Blutssauger«, zischte Ssacah.
Sarkana ging nicht weiter darauf ein. Er sah zu Asmodis hinüber. »Ich fürchte, der Fürst hat Recht. Es würde allenfalls zu einem Zeitparadoxon kommen. Oder aber die Zukunft, aus der Seine Majestät warnte, ist doch noch nicht so ganz determiniert, aber dann …«
»Wir werden es versuchen«, sagte Lucifuge Rofocale. »Wir werden alles daran setzen, unsere Macht zu erhalten und zu verhindern, dass Zamorra uns töten kann. Im Gegenteil, wir werden ihn töten. Und das so bald wie möglich, noch ehe er sich als unser Gegner etablieren kann. Er muss ahnungslos sein. Wenn er erst einmal begreift, wer gegen ihn steht, ist es zu spät, dann kann er Gegenmaßnahmen treffen. Er ist ein Auserwählter . Wir dürfen ihn niemals unterschätzen.«
»Genau. Hauen wir ihn platt und verschlingen seine Eingeweide«, knurrte Lykandomus. Er entsann sich, dass auch sein Name auf der Todesliste stand, die Lucifuge Rofocale genannt hatte.
»Wir werden vorsichtig zu Werke gehen müssen«, sagte jener. »Denn wir müssen damit rechnen, dass der Auserwählte den Plan durchschaut. Wenn LUZIEER aus der Zukunft warnen konnte, wird auch der Auserwählte Veränderungen feststellen, sobald es seinem jüngeren Ich an den Kragen geht. Die Zeit ist träge. Veränderungen pflanzen sich manchmal sehr rasch, oft aber auch nur sehr langsam und zögernd fort, je nachdem, wie groß die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung ist. Es kann sein, dass er blitzartig für alle Zeiten verschwindet und wir vor einer glänzenden Zukunft stehen. Es kann aber auch sein, dass diese sich nur langsam verändert, und dann könnte er aufmerksam werden und versuchen, unser Bestreben rückgängig zu machen.«
»Was soll das heißen?«, fragte Astaroth.
»Wir müssen dafür sorgen, dass kein Schatten auf uns fällt«, sagte Lucifuge Rofocale. »Der Zamorra der Zukunft darf nicht zu früh Verdacht schöpfen. Das Beste wäre, Zamorra von seinesgleichen erledigen zu lassen.«
»Wir sollten also andere Menschen beeinflussen, dass sie gegen ihn
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