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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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zu Boden.
    Es waren noch mehr, und sie kamen in einer großen Welle. »Lujan! Hierher!« schrie Kevin.
    Da er nicht sicher war, ob jemals Hilfe kommen würde, duckte sich der Midkemier, die Klinge gegen den schwarzgerüsteten Mann erhoben, der über die zu Boden gegangenen Gefallenen sprang. Lampenlicht fiel flackernd auf ein erhobenes Schwert, dessen Klinge zu lang war, um mit dem Fleischmesser etwas dagegen auszurichten. Kevin trat in den Raum zurück. Der schwarze Krieger machte einen Satz nach vorn.
    Kevin sprang und konnte gerade noch verhindern, daß er hintenüber fiel. Das Schwert berührte den Stoff über seinem Magen. Der Midkemier verlor das Gleichgewicht, und in dem festen Glauben, daß ihn der nächste Hieb töten würde, versuchte er, mit seinem Messer das Handgelenk seines Gegners zu durchbohren.
    Doch das Messer ritzte nur die Haut und prallte am Armschutz des Feindes ab. Kevin stieß einen Fluch aus und verkrampfte sich in Erwartung des tödlichen Schlages, als der Lord der Xacatecas aus seiner Ecke sprang und dem Feind sein Schwert in den Rücken trieb. Der schwarze Krieger erstarrte. Seine Beine zuckten, und er verdrehte die Augen, als er zusammenbrach.
    Ein anderer schwarzgekleideter Attentäter griff vom Flur her an.
    »Mylord! Achtung!« schrie Kevin.
    Hoppara wirbelte herum, gerade noch rechtzeitig. Das Schwert des Angreifers spießte ihn nicht auf, statt dessen trafen sich die Klingen in einem knirschenden Wettstreit der Kraft. Metall zerfetzte die Ränder der Brustplatte des jungen Lords, bohrte eine Furche hinein. Hoppara zog vor Schmerz eine Grimasse. Er löste sein Schwert mit einer schnellen Handbewegung, drehte sich und versetzte dem Attentäter einen heftigen Schlag gegen die Seite seines Kopfes. Der Tong taumelte benommen zurück.
    Durch die offene Tür zum Flur drangen mehr und mehr dunkelgekleidete Feinde herein. Jetzt warf sich auch der korpulente Lord der Bontura mit all seiner Körpermasse in den Kampf, und Mara blieb allein und schutzlos in der Ecke zurück. Kevin duckte sich unter schwingenden Schwertern und krachte gegen einen schwarzen Ellenbogen. Seine Hand am Fleischmesser war blutverschmiert, und er rutschte ab, als er zustach. Der Feind fiel zuckend zwischen ihm und der Lady zu Boden.
    Dann stießen zwei Äxte durch die hölzerne Verankerung, und die Läden hinter Kevin zerbarsten und fielen in den Raum. Gips staubte von den Wänden, als die schwere Wandverkleidung sich löste und wieder zurückfederte, um erneut von gefärbten Fäusten zur Seite geschlagen zu werden. Noch mehr Tong strömten herein. Sie trugen keine Rüstungen, die sie behindern konnten, und sprangen mit geschmeidigen Bewegungen, noch während sie die Schwerter aus den Scheiden zogen, auf den Fenstersims. Kevin packte den ersten Mann am Handgelenk. Das Schwert schwang herab. Er duckte sich zur Seite und riß so kräftig an dem Mann, daß der Attentäter den Halt auf dem Sims verlor. Beide Männer stürzten zu Boden. In dem folgenden Handgemenge hatte Kevin mit seinem kurzen Messer einen Vorteil. Er stieß zu, bevor der Feind Gelegenheit hatte, seine längere Waffe zu benutzen.
    Der tote Mann und der Sklave krachten hart gegen die Barrikade aus Möbeln, und der Aufprall trieb das Fleischmesser tief in das Brustbein der Leiche. Kevin versuchte es herauszuziehen, doch ohne Erfolg. Er ließ die Klinge stecken und griff nach dem Schwert, das der Tote noch umklammert hielt.
    Mit katzenhafter Schnelligkeit rollte sich Kevin auf die Füße und riß gleichzeitig das Schwert in die Höhe. Seine Klinge prallte gegen eine andere und wehrte einen Hieb ab, der seinem Hals sehr nah gekommen war. Ein helles Klirren begleitete den Aufprall, nicht das dumpfe Scheppern, das er erwartet hatte. Kevin lachte laut auf. Er hielt ein Metallschwert in den Händen. Die Götter wußten, wieso, denn in dieser Welt gab es keine Erze – und doch war dies eine Waffe, die er kannte.
    Kevin hieb mit dem fremden Schwert ein paarmal in die Luft und fand schnell seine Balance. Es war so lang wie ein Breitschwert und von guter Qualität, und es ließ sich trotz der leicht gekrümmten Klinge mit tödlicher Leichtigkeit führen.
    Der erste Mann, auf den Kevin losging, taumelte verwirrt vor dem fremden Sklaven zurück, der so gut mit einem Schwert umgehen konnte. Dann wurden die Augen hinter der schwarzen Maske kleiner; der Attentäter hatte seine Überraschung überwunden und ging seinerseits zum Angriff über. Mit flinken, geübten Hieben

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