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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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zuwandte. Die Geistlichen vollendeten das Ritual bei den Körpern des Lords der Minwanabi, seiner Frau und seiner Kinder. Als sie die Kerzen anzündeten, um das Todesfeuer in Gang zu setzen, schaute Mara ein letztes Mal auf das harte, klare Profil des Mannes, der es beinahe geschafft hatte, sie zu vernichten, dessen Hand ihrem Vater und ihrem Bruder den Tod gebracht hatte. »Unsere Schuld ist beglichen«, sprach sie zu sich selbst und erhob dann die Stimme zu einem formalen Aufruf: »Soldaten der Minwanabi! Gebt Eurem Herrn die Ehre!«
    Gemeinsam nahmen die wartenden Krieger die Helme und Waffen vom Boden auf. Sie standen in strammer Haltung da und salutierten ihrem ehemaligen Lord, als sein Körper mitsamt der außergewöhnlich schönen Rüstung und den Waffen von den Flammen verschlungen wurde.
    Als der Rauch sich gen Himmel erhob, trat Irrilandi vor; es wurde ihm gestattet, in einer vor Dankbarkeit zittrigen Stimme die lange Liste von Tasaios Ehren im Feld vorzutragen. Mara und die Gefolgschaft der Acoma standen dabei und lauschten voller untadeliger Höflichkeit, und aus Respekt für ihre Gefühle erwähnte der Kommandeur der Minwanabi die Namen von Maras Vater und ihrem Bruder nicht, als er von dem Kampf sprach, der ihr Leben beendet hatte. Als sein Vortrag sich dem Ende zuneigte, wandte Mara sich an die vor ihr aufgereihten Männer. Sie erhob ihre Stimme, um trotz des brüllenden Feuers verstanden zu werden: »Wer von euch einst Hadonra, Berater oder Makler war oder zu den Bediensteten gehörte, wird benötigt. Dient mir von diesem Tag an als die Freien, die ihr seid.« Einige der in graue Roben Gekleideten schauten sich unsicher an, dann standen sie auf und stellten sich an die Seite. »Ihr, die ihr zu den Sklaven gehört, dient mir ebenso in der Hoffnung, daß dieses Kaiserreich eines Tages die Weisheit besitzt, euch die Freiheit zu geben, die niemand euch rechtmäßig hätte nehmen dürfen.« Auch diese folgten zögernd.
    Dann richtete Mara sich an die Soldaten: »Tapfere Krieger, ich bin Mara von den Acoma. Die Tradition will es, daß Ihr ab jetzt ein herrenloses Leben als Graue Krieger führen müßt und daß alle, die einst Offiziere waren, sterben müssen.« Diejenigen in der ersten Reihe, die einst Federbüsche getragen hatten, nahmen ihre Worte mit ausdrucksloser Miene auf. Sie hatten nichts anderes erwartet und ihre Angelegenheiten bereits im Hinblick auf das Kommende geregelt.
    Doch Mara befahl ihnen nicht, sich in die Schwerter zu stürzen. »Ich halte dieses Vorgehen für ein Verbrechen und eine Schande Männern gegenüber, die nichts anderes als loyal gegenüber ihrem rechtmäßigen Lord gewesen sind. Es war nicht Eure Wahl, von einem Mann von teuflischer Natur angeführt zu werden. Daß das Schicksal für Euch einen Tod vorsieht, dem die Ehren des Kampfes vorenthalten bleiben, ist eine Dummheit, die ich nicht weiterführen will!«
    Leise flüsternd fragte sie ihren Kommandeur neben sich: »Lujan, hab Ihr ihn gefunden? Ist er hier?«
    Lujan neigte den Kopf, um in ihr Ohr sprechen zu können. »Ich denke, er steht rechts in der ersten Reihe. Es ist Jahre her, deshalb bin ich nicht ganz sicher. Aber ich werde es herausfinden.« Er trat vor seine Mistress und rief mit der befehlenden Stimme des Kommandeurs auf dem Feld: »Jadanyo, der einst fünfte Sohn der Wedewayo!«
    Der Soldat, der gemeint war, verbeugte sich gehorsam und kam zu Lujan. Er hatte ihn seit ihrer Jugendzeit nicht mehr gesehen und geglaubt, er wäre bei der Vernichtung der Tuscai gestorben, daher riß er erstaunt die Augen auf. »Lujan, alter Freund! Ist es möglich?«
    Lujan stellte ihn mit einer weichen Geste Mara vor. »Mistress, dieser Mann ist Jadanyo, durch das Blut mein Cousin zweiten Grades. Er ist ein ehrenhafter Soldat und würdig, dem Haus Acoma zu dienen.«
    Die Lady nickte dem früheren Krieger der Minwanabi zu. »Jadanyo, Ihr seid in den Dienst der Acoma gerufen. Seid Ihr bereit?«
    Der Mann stotterte vor Bestürzung. »Was geht hier vor?«
    Lujan grinste ihn spitzbübisch an. Mit lachender Stimme sagte er: »Sag ja, du Idiot, oder soll ich erst wie früher mit dir ringen, damit du deine Unterlegenheit anerkennst?«
    Jadanyo zögerte, die Augen weit aufgerissen. Dann rief er mit freudiger Stimme: »Ja! Lady, ich bin bereit, einer neuen Herrin zu dienen!«
    Mara salutierte ihm formell, dann bat sie Keyoke zu sich.
    Mit der Lautstärke, in der er früher Armeen befehligt hatte, rief der Kriegsberater: »Irrilandi, der als

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