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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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Meins war nichts dagegen.
    „Sag der Welt auf Wiedersehen! Ich
hab endgültig die Schnauze voll von dir! Und deine Schwester macht auf den
ersten Eindruck keine so harte Zicke her, wie du! Deine Nachfolge steht schon
so gut wie fest! Und wie mir scheint, hat deine Schwester einen Haufen hübscher
Freundinnen!“
    Er lachte und kam immer näher,
doch ich konnte mich nicht einmal einen Millimeter bewegen. Die Angst hatte
mich auf den Asphalt gefesselt. Ich war ihm ausgeliefert. Es war zu spät. Ich
hatte verloren, er war am Zug. Sämtliche Bilder meines Lebens zogen in
Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei, wie ein schneller Film, der das letzte Mal
abgespielt wurde. Da hörte ich plötzlich einen harten Schlag, und Jörg fiel zu
Boden.
    Verwirrt erkannte ich Donna, die
hinter ihm gestanden hatte, mit einem Hammer in der Hand. Ich wusste nicht, wie
ich reagieren sollte, als ich auf einmal die blutende Wunde an Jörgs Kopf
bemerkte. Dieser rührte sich nicht.
    Ich begann, laut zu weinen und
brach schließlich in meinen Tränen zusammen. Donna eilte herbei, um mir
aufzuhelfen. Sie nahm mich in ihre Arme und versuchte, mich zu trösten: „Ich
konnte einfach nicht anders, Kleines. Mein Leben ist doch sowieso schon längst
gelaufen. Komm, ich bring dich heim. Mach dir keine Sorgen! Es wird alles gut!“
    „Donna, du hast ihn wahrscheinlich
umgebracht! Weißt du, was das für uns bedeutet?“
    „Für dich bedeutet es gar nichts!“
    Donna führte mich behutsam zu
ihrem Auto: „Weißt du, Jennifer, was kann ich denn noch großartig mit meinem
Leben anfangen, so wie es seit vielen Jahren ist. Du bist noch jünger und noch
nicht lange dabei! Die Ereignisse waren schlimm für dich, aber du hast noch
eine Chance, das zu verarbeiten und ein neues Leben zu beginnen. Ich bin zu
kaputt, und bei mir sind auch noch Drogen im Spiel. Trotzdem wollte ich so
nicht mehr weitermachen – genau so wenig, wie du. Wenn du zu Hause bist, werde
ich die Polizei rufen und alles gestehen. Ein Leben im Knast ist besser, als
ein Leben mit Jörg. Du hast nie existiert.“
    „Du meinst …“
    „Ich werde dich nicht erwähnen,
und außer mir kannte dich niemand. Du warst nur eine unter den vielen anderen,
niemand Bestimmtes und niemand sonst kennt überhaupt auch nur deinen Namen. Leb
einfach dein Leben wieder so, wie du es zuvor getan hast.“
    „Was ist mit den anderen Mädchen?“
    „Sie werden zumindest nicht mehr
arbeiten gehen müssen, wenn du verstehst, was ich meine.“
    Es war vorbei. Wie gerne hätte ich
Donna meine Dankbarkeit gezeigt, doch ich war zu schwach, um noch irgendetwas
zu sagen. Ich fühlte mich elend und gleichzeitig befreit und erlöst. Mein Blick
wanderte zu Donna. Wie musste sie sich jetzt fühlen? Als ich sie ansah, warf
sie mir ein kleines Lächeln zu und ich wusste, was es zu bedeuten hatte.

21.
     
     
    Am nächsten Morgen saß ich im
Wohnzimmer mit einer Tasse Kaffee in meinen Händen. Nicht, dass ich es sonst
pflegte, Kaffee zu trinken, doch nach dieser Nacht hatte ich das Gefühl, einen
zu brauchen. Ich hatte kein einziges Auge zu getan und ständig daran denken
müssen, wie es wohl weitergegangen war, was Donna getan und ob man sie
verhaftet hatte.
    Im Fernsehen liefen die
Nachrichten und eigentlich schenkte ich ihnen kein Gehör, bis plötzlich die
Sprecherin sagte: „Gestern Abend wurde ein lang gesuchter Zuhälter tot
aufgefunden.“
    Ich hätte beinahe die Tasse fallen
gelassen, und mein Herz begann, zu rasen. Sie brachten es tatsächlich im
Fernsehen! Und gleich würden sie ein Foto von mir zeigen, weil ich als
Komplizin der Täterin gesucht wurde! Bei dem Gedanken wurde mir fast schwarz
vor Augen, doch ich war zu gespannt darauf, was sie berichten würden. Also riss
ich mich zusammen und starrte weiter auf den Bildschirm. Sie zeigten Bilder von
dem Tatort und ich hatte das Gefühl, gerade erst vor fünf Minuten dort gewesen
zu sein. Ich hörte dem Bericht zu: „Matthias Bring, der sich als „Jörgen“
ausgab, wurde gestern Abend tot aufgefunden. Die Polizei hatte einen anonymen
Tipp bekommen, der von einer Telefonzelle in unmittelbarer Nähe des Tatorts
abgegeben worden war. Die Fakten haben ergeben, dass es sich um einen Mord
handelt, jedoch fehlt vom Täter jede Spur. Matthias Bring wird seit einem Jahr
von der Polizei gesucht, da er in Zusammenhang mit mehreren Morden stand und
Zuhälter des größten Babystrichs in Berlin war. Viele junge Mädchen konnten
endlich aus dem Kreis befreit werden

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