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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Ende kam in einem Wirbel tödlicher Klauen, als das Raubtier sich auf den Mann stürzte und ihn unter sich begrub. Weder der Sand an der Kleidung seines Opfers noch seine Waffen schienen den Harulth zu stören, als er den Unglücklichen mit zwei Bissen verschlang.
    Traurig, wütend und zugleich vor Mitgefühl für seine Landsleute förmlich erstarrt, konnte Kevin den Blick nicht von dem schrecklichen Schauspiel abwenden. Während der Harulth noch mit seiner Mahlzeit beschäftigt war, formierten sich die Überlebenden hinter dem Raubtier und breiteten in höchster Eile ihre Netze aus. Doch viel schneller, als Kevin es jemals für möglich gehalten hätte, wirbelte das Ungeheuer herum und griff erneut an. Bis zur letzten Sekunde blieben die Männer auf ihrem Platz, dann warfen sie die Netze aus, während sie sich verteilten. Die Haken fanden Halt in der dicken Haut, und die Kreatur war verwirrt.
    Kevin sah voller Bewunderung und Furcht zu, als die Speerträger herbeieilten, um zuzustechen. Man hatte ihnen schwere Waffen gegeben, doch die Schuppen der Kreatur waren überaus dick. Es brauchte die ganze Kraft eines Mannes, um sie zu durchdringen, und die Wunden waren trotzdem nur Nadelstiche für die Bestie, während ihre lebenswichtigen Organe völlig unverletzt blieben. Die Männer erkannten die Nutzlosigkeit eines weiteren Angriffs. Zwei von ihnen berieten sich kurz, rannten dann nach hinten, wo der riesige Schwanz der Kreatur wild den Boden peitschte. Kevin hielt den Atem an, als seine Landsleute gegen jede Vernunft von hinten auf den Harulth sprangen und versuchten, an seinem Schwanz hochzuklettern und ihre langen Messer ins Rückgrat der Bestie zu bohren. Allein die Tapferkeit dieser Tat trieb dem Midkemier die Tränen in die Augen.
    Selbst Lujan war beeindruckt. »Diese Männer zeigen Mut.«
    Kevin antwortete mit bitterem Stolz: »Meine Landsleute wissen, wie man dem Tod ins Auge blickt.«
    Der Harulth spürte den Stich in seinem Rücken. Er sprang hoch und schnappte zu, und die Netze entwirrten sich und wirbelten wie zerfetzter Stoff davon. Der Schwanz hämmerte in den Sand, und der Stoß warf einen Mann ab. Er segelte durch die Luft und krachte auf den Boden, zu benommen, um wegzulaufen. Der Harulth schnappte nach ihm und riß ihn in zwei Hälften. Der andere Mann hielt sich grimmig fest. Wenn er absprang, würde er zertrampelt werden, doch zu bleiben war blanker Wahnsinn. Die Schuppen boten den Händen nur wenig Halt, und der Harulth war jetzt wahnsinnig vor Wut. Die Bestie wirbelte herum und schnappte und schlug um sich, doch sie verfehlte ihr Ziel um wenige Zentimeter, denn der Mann war inzwischen weitergeklettert.
    Die Menge murmelte anerkennend. Der Mann kletterte höher, obwohl er wie ein Affe auf einem sturmgeschüttelten Zweig hin und her geschüttelt wurde. Er erreichte den Punkt über den stampfenden Hinterbeinen und hieb sein Messer bis zum Heft in den Rücken der Kreatur.
    Das hinterste Beinpaar knickte ein, und der Ruck warf den Mann beinahe ab. Er rutschte, klammerte sich mit Mühe fest, während der Harulth sich vor Wut und Schmerzen krümmte. Er wandte den Kopf und versuchte seinen Peiniger zu beißen, doch der dicke Körper gab ihm nicht die Geschmeidigkeit, die nötig gewesen wäre, um nach dem kleinen Quälgeist zu schnappen.
    Der Mann spannte das blutbespritzte Handgelenk an und stieß erneut zu. Die Waffe drang nur mit einigem Kraftaufwand durch Haut und Knochen. Der Harulth brüllte und schlug um sich, und die nutzlosen Glieder zogen Furchen in den Sand. Der Mann kletterte weiter, quälte sich Zentimeter um Zentimeter hinauf zum nächsten Wirbel. Wieder trieb er seine Klinge zwischen die Rückenwirbel und zertrennte das Rückenmark. Auch das mittlere Beinpaar wurde schlaff.
    Schnell rannten die Männer auf dem Boden herbei, um die gelähmte Bestie zu blenden und abzulenken, bis ihr Kamerad sich in Sicherheit bringen konnte. Als er wieder auf dem Boden stand, machten sie alle einen weiten Bogen um das verwundete Raubtier, bis seine Zuckungen schwächer wurden und schließlich ganz aufhörten.
    Die Menge brüllte begeistert, und auch Lujan ließ seiner Bewunderung freien Lauf. Es war beinahe, als hätte er einen Augenblick vergessen, daß er mit einem Sklaven sprach. »So etwas ist noch niemals geschehen. Wenn sonst Krieger einen Harulth erlegen, sind ihre Verluste normalerweise fünfmal so hoch. Deine Landsleute haben sich große Ehre erworben.«
    Kevin weinte, ohne sich seiner Tränen zu

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