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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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SIA heißt, vielleicht auch über AIR . Schwer zu sagen, welche von beiden es war, aber es klingt, als wollten sie dir einen Job anbieten. Was denkst du, wer diese Leute sind?«
    James zuckt die Achseln. »Vielleicht ein Ableger der CIA ? Richter könnte sie im Rahmen seines Jobs bei der DNI leiten. Mein Onkel hat mir mal erzählt, dass die CIA diverse verdeckte Abteilungen unterhält, die all das tun, was man nicht mal der CIA durchgehen lässt.«
    Ich erschauere. »Gruselig.«
    »Aber diese Seiten aus meinem Notizbuch«, sagt er. »Das macht mir wirklich Sorgen. Ich weiß nicht, warum Nate danach gesucht hat.«
    »Worum geht’s dabei?«, fragt Finn. Er streckt die Hand nach den Unterlagen aus, und ich gebe sie widerstrebend nach hinten.
    »Es sind Auszüge der Arbeit, die ich zuletzt für Dr. Feinberg gemacht habe.« James wechselt ein wenig zu abrupt auf die nächste Fahrspur, und ich stütze mich auf der Armlehne ab. »Neulich hatte ich einen großen Durchbruch, aber ich habe Nate nichts davon erzählt. Er mag meine Forschungen nicht, er glaubt, dass es für mich nicht gesund ist, mich so auf die Vergangenheit zu konzentrieren.«
    »Was meinst du, woher er sie hat?«, fragt Finn.
    »Keine Ahnung. Vielleicht von Dr. Feinberg, oder vielleicht hat er auch meine Sachen durchsucht.«
    Ich erhasche einen kurzen Blick auf James’ dünne, gerade Handschrift, während Finn sich durch den Stoß blättert. Ich habe eine plötzliche Erkenntnis, bei der mein Herz schwer wird, auch wenn es keine Rolle spielen sollte, nach allem, was passiert ist.
    »Wolltest du mir von diesem Durchbruch erzählen?«, frage ich. »An dem Abend, an dem ihr nach Hause gekommen seid?«
    James nickt, ohne den Blick von der Straße zu wenden. »Ja.«
    »Dann erzähl«, sagt Finn.
    »Es ist etwas, woran ich schon seit Langem arbeite. Ich mache endlich richtige Fortschritte, und diese Seiten da sind die Knackpunkte meines Ansatzes.«
    »Dein Ansatz wofür?«
    »Reisen in die vierte Dimension.«
    »Hä?«
    James’ Blick huscht in den Rückspiegel und zurück. »Zeitreisen.«
    Ich höre James seit Jahren davon sprechen, deshalb bringt es mich nicht aus der Fassung, aber Finn öffnet den Sicherheitsgurt und schiebt sich zwischen uns nach vorn. »Sag das noch mal.«
    »Ich weiß, dass es irre klingt, aber ich glaube, dass es möglich ist, und Dr. Feinberg stimmt mir zu. Wenn ich meine Formeln fertig habe, werde ich es beweisen.« James’ Finger schließen sich so fest um das Lenkrad, dass seine Knöchel weiß werden. Seine Leidenschaftlichkeit hat immer zu den Dingen gehört, die ich am meisten an ihm liebe, aber sie bereitet mir auch Kopfzerbrechen. Ich habe in den vergangenen beiden Tagen viel über James gelernt, und ich sehe mehr denn je, dass er wie geschmiedetes Metall ist – stark, aber unfähig nachzugeben. Und zerbrechlich, wenn es zu sehr belastet wird.
    »Was passiert, wenn du es beweisen kannst?«, fragt Finn.
    »Wir reparieren die Welt.«
    Es sind nur vier kleine Worte – Worte, die ich schon tausendmal von James gehört habe –, aber aus irgendeinem Grund treffen sie mich diesmal bis ins Mark.
    »Was meinst du damit?«, fragt Finn.
    »Stell dir doch nur vor, was wir verändern könnten, wenn wir die Zeit in der Hand hätten. Die Kriege, die man abwenden könnte, die Naturkatastrophen, auf die man sich vorbereiten könnte. Wir könnten so viele schreckliche, sinnlose Dinge auslöschen.«
    »Wäre das nicht gefährlich?«, überlegt Finn. »Du weißt nicht, was du aus Versehen verändern würdest. Du … du könntest zum Beispiel deinen Großvater umbringen und würdest dann nie geboren werden, richtig?«
    James lächelt gelassen. »Zeit ist nicht ganz so einfach. Zunächst einmal ist sie nicht linear, nicht so, wie wir sie wahrnehmen. Und der gegenwärtige Forschungsstand stellt die Hypothese auf, dass es eine unbekannte Variable gibt, die Gefahren für die Zeit eliminiert, wie etwa die Paradoxie, die du meinst. Meine Theorie ist, dass die Zeit über eine Art Bewusstsein verfügt. Es fixiert Ereignisse, um zu verhindern, dass Paradoxien eintreten. Wenn ich also theoretisch in der Zeit zurückreisen würde, um meinen Großvater umzubringen, würde dieses Ereignis durch meine Handlung fixiert, also festgeschrieben werden. Da er tot ist, würde ich nie geboren werden, doch ein Überrest von mir aus meiner ursprünglichen Zeit, eine Art Schatten, wäre immer noch da, um meinen Großvater umzubringen und sicherzustellen, dass er tot

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