Zellen fahren gerne Fahrrad
verbessern.
Auch andere Herzmedikamente, falls Sie welche brauchen, sollten Sie zunächst weiter einnehmen. Aber kommt
es im Verlauf zu Anpassungen des Körpers an das Trainingsprogramm, besteht durchaus Hoffnung, dass einige Medikamente auch ganz vom Medikamentenplan gestrichen werden können.
Segensreiche Medikamente
Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, einen Schlaganfall hatten oder bei denen eine Verengung der Gefäße an Herz oder Gehirn festgestellt werden konnte, können meistens trotz einer langfristigen radikalen Lebensstilumstellung nicht auf ihre Medikamente verzichten. Das liegt ohne Zweifel an der überaus potenten Wirkung der Inhaltsstoffe, die zusätzlich zu der Wirkung von Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie zu sehen ist.
Wenn das bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie die Medikamente nicht verteufeln, sondern sie als Segen betrachten. Ohne solche Medikamente wäre die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt weiterhin hoch, vergleichbar mit der hohen Rate in den Siebzigerjahren.
Glücklicherweise stehen wir mittlerweile an einem ganz anderen Punkt, denn die Herzinfarktrate, das konnte aktuell erneut belegt werden, nimmt gering, aber doch messbar seit einigen Jahren kontinuierlich ab.
Erst abnehmen?
Im Gespräch zwischen Arzt und Patient stellt sich immer wieder die Frage, ob zunächst eine Gewichtsreduktion oder ein körperliches Training angestrebt werden sollte.
Viele Menschen möchten lieber ihren Lebensstil umstellen, bevor sie beginnen, Medikamente einzunehmen. Verständlicherweise, die Tabletteneinnahme ist negativ besetzt, niemand nimmt gern regelmäßig etwas ein.
Diese Option – zunächst die Lebensstilumstellung zu planen und dann eventuell Medikamente einzusetzen – ist grundsätzlich möglich, bei starkem Bluthochdruck aber nicht anzuraten. Hier wäre ein solches Verhalten kontraproduktiv.
Der Grund dafür ist, dass ein deutlich erhöhter Blutdruck gerade unter körperlicher Belastung die Gefäße im Gehirn stresst. Das führt dazu, dass gehäuft Kopfschmerzen auftreten, besonders auch am Morgen nach einer körperlichen Belastung.
Solche Patienten fühlen sich nach Trainingsbeginn weniger leistungsfähig und insgesamt schlechter als vorher. Darum brechen sie ihr Training oft vorzeitig ab. Hier kommt der Arzt nicht umhin, diese Patienten medikamentös zu behandeln, bevor sie mit dem Training beginnen. Im Verlauf kann dann die
Dosis reduziert werden, sobald es möglich und sinnvoll erscheint. Bei denjenigen, die langfristig dabeibleiben, kann das Medikament oft sogar wieder komplett ausgeschlichen werden.
Bild 35
Diese Strategie ist allerdings hauptsächlich die richtige, wenn stark erhöhte Blutdruckwerte vorliegen. Moderat erhöhte Blutzucker- bzw. Cholesterinwerte, die bisher nicht behandelt wurden – ebenso wie erhöhte Entzündungsmarker –, bedürfen dagegen zunächst keiner medikamentösen Behandlung. Hier kann der Einfluss der Lebensstilumstellung erst einmal über sechs Monate abgewartet werden.
Eine Kontrolle nach drei, sechs und zwölf Monaten ist ohnehin sinnvoll, da die Trainingseffekte auf den Stoffwechsel und Blutdruck dokumentiert werden müssen. Sind sie augenfällig positiv, wird das den Patienten in seinem Tun bestärken.
Denn Verbesserungen beim Ruhepuls und Blutdruck sind bereits nach wenigen Wochen mess- und spürbar, günstige Veränderungen an allen anderen Werten nach spätestens sechs Wochen festzustellen.
Dieser Trainingseffekt ist zu Beginn am stärksten ausgeprägt und hält bei einer verlässlichen Fortführung des Trainings über Monate an.
Regelmäßigkeit!
Regelmäßigkeit ist eine der Grundregeln für den langfristigen Erfolg. Das Training in den ersten Wochen ist kein Training zur Leistungssteigerung, Gewichtsreduktion, Verbesserung der Alterungsfaktoren oder gar Milderung der Gefäßsteifigkeit. Nein, es sollte alleinig der Verhaltensänderung dienen. Denn die muss geübt werden.
Es ist extrem schwierig, Gewohnheiten, die man über viele Jahre liebgewonnen hat, von einem Tag auf den anderen über Bord zu werfen.
Die ersten sechs Wochen
Nimmt man sich beispielsweise vor – und das sollte jeder einmal ausprobieren, bevor er sich dazu entschließt, regelmäßig Sport zu treiben –, seine Zähne von nun an auf einem Bein stehend zu putzen, versteht man schnell, wo das Problem liegt:
Sie werden feststellen müssen, dass Sie Ihren Plan schnell wieder aus dem Sinn verlieren. Oder Sie spüren, dass Sie gar keine, aber
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