Zeitreise in Technicolor
Abänderungen auf Bestellung.« Er wandte sich wieder an Ruf. »Ich will dir also deinen Wunsch erfüllen. Du sollst den Wikinger spielen. Wir haben ein neues technisches Verfahren, mit dem wir den Film an Ort und Stelle drehen können, und obwohl wir in ein paar Tagen fertig sind, bekommst du das Honorar für einen vollen Film. Was hältst du davon?«
»Darüber mußt du mit meinem Agenten reden. Mit Gelddingen will ich nichts zu tun haben.«
»Ganz richtig, Ruf, dafür sind ja die Agenten da. Ich würde es an deiner Stelle ebenso machen.«
»Es geht einfach nicht«, sagte L. M. mit Weltuntergangsstimme. »Von Charley Chang habe ich etwas Besseres erwartet. Der Anfang geht so nicht.«
»Ich hole jetzt Charley herein, L. M., dann können wir die Sache gemeinsam besprechen und verbessern.«
Barney sah auf die Uhr. Acht Uhr abends. Er mußte sich mit dem Agenten dieses Muskelprotzes in Verbindung setzen. Und das Drehbuch durchbringen und Charley noch einmal nach Catalina schicken, zu den Zähnen und Augen, damit er die endgültige Fassung schrieb. Und Schauspieler für die Nebenrollen suchen. Und alle Einzelheiten für die Reise in die Vergangenheit festsetzen. Und den Film im elften Jahrhundert drehen, was sicher seine eigenen Probleme mit sich brachte. Und am Montagmorgen alles fertig haben. Und jetzt war es Mittwoch und acht Uhr abends. Noch eine Menge Zeit.
Sicher, eine ganze Menge Zeit.
Weshalb schwitzte er dann?
7
»Ein Wunder der Logistik, Mister Hendrickson, daß wir das alles in weniger als vier Tagen geschafft haben«, sagte Betty, als sie an den Lastwagen und Wohnanhängern vorbeigingen, die auf dem Betonweg standen.
»Ich würde es ganz anders nennen«, erwiderte Barney. »Aber vor Damen bin ich in der Wahl meiner Worte immer vorsichtig. Wie steht es mit den Checks?«
»Alles in Ordnung. Die einzelnen Abteilungen haben ihre Listen unterschrieben abgeliefert. Sie haben sich wirklich Mühe gegeben.«
»Schön – aber wo sind die Leute alle?«
Sie waren an den meisten Fahrzeugen vorbeigekommen, und Barney hatte bis auf ein paar Fahrer niemand entdeckt.
»Es war, nachdem Sie gestern abend fortgingen, um das Rohmaterial für den Film zu besorgen. Alle saßen herum und wußten nicht, was sie tun sollten, und da führte eben eines zum anderen. Sie wissen schon ...«
»Nein, ich weiß nicht. Was führte wozu?«
»Es war ein toller Spaß, und wir haben Sie dabei vermißt. Charley Chang ließ zwei Kasten Bier aus der Kantine bringen, weil er, wie er sagte, seit einem Jahr kein anständiges Bier mehr gehabt hätte, und einige andere besorgten Drinks und Sandwiches, und im Nu war die tollste Party im Gang. Sie dauerte ziemlich lange, und die meisten schlafen sicher noch in den Wohnwagen.«
»Bestimmt? Hat jemand nachgezählt, ob alle da sind?«
»Die Wächter tranken nichts, und sie sagten, keiner hätte das Gelände verlassen.«
Barney sah auf die stumme Reihe der Wohnwagen und zuckte mit den Schultern. »Wird schon stimmen. Wir rufen nach der Ankunft alle Namen auf, und wenn jemand fehlt, können wir ihn ja nachkommen lassen. Es ist ganz gut, wenn sie während der Reise schlafen. Und kriechen Sie ruhig auch in die Falle, wenn Sie die ganze Nacht gefeiert haben.«
»Danke, Boß. Ich bin in Wohnwagen 12, wenn Sie mich brauchen.«
Schnelle Hammerschläge drangen durch die offene Tür herein. Die Zimmerleute nagelten die letzten Bohlen für die Zeitplattform zusammen. Barney stand im Eingang und zündete sich eine Zigarette an. Er versuchte sich für das provisorische Gebilde zu begeistern, das die Filmgesellschaft zu den Orkney-Inseln bringen sollte. Man hatte nach den Angaben des Professors einen rechteckigen Rahmen aus U-Trägern zusammengeschweißt und dicke Planken darauf genagelt. Sobald die ersten Bretter festsaßen, hatte man auf ihnen einen Kontrollraum mit Fenstern errichtet, und Professor Hewett hatte sein Vremeatron aufgestellt. Es war größer als das Original und wurde von einem Hochleistungs-Dieselmotor betrieben. Unter der Plattform hatte man ein gutes Dutzend dicker Lastwagenreifen befestigt, um jeden Landeschock abzudämpfen. An den Kanten befand sich ein Geländer, und dünne Rohre schlossen die Plattform nach oben hin ab, um die Grenzen des Zeitfeldes anzuzeigen. Das Ganze wirkte gebrechlich und provisorisch, und Barney fand, daß es das beste sei, nicht zu lange darüber nachzudenken.
»Wir können anfangen«, sagte Professor Hewett und kroch mit einem rauchenden
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