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ZEITLOS (German Edition)

ZEITLOS (German Edition)

Titel: ZEITLOS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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Kräfte.
    Übereinstimmend beschloss der Rat daraufhin, Stettners Ideen zu unterstützen. Neue Hoffnung Erde schickte sich an, ihrem Namen Gestalt zu geben. Der Don war sich jedoch keineswegs sicher, ob der Rat hier richtig lag. Er war der einzige, der dagegen gestimmt hatte, doch zu schwer wog das Zeichen der Geister, die als Preis für ihre letzte übermittelte Vision das Leben Alessias gefordert hatten, als dass man seinen Bedenken gefolgt wäre.
     
     
     

07.11.2011; Montag; 17:30 Uhr/MEZ; Kiel, Holtenauer Str.; Café
     
     
    Nele war entzückt. Verliebt streichelte sie ihr neuestes Spielzeug, ein Smartphone-6, das erst seit zwei Tagen auf dem deutschen Markt erhältlich war. An diesem unfreundlichen Novembertag saß sie in ihrem Kieler Lieblingscafé und beschäftigte sich intensiv mit dem flachen Gerät in ihrer Hand. Die gesamten persönlichen Grundeinstellungen sowie ihre Netzwerkverbindungen hatte sie bereits gestern erfolgreich eingerichtet und getestet. Vor allem faszinierte sie an diesem Gerät die unschlagbare Sicherheitstechnik, das Beste, was der Markt auf diesem Gebiet hervor gebracht hatte.
    Das Gerät begann in ihrer Hand zu vibrieren. Sofort leuchtete ihr das gut aussehende Gesicht von Freya entgegen, ihrer derzeitigen Gespielin. Sie öffnete die SMS und gleich darauf glitt ein Lächeln über ihre Züge. Na also! Ihre Taktik ging auf: Sie hatte die Kleine am Haken.
    Ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten, hatte sie Freya gestern Abend kühl und abweisend behandelt. Sie wollte sie damit für die erwiesene Zurücksetzung bestrafen, die darin bestand, dass Freya ihr gestanden hatte, doch wieder mit ihrem Mann geschlafen zu haben. Freya war bi. Aber solange sie mit ihr, Nele, zusammen war, hatte dieser Typ für sie tabu zu sein. Sie teilte nicht, niemals!
    Schon bei der Vorstellung daran, dass seine grobschlächtigen und wahrscheinlich behaarten Männerpfoten diesen göttergleichen unglaublich gut duftenden Körper berührten, ekelte es sie. Da mussten Grenzen gesetzt werden, starke Signale! Deshalb war sie nach dem Geständnis ohne ein weiteres Wort aufgestanden und hatte sie sitzen lassen, wo sie war. Sie hatte damit gerechnet, dass sie sich schneller melden würde und war in der Zwischenzeit schon unsicher geworden, ob dieser Schuss nicht nach hinten losgehen würde. Aber, wie man sah, »Gut Ding brauchte Weile«! Umso mehr würde der heutige Abend doch noch viel versprechend werden.
    Im Geiste legte sie sich bereits ihr anzuwendendes Handlungsschema zurecht. Wenn sie richtig kalkulierte, dann stand die gute Freya ein bisschen auf Strenge und Disziplin. Konnte sie haben, das Schätzchen! Nachdem sie bezahlt hatte, warf sie noch einen Blick auf das Display des Smartphones und entschloss sich, eine Suche nach den heutigen Events zu starten.
    Komisch! Die Anfragemaske der Suchmaschine ließ sich nicht öffnen. Vorhin ging es doch noch. Sie versuchte es wiederholt, gab dann auf. Dann navigierte sie auf die Kieler Stadtseite, auf der sie ebenfalls oft fündig geworden war. Das klappte. Hätte noch gefehlt, dass man ihr ein unzuverlässiges Gerät verkauft hatte. Noch einmal navigierte sie die Suchmaschine an, aber es erschien schon wieder die Error-Meldung: not found!
     
    Auch am nächsten Tag, einem Montag, hielt das schlechte Wetter an. Die Straßenbäume reckten ihre kahlen Äste anklagend gegen die grauen Schattenwolken und der Wind kehrte in Böen ihre einstige Blätterpracht, wie eine Horde wild tobender Kinder, vor sich her.
    Nele saß im Uni-Labor vor ihren summenden Gerätschaften, maß die vorbereiteten Proben aus, übertrug Werte in Tabellen und versuchte sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab. Sie dachte an Freya, die gestern Abend gezeigt hatte, dass mit ihr etwas anzufangen war. Siegessicher hatte sie die Kleine über ihre erste Tabu-Grenze hinweg gebracht. Sie hatte das Spiel der in Freyas Gedanken stattfindenden Kämpfe auf deren Gesicht genau mitverfolgen können und taktisch nicht nur klug, sondern sogar außerordentlich erfolgreich agiert.
    Am Ende war klar, wie die weiteren Spielregeln ablaufen würden. Nele war der Boss und Freya, ihre durchaus willfährige Dienerin – wenn auch noch etwas verklemmt und wegen ihrer erst gestern neu entdeckten Neigungen, tief verunsichert. Wieder einmal galt es, ein Küken zu erwecken und zu neuen Ufern zu führen, wenn auch anders als sonst üblich. War es für die erfahrene Nele anfangs nur Taktik,

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