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Zerfetzte Flaggen

Zerfetzte Flaggen

Titel: Zerfetzte Flaggen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Sparkes Boot gewesen war, stand er zur Offiziersprüfung an. Wenn Quinn starb, würde sofort einer der beiden befördert werden.
    Bolitho sah Couzens am Leefallreep stehen, während die Trojan rollte und dagegen protestierte, daß sie beigedreht liegen mußte, um den Transport von Leuten und Ausrüstung zu ermöglichen. Couzens hatte offensichtlich schon von dem Austausch erfahren und sagte atemlos: »Ich möchte aber mitkommen, Sir.«
    Bolitho blickte ihn ernst an. Couzens war mit seinen dreizehn Jahren zwei Leute vom Schlage Westens wert. Dieser war ein übergewichtiger, rothaariger Bursche von siebzehn Jahren, der die jüngeren Kameraden schikanierte, wo er nur konnte.
    Er antwortete: »Nächstes Mal vielleicht. Wir werden sehen«, und wandte den Blick ab.
    Seltsamerweise dachte er selbst kaum jemals daran, daß auch er ersetzt, zu einem Namen mit einem Kreuz dahinter werden konnte.
    Er sah Stockdale mit gekreuzten Armen auf dem kleinem Achterdeck des Schoners stehen und warten, während dieser so stark rollte, als wolle er seine Masten abschütteln. Eine innere Stimme schien Stockdale zu sagen, daß Bolitho jeden Augenblick zu ihm stoßen würde.
    Die Marineinfanteristen kletterten jetzt in die Boote, verfolgt von den üblichen Witzeleien und Schmährufen der an der Reling stehenden Seeleute.
    Hauptmann d’Esterre, der von seinem Feldwebel begleitet wurde, traf Bolitho am Fallreep.
    »Dir verdanken meine Jungs endlich wieder einen Einsatz, Dick, so hoffe ich jedenfalls!« Er winkte seinem mit dem Rest der Soldaten an Bord bleibenden Leutnant zu. »Paßt gut auf! Ich bleibe sonst länger am Leben als Ihr!«
    Der Leutnant grüßte grinsend und rief: »Wenigstens habe ich jetzt die Chance, einmal beim Kartenspiel zu gewinnen, während Sie weg sind, Sir!«
    Dann folgten d’Esterre und der Feldwebel den anderen ins Boot.
    Bolitho sah Sparke mit Cairns und dem Master sprechen und rief Couzens impulsiv zu: »Besuchen Sie Mr. Quinn, so oft Sie können.
    Wollen Sie das für mich tun?«
    Couzens nickte mit plötzlichem Ernst. »Aye, Sir.« Er trat zurück, da Sparke eilends vom Achterdeck herankam, und fügte rasch hinzu: »Ich werde für Sie beten, Sir.«
    Bolitho starrte ihn überrascht an, war aber auch gerührt.
    »Danke. Das war nett von Ihnen.« Dann berührte er grüßend seinen Hut in Richtung Achterdeck, nickte den Gesichtern an der Reling und auf dem Fallreep zu und stieg rasch ins Boot.
    Sparke ließ sich neben ihm nieder, seine Rocktasche war von den schriftlichen Einsatzbefehlen gebauscht. Als das Boot ablegte, sah Bolitho die Seeleute bereits über Deck eilen, um die Trojan seeklar zu machen, sobald die Boote wieder an Bord sein würden.
    Sparke sagte mit einem Seufzer der Erleichterung: »Endlich geschieht etwas, das sie alle aufhorchen lassen wird!«
    D’Esterre blickte zu dem schwankenden Schoner hinüber und rief mit plötzlicher Besorgnis: »Wie, zum Teufel, sollen wir dort alle Platz finden?«
    Sparke grinste. »Es wird nicht lange dauern. Seeleute sind solche Unbequemlichkeiten gewöhnt.«
    Bolitho ließ die Gedanken schweifen und schrieb im Geiste den langen Brief an seinen Vater weiter: Heute hatte ich die Chance, an Bord zu bleiben, aber ich entschied mich für die Rückkehr zur Pr ise.
    Er beobachtete, wie Masten und Takelage der Faithful über den Ruderern aufstiegen. Vielleicht war es verkehrt, aber ich glaube, Sparke ist so voller Hoffnung für seine Zukunft, daß er nichts anderes mehr sieht.
    Das Boot legte an, und die letzten Seesoldaten kletterten an Deck, schwankend wie Bleisoldaten in einer schaukelnden Schachtel.
    Shears, der Feldwebel, übernahm das Kommando, und bald war kein einziger Rotrock mehr zu sehen, als sie alle hintereinander in den Laderaum des Schiffes hinunterkletterten.
    Einer von Trojans Neunpfündern war übergesetzt worden und wurde nun an Deck mit Taljen und unter Ausnutzung der vorhandenen Ringbolzen und Klampen festgezurrt. Wie William Chimmo, der Stückmeister der Trojan, es fertiggebracht hatte, das Geschütz an Deck zu hieven und auf seiner jetzigen Lafette montieren zu lassen, das legte Zeugnis ab vom Können eines erfahrenen Deckoffiziers.
    Er hatte einen seiner Unteroffiziere mitgeschickt, einen schweigsamen Mann namens Rowhurst, ,um den Neunpfünder zu warten; der rieb die Kanone gerade mit einem Lappen ab und fragte sich wahrscheinlich, was mit des Schoners leichten Decksplanken geschehen würde, wenn er erst richten und feuern mußte.
    Bis sie die neuen

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