Zellen fahren gerne Fahrrad
»Check-up 35«, dessen Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Dieser Gesundheitscheck beinhaltet eine Standarduntersuchung, die nicht sehr aufwändig ist und nur ca. 30 Minuten dauert. Es ist eine zeitliche Investition, die sich in jedem Fall für Sie lohnt.
Lassen Sie diese Chance nicht aus; einen Check-up sollten Sie regelmäßig durchführen lassen. Wie häufig genau, entscheidet Ihr Arzt.
Prüfung unter Belastung
Ein Belastungs-EKG oder die Ergometrie ist ergänzend zum Check-up, aber ebenfalls routinemäßig durchzuführen.
Mit diesem Test kann der Mediziner erkennen, ob das Herz-Kreislauf-System auch unter höherer Belastung gut funktioniert, der Blutdruck unter Belastung nicht überproportional ansteigt und die Gefäße des Herzens gut durchlässig sind.
Anhand der Pulswerte unter Belastung kann außerdem der optimale Trainingspuls für die sportliche Betätigung festgelegt werden.
Auf dem Fahrradergometer
Sie setzen sich auf ein Fahrradergometer, in kleinen Schritten wird dann die Belastungsintensität kontinuierlich erhöht.
Gleichzeitig wird nach Ihrem subjektiven Belastungsempfinden oder nach Ihren Beschwerden – wie beispielsweise Luftnot oder Brustschmerzen – gefragt. Auch die elektrischen Herzströme, Puls und Blutdruck werden erfasst.
Auf dem Laufband
Diese Untersuchung kann auch erfolgen, während Sie auf einem Laufband gehen oder laufen. So wird es vornehmlich in den USA gemacht – und mehr und mehr auch hier. Denn auf diese Weise sind die Bedingungen beim Gehen und Laufen noch besser zu simulieren.
Diese Variante ist vor allem für ältere Patienten günstig, denn Gehen ist für sie einfacher. Es ist auch weniger kraftaufwändig für die Beine als Radfahren. Auch für Läufer ist die Situation auf dem Band optimal.
Grundsätzlich gilt: Bei demjenigen, der keine Auffälligkeiten zeigt, zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen oder seiner Familiengeschichte, und der sich noch im jüngeren Alter (bis 45 Jahre) befindet, ist der Check-up alle drei Jahre angesagt. Bei demjenigen, der im fortgeschrittenen Alter (etwa 60 Jahre) ist, ist eine jährliche Überprüfung sinnvoll.
Bild 34
Vorerkrankungen beachten
Auch Menschen mit Übergewicht, Stoffwechselstörungen (wie Diabetes mellitus) oder Herzerkrankungen (wie Herzkranzarterienverengung oder nach Herzinfarkt) können ihren Trainingsmodus finden. Bei ihnen muss der Arzt unbedingt vorher die oben genannten Untersuchungen durchführen.
Nötig ist dies nicht nur, weil der Patient plant, ein sportliches Training zu beginnen, sondern weil es überhaupt wichtig ist, dass er sich regelmäßig einer medizinischen Überprüfung unterzieht, denn es existiert eine hohe Wahrscheinlichkeit für das erstmalige oder erneute Auftreten einer Gefäßproblematik.
Grundsätzlich ist es aber wichtig zu wissen und zu verstehen, dass ein körperliches Training auch für diese Personen äußerst wichtig ist – sowohl medizinisch gesehen als auch was das subjektive Wohlbefinden angeht. Sie werden enorm davon profitieren.
Dieser persönliche Einsatz gehört unabdingbar zur Therapie dazu und ist nach den Therapieempfehlungen für ärztliches Handeln ein entscheidender Teil der Basisbehandlung.
Die Wahrscheinlichkeit, an Altersdiabetes zu erkranken, kann durch tägliches zügiges Spazierengehen um fast 60 Prozent verringert werden. Die Herzinfarktwahrscheinlichkeit sinkt um 50 Prozent, das Schlaganfallrisiko um 30 Prozent, und auch die Gefäßalterung schreitet deutlich langsamer voran oder kann sogar weitgehend zum Stillstand gebracht werden.
Wichtig ist, dass auch die Medikamente, die Sie einnehmen müssen, Ihrem persönlichen Training angepasst werden und umgekehrt – auch die Dosis der Medikamente muss an Ihren Trainingsmodus angeglichen werden.
Bitte bedenken Sie: Bei einigen Blutdruck- und Herzmedikamenten, den sogenannten Betablockern, werden Blutdruck und Pulsfrequenz gesenkt und die Aktivität des Stoffwechsels gedrosselt. Diese Medikamente können müde machen und Sie praktisch in einen leichten Winterschlaf versetzen – das wäre eher ungünstig. Allerdings kommen Herzpatienten häufig nicht um diese Betablocker herum, sie schützen nämlich das Herz. Dann muss das Training angepasst werden.
Die Blutdruckmedikamente müssen also ähnlich wie die Medikation gegen Diabetes in ihrer Dosierung schrittweise an Ihre neuen Bluthochdruck- und Blutzuckerwerte angepasst werden, denn die werden sich durch den Sport natürlicherweise
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