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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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ihnen gleich, und weitere Aufseher starben, ihre Peitschen in Stücke geschlagen und rot von ihrem eigenen Blut.
    Ein merkwürdiges Raunen ging durch die oberen Ränge. Kevin blickte zu den Magiern; er wollte wissen, ob sie eingreifen würden, doch es schien, als hätten sie eigene Sorgen. Der Bärtige namens Milamber stand jetzt und hörte nicht auf die drängenden Bitten der Schwarzen Roben neben ihm, wieder Platz zu nehmen. Wut glomm in seinen Augen, heiß genug, um sie auch über die Entfernung wahrzunehmen, und Kevin spürte Furcht in sich aufsteigen.
    Er warf einen Blick auf Mara, doch ein kaum sichtbares Zeichen von Lujan zeigte ihm, daß sie selbst jetzt noch warten mußten. Sie mußten Arakasi Zeit lassen, die Sänfte und die Wachen zu holen und zur äußeren Treppe zu bringen. Es war ein zu großes Risiko, ohne Eskorte auf der Straße den falschen Leuten zu begegnen.
    Plötzlich erhob sich einer der Schwarzen Roben neben dem Kriegsherrn und beschrieb mit seiner Hand einen Bogen in der Luft. Eine Gänsehaut lief Kevins Rückgrat entlang, und seine Nackenhaare richteten sich auf. Magie! Noch dazu mit so wenig Anstrengung wie einem leichten Winken mit der Hand. Verblüfft sah der Midkemier, wie die Rebellen auf dem Sand in die Knie sanken und schlaff zu Boden fielen.
    Die Stimme des Kriegsherrn dröhnte durch die Arena: »Jetzt geht und fesselt sie, baut ein Gerüst und hängt sie, und alle sollen zusehen können.«
    Die Menge wurde still, doch es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Lujan murmelte: »Macht Euch bereit!«
    Kenji und die Krieger richteten sich auf ihren Sitzen leicht auf. Kevin legte eine Hand auf Maras Schulter. Sie schien gelassen und vollkommen gelöst, doch sie war keinesfalls unempfänglich für das Gefühl der Gefahr. Kevin spürte ihr Zittern. Er sehnte sich danach, ihr beruhigende Worte sagen zu können, doch die Spannung in der Arena wurde zunehmend bedrohlicher.
    Junge Offiziere in den unteren Reihen schrien auf vor Zorn über den Befehl des Kriegsherrn. Lautstark teilten sie ihre Einwände mit und forderten für die Gefangenen den Tod als Krieger. Viele hatten als Patrouillenführer in den Kriegen gegen die Midkemier oder die Thuril gekämpft. Sie mochten Feinde und Fremde sein – doch die Gefangenen dort unten in der Arena hatten sich als tapfere Krieger erwiesen; sie zu hängen wie ehrlose Sklaven würde Schande über das ganze Kaiserreich bringen.
    Auch die Erhabenen blieben nicht reglos. Milamber hatte anscheinend einen hitzigen Wortwechsel mit einem anderen Magier, der erfolglos versuchte, ihn zu besänftigen. Schließlich drängte Milamber sich immer noch sprechend an ihm vorbei; der Untersetzte eilte hinter ihm her, doch es war zu spät. Der Erhabene, der einst Midkemier gewesen war, baute sich bereits auf den Stufen auf, die die Schwarzen Roben von der kaiserlichen Loge trennten.
    Chaos herrschte auf dem Grund der Arena. Zimmermänner brachten Flaschenzüge und Holz herein, während Almechos Krieger in ihren weißen Rüstungen die Aufseher dabei unterstützten, die verwirrten Krieger zusammenzutreiben und zu fesseln.
    Ein Instinkt, den er nicht mit Namen nennen konnte, warnte Kevin, und für eine Sekunde begriff er. Die eben noch tobende Masse im Amphitheater schien ganz im Bann des Augenblicks zu sein, fast schon erstarrt vor Faszination. Die Buhrufe und Pfiffe wurden schwächer, und alle Augen wandten sich der schwarzbemäntelten Gestalt neben der Loge des Kriegsherrn zu.
    Milamber hob seinen Arm. Blaue Flammen schossen durch die Luft, funkelten selbst im vollen Sonnenlicht, und ein Blitz raste auf die Erde und explodierte mitten zwischen den Wachen des Kriegsherrn in der Arena. Die Männer wurden in alle Richtungen geschleudert, zerstreut wie Blätter im Wind. Zimmerleute und Handwerker verloren ihren Halt, und die Bretter und Werkzeuge für den Aufbau der Gerüste wirbelten umher wie Stroh. Die Edlen in den unteren Reihen wurden von der Wucht der Explosion gegen die Sitze geschleudert, und ein Windstoß fegte über die aufsteigenden Sitzreihen. Milambers Hand vollführte eine Bewegung, als würde er nach etwas stoßen, und seine Stimme dröhnte durch die benommene Stille, die der Explosion folgte. »Das reicht!«
    Der fette Magier gab seine Bemühungen auf. So schnell seine kurzen Beine ihn tragen konnten, eilte er zu der kaiserlichen Loge, sein dünner Kamerad dicht hinter ihm. Die beiden Erhabenen berieten sich kurz mit dem Licht des Himmels, und der Kaiser stand von seinem

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