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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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schlug er auf Kevin ein, dem schnell klar wurde, daß sein Gegner ebenfalls ein Metallschwert und noch dazu größere Fähigkeiten besaß.
    Dann war ein grüngekleideter Krieger neben ihm, und ein anderes Schwert bedrängte den Angreifer von der Seite. Schulter an Schulter trieben Sklave und Acoma-Krieger den Tong zurück in den Flur. Der Mann hatte einen blitzschnellen Schwertarm; mit einer Parade nach der anderen wehrte er alle Schläge ab, die auf ihn niederprasselten. Der Acoma-Soldat rutschte aus und stolperte seitwärts. Ein mit Gewichten beschwertes Seil zuckte durch das zersplitterte Fenster und legte sich um seine ungeschützte Kehle. Er ließ das Schwert fallen und griff sich würgend an den Hals. Als er zusammensackte, sprang der Tong, der die Garotte geschwungen hatte, durch die Fensteröffnung.
    Ein zweiter Acoma-Krieger und einer in den Farben der Bontura stürzten sich auf ihn. Allein und von seinem vorigen Feind zurückgedrängt, taumelte Kevin hilflos zur Seite. Er hatte Glück. Der Attentäter verfing sich mit einem Fuß in einem Kissen, das von irgendwo hergeflogen kam; er rutschte aus, und Kevin stieß zu.
    Der Midkemier riß sein Schwert wieder heraus. Er blickte sich um und sah, daß der Lord der Bontura von einem schwarzen Krieger gegen die Wand getrieben worden war. Irgendwie gelang es dem korpulenten Mann, einen Hieb abzuwehren, der ihn hätte töten sollen – so wie es ganz sicherlich der nächste tun würde. Der Lord war nicht so schnell wie der Attentäter, doch immer noch überraschend flink. Kevin hastete zu dem schwarzgerüsteten Krieger und schlug von hinten zu. Mit einem klatschenden Geräusch, als würde eine Melone gespalten, drang das Metallschwert durch seine laminierte Rüstung. Der Feind spuckte Blut und starb. Kevin sah sich um und sprang mit kampfbereitem Schwert zu Mara. Hoppara hatte sich an einem Fenster aufgestellt; ein blutgetränktes Etwas lag quer über der Fensterbank: der letzte Attentäter, der versucht hatte einzudringen.
    Schwer atmend und schweißnaß nahm Kevin sich einen Augenblick Zeit und verschaffte sich ein Bild der gegenwärtigen Situation. Ein wahnsinniger Drei-Fronten-Kampf tobte in der kleinen Wohnung. Haufen von schwarzen Kriegern und Hamoi Tong stürzten sich auf sie, bedrängten sie und versuchten mit allen Mitteln, die umzingelten Verteidiger zu vernichten. Ein Tong löste sich aus dem Kampfgetümmel, erblickte Mara und fuhr mit der Hand zum Gürtel. Kevin begriff erschaudernd, daß er ein Messer hervorholen würde.
    Im gleichen Augenblick, da der Attentäter zum Wurf ansetzte, hatte der Midkemier ein Stück von Maras Robe in der Hand. Er warf sich zu Boden und riß sie mit, gerade als das Messer durch die Luft flog. Es krachte in die Wand; Gipsstaub rieselte herunter. Kevin spürte ein Ziehen an seinem Hemd, und er sah, daß eine Falte des Gewandes an der Wand festgenagelt war; dann spürte er, daß sein linker Arm in einem merkwürdigen Winkel aufgehängt zu sein schien.
    Mara lag unter ihm und rang unter seinem Gewicht nach Atem. Der Attentäter sah seine Chance. Er sprang vor, und das erhobene Schwert warf seinen Schatten über die Gesichter der beiden Opfer. Kevin wirbelte herum. Der Stoff zerriß mit einem lauten Ratschen, als Kevin sein Schwert dem Attentäter entgegenschleuderte. Die Klinge traf den Mann direkt in den Bauch. Er taumelte zurück, sank auf die Knie und kippte dann vornüber. Das Schwert entglitt seiner Hand und bohrte sich zitternd in die Fußleiste. Kevin machte den letzten Fetzen seines Gewandes los und riß die immer noch vibrierende Klinge aus dem Holz.
    Er stand gerade wieder, als auch schon ein weiterer Attentäter kopfüber durchs Fenster in den Raum sprang. Kevins Schwert enthauptete ihn im Flug. Der Körper brach blutspritzend zusammen, während der Kopf mit einem ekelhaften, nassen Geräusch auf den Boden aufschlug.
    Der Kopf rollte weiter, auf einen schwarzgerüsteten Krieger zu, der durch die hintere Türöffnung kam. Kevin wirbelte herum. Der Krieger zögerte einen Augenblick, dann richtete er seine Waffe auf Kevin. Der Midkemier machte sich auf den Schwerthieb gefaßt, doch zu spät begriff er: dieser Mann würde nicht mit einem Sklaven das Schwert kreuzen. In wahnsinniger tsuranischer Wut hatte er vor, diesen Emporkömmling von einem Sklaven mit seinem gepanzerten, kräftigen Körper zu zermalmen.
    Zu spät versuchte Kevin, einen Schritt zur Seite zu machen. Der Feind rammte ihn, trieb die Luft aus seinen Lungen

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