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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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sie hat es mir
nicht gesagt.“
    „Und wie wollt ihr hinkommen, und
wann seid ihr wieder zurück? Man darf doch da mit siebzehn rein, oder?“
    Ich hasste diese Fragerei, aber um
ehrlich zu sein, hätte ich selbst gerne Antworten auf einige Fragen erhalten.
    „Donna fährt ein Auto, ich weiß
nicht, wann wir wieder kommen.“
    Dass wir vorher einen Kumpel von
Donna besuchen wollten, verschwieg ich besser.
    „Sie fährt schon ein Auto?
Jennifer, denkst du wirklich, sie ist der richtige Umgang für dich?“
    Mutter sah mich nicht an, während
sie sorgfältig einen nassen Teller nach dem anderen abtrocknete.
    Ich stellte mir Donna vor, wie sie
mit ihren vollen, dunklen Haaren und der teuren Kleidung vor mir stand und mich
anlächelte, abenteuerlustig und frech. Ich wusste fast nichts über sie, und ich
konnte wirklich nicht sagen, ob sie eine gute Freundin für mich wäre. Doch ich
war froh, überhaupt jemanden gefunden zu haben, mit dem ich einen Teil meiner
Ferien verbringen konnte. Sie war so cool! Bisher hatte mich niemand, der so
aussah wie sie, je angesprochen! Bestimmt hatte sie tausend Freunde und war
regelmäßig auf vielen, tollen Partys eingeladen. Und kannte heiße Typen. Wenn
ich intensiver darüber nachdachte, stellte ich fest, dass es immer mein Traum
gewesen war, zu einer Welt zu gehören, in denen es Donnas gab und am besten
selbst zu einer zu werden. Ich stellte mir vor, wie ich in das neue Schuljahr
zurückkehren würde, als eine andere Person. Beliebt. Attraktiv. Cool. Und jede
würde mit mir befreundet sein wollen und jeder würde sich nach mir umdrehen.
Ich wäre nicht mehr dieselbe. Sondern eine neue Person. Eine, die ich schon
immer hatte sein wollen. Eine von denen, die ich hasste, weil ich eifersüchtig
auf sie war.
    „Doch, ich denke schon, dass sie
der richtige Umgang und eine gute Freundin ist.“
    Mutter seufzte leicht: „Na, das
musst du wissen. Aber sei bitte bis spätestens Mitternacht wieder zu Hause,
hast du gehört?“
    Ich nickte und verschwand hinauf
in mein Zimmer. Dort durchwühlte ich meinen Kleiderschrank, bis ich endlich
etwas Angemessenes gefunden hatte: einen kurzen, grünen Rock und ein blau
schillerndes Oberteil. Einen Teil der Haare steckte ich hoch, damit sie mir
nicht zu sehr ins Gesicht fallen würden. Es war noch etliche Zeit hin, bis
Donna mich abholen würde. Jede Sekunde kam mir wie eine Minute vor, und jede
Minute dauerte scheinbar so lang, wie eine ganze Stunde. Ich zappelte wild mit
meinen Beinen hin und her, und im Spiegel vor mir auf meiner Kommode konnte ich
erkennen, dass mein Farbton sichtlich abgenommen hatte. Trotzdem versuchte ich,
mir einzureden, dass alles wunderbar werden würde.
     
    Nachdem die endlose Zeit des
Wartens vergangen war und Donna jeden Augenblick klingeln musste, schmierte ich
Schminke in mein Gesicht, damit ich auch ja nicht zu unscheinbar wirken würde.
Make-up, blauer Lidschatten, Wimperntusche, hellrosa Lipgloss. Ein letzter
prüfender Blick in den Spiegel, dessen Ergebnis mich nicht wirklich
zufriedenstellte, als es klingelte. Ich rannte die Treppe hinunter und
verabschiedete mich blitzschnell von meinen Eltern, bevor ich mich endlich ins
Ungewisse stürzte.

6.
     
     
    Ich wartete nun schon eine ganze
Weile in dem stickigen, kleinen Auto, durch dessen weit geöffnete Fenster nur
wenig Sauerstoff strömte. Die Luft schien zu stehen. Mir war heiß, und ich
wurde immer ungeduldiger, je länger ich auf Donna wartete. Sie war in einem der
grauen, hässlichen Hochhäuser in dieser trostlosen Gegend hier verschwunden, um
kurz das Geld von ihrem Kumpel abzuholen. Sie hatte vorgeschlagen, dass ich
kurz im Auto bleiben würde, da sie auf der Stelle zurück wäre - doch nun
dauerte es bereits eine ganze Weile, und ich überlegte mir schon, ob ich nicht
aussteigen und etwas spazieren gehen sollte, bevor mein gesamtes Make-up in der
Hitze zerschmelzen würde. Doch da ging die schwere Eingangstür eines Hauses auf
und heraus gestürmt kam Donna. Ihre Miene sah finster und wütend aus, während
sie mit schnellen Schritten auf mich zukam. Schließlich stieg sie ein und
knallte heftig die Wagentür zu.
    „Was hast du denn, Donna?“
    Verständnislos schüttelte sie den
Kopf: „Es gab Probleme, mit Jörg.“
    Ich stutzte, als ich den Namen
hörte. Jörg, das erinnerte mich an Jörgen, der immer noch ab und zu in meinem
Kopf umherspukte, doch den ich längst schon aufgegeben hatte.
    „Was stimmt denn nicht?“
    „Ach!“ Donna seufzte und

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