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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lamont
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vorgehen«, überlegte Astaroth. »Das könnte funktionieren.«
    »Oder auch nicht«, warnte Asmodis. »Unterschätzt die Menschen nicht. Ich kenne sie gut, ich kenne sie besser als ihr. Ich schlage vor, dass jeder von uns einen Plan ausarbeitet. Dann setzen wir uns wieder hier zusammen, und das, was uns allen am besten erscheint, wird durchgeführt.«
    »Unsinn«, knurrte der Werwolf. »Warum so umständlich? Wenn er erst mal tot ist, ist er tot. Herr, wo finden wir ihn? Wie erkennen wir ihn?«, wandte er sich an Lucifuge Rofocale.
    »Denkt an das Zeitparadoxon«, warnte Sarkana einmal mehr. »Wir verändern die Zukunft. Wenn es den Auserwählten dann nicht mehr gibt, entfällt auch für den KAISER der Zukunft der Grund zu warnen. Wir werden also nicht hier sitzen und beratschlagen, werden Zamorra nicht töten, worauf wiederum der KAISER aus der Zukunft seinem früheren Ich die Warnung zukommen lässt, und …«
    »Wir haben verstanden«, sagte Lykandomus. »Aber irgendwas müssen wir doch tun, oder? Sonst hätte die Warnung keinen Sinn.«
    »Asmodis hat einen brauchbaren Vorschlag gemacht«, sagte Lucifuge Rofocale. »So wird es geschehen.«
    Der Fürst der Finsternis unterdrückte ein Grinsen. Wieder ein Sieg nach Punkten über diese Kretins , dachte er zufrieden. Der einzige, den er ernst nahm, war Astaroth. Die anderen waren Narren. Außer Sarkana vielleicht, aber der erstickte fast an seiner Arroganz. Das war typisch für die Vampire. Sie fühlten sich als der Hochadel unter den Dämonen. Und man sagte Sarkana Ambitionen nach, selbst Fürst der Finsternis werden zu wollen.
    Aber im Laufe der Jahrtausende hatten schon viele versucht, an Asmodis Stuhl zu sägen. Keiner hatte es bisher geschafft. Und so sollte es auch bleiben. Wer wollte schon, dass die Schwarze Familie von einem tumben Narren wie Ssacah oder Lykandomus geführt wurde? Es wäre ein einziges Fiasko, eine Katastrophe – allenfalls noch ein Kasperltheater.
    Wer ihm gefährlich werden könnte, und wem er auch zutraute, die Geschicke der Dämonenclans zu lenken, war Astaroth. Aber der war zu schlau, sich selbst auf einen solchen Schleudersitz zu hocken. Astaroth hatte mehr als einmal versichert, am Fürstenthron nicht das geringste Interesse zu haben.
    Er war ein schlauer Fuchs. Er stand lieber in der zweiten Reihe. Da konnte er seine Intrigen viel besser spinnen und andere gegeneinander ausspielen. Aber er wusste auch nur zu gut, dass er in Asmodis einen ebenbürtigen Gegenspieler hatte.
    Lucifuge Rofocale lauschte wieder dem verzweifelten Wimmern brennender Seelen. Er genoss die Klagen und Schreie. Asmodis fragte sich, ob der Uralte jemals selbst auf Seelenfang gegangen war.
     
     
     
    Später:
     
    Asmodis verbarg sein Misstrauen. Aber je länger er über die Sache nachdachte, desto seltsamer erschien sie ihm. Wieso warnte der LUZIFER aus der Zukunft erst jetzt? Warum nicht schon früher, etwa zur Zeit der Geburt des Auserwählten ? Damals wäre es kein Problem gewesen, ihn in der Wiege zu erwürgen. Plötzlicher Kindstod wäre vermutlich die Diagnose gewesen; ein Phänomen, für das es keine ausreichende Erklärung gab, das aber sehr häufig vorkam.
    Sehr zum Ärger der Dämonen. Jedes Kind, das unschuldig starb, entging den Seelenfängern. Es konnte nicht mehr in Versuchung geführt werden, der dunklen Seite zu verfallen.
    Asmodis hatte schon immer weiter gedacht als andere Dämonen, und er dachte auch um mehrere Ecken herum und versuchte Tricks und Intrigen zu durchschauen; bislang stets mit Erfolg. Das war mit einer der Gründe, aus denen er sehr rasch bis zum Fürsten der Finsternis aufgestiegen war. Seine Abkunft war da eher unbedeutend.
    Wählend die anderen ihre Pläne vortrugen, diesen Zamorra auszuschalten, blieb Asmodis stumm. Er hing seinen eigenen Gedanken nach. Er entwarf auch keine eigene Strategie, und als abgestimmt wurde, enthielt er sich.
    Später, als die anderen die Runde wieder verließen, befahl ihm Lucifuge Rofocale, noch einen Moment zu verweilen. Der Geflügelte trat zu Asmodis und legte ihm die krallenbewehrte Hand auf die Schultern.
    »Du grübelst. Du schweigst. Warum? Was gefällt dir nicht?«
    »Siehst du es nicht selbst, Weiser unter den Alten?«, fragte Asmodis zurück. »Ich denke an den KAISER der Zukunft.« Er trug Lucifuge Rofocale seine Bedenken vor.
    Der Herr der Hölle schüttelte den Kopf. »Es steht keinem von uns an, LUZIFERs Wege zu kritisieren und infragezustellen. Er ist unser aller Herr.«
    »Und

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