Zerfleischt - Der ultimative Thriller
hüpfte mit ihm in die Luft und richtete ihn auf Louis. Louis drückte ab und der Mann sprang. Die Kugel war blindlings abgefeuert, aber sie traf den Mann in die Rippen, prallte an ihnen ab, bewegte sich in einer Spirale in seine Körperhöhle und grub sich ihren Weg wie eine Bohrspitze durch seinen Magen.
Aber wieder trug die Vorwärtsbewegung den Jäger nach vorne und er traf Louis. Der Speer grub sich in Louis’ rechte Schulter, doch er war nicht gerade und gezielt geführt worden. Die beiden gingen wie ein Knäuel zu Boden. Und Bauchschuss oder nicht, der nackte Mann war nicht bereit zu sterben. Er trat, er kratzte, er schlug. Er umfasste mit seinen Händen Louis’ Hals und drückte mit unvorstellbarer Kraft zu. Louis wurde es schwarz vor Augen, weil diese knotigen, blutverkrusteten Hände ihm komplett die Luft abschnürten. Der Mann presste Louis nach unten, ließ nicht locker und knallte den Kopf von Louis gegen den Boden, der Gott sei Dank mit Teppich ausgelegt war.
Louis wusste, dass er am Ende war.
Er kam nicht gegen die wahnsinnige Kraft seines Angreifers an.
Während das Blut aus der Wunde des Kerls überall auf ihn spritzte, nahm Louis seine letzte Kraft zusammen und schlug dem Kerl ins Gesicht, dann rammte er ihm seine beiden Daumen in die Augen. Der Griff löste sich sofort. Der Mann jaulte wie ein getretener Hund. Er rieb seine Augen, war geblendet und stürzte sich wieder auf Louis, der immer noch nach Luft schnappte. Der Kerl traf ihn mit seinem blutenden, massigen Körper und sie fielen zusammen um. Der Kerl bekam irgendwie Louis’ Kopf in die Hände und knallte sein Gesicht immer wieder auf den Boden … aber nicht mit so viel Kraft wie zuvor, weil sein Lebenssaft unaufhörlich aus ihm herausströmte.
Louis stieß einen wütenden Kriegsschrei aus und schlug dem Wilden mit seinem Ellbogen in die Rippen. Einmal, zweimal, dreimal. Der Mann wurde schwächer, grunzte und kreischte. Dann fasste Louis mit seinen Händen zwischen die nackten Lenden seines Angreifers und schnappte sich seine Hoden, verdrehte sie wild und quetschte sie mit einer Grausamkeit zusammen, von der er nicht wusste, dass er sie besaß. Der Mann krümmte sich vor Schmerzen und heulte auf.
Louis rupfte und zerquetschte das, was er in seinen Fäusten hielt, bis es zu einem feuchten Brei wurde.
Doris’ Kampf war nicht einfacher.
Zur gleichen Zeit, als Louis’ dritter Angreifer hochsprang, warf der bemalte Mann, der durch die Tür hereinkam, seinen Speer mit einer sanften, kraftvollen Geschicklichkeit und Grazie. Doris feuerte, aber ihr Ziel war schon aus der Schusslinie. Schrotmunition pfefferte gegen die Oberschenkel des Angreifers, aber inzwischen war sein Speer schon im Anflug: Er senkte sich in das Fleisch direkt unterhalb ihres Schlüsselbeins. Er stach durch Fett und Muskeln, grub sich gute zehn Zentimeter in sie hinein. Ein wenig mehr und er wäre an ihrem Rücken herausgekommen.
Doris schrie vor Angst, vor Schmerz und wegen allem, was bis zu diesem Augenblick dunkel in ihr gebrodelt hatte.
Jetzt schlug der Mann zu.
Sie spürte, wie ihr die Schrotflinte aus den Händen rutschte.
Er schlug sie, stieß den Speer tiefer in sie hinein. Sie kreischte und griff wutentbrannt nach ihm. Die Schrotmunition, die ihn getroffen hatte, bestand aus zufälligen Treffern. Die volle Ladung hatte eine Pappfigur von Brad Pitt und Angelina Jolie erwischt. Die Ladung, die ihn noch verletzt hatte, war nur gegen seine Oberschenkel und seinen Bauch gespitzt, war aber nicht tief genug eingedrungen, um einen wirklichen Schaden anzurichten. Trotzdem war er in dem Augenblick, als er sie schlug, voller Blut. Ihre Finger rutschten von ihm ab, sie kratzte über seinen blutigen Bauch und über seine Brust und über sein Gesicht, das mit rötlich-brauner Erde dick angemalt war.
Der Mann packte den Speerstiel und zerrte daran, um ihn herauszuziehen, aber er klemmte im Inneren ihres Schulterblattes fest, die mit Stacheldraht versehene Spitze steckte in einem Knochen. Als er daran zerrte, lief sie mit. Er warf Doris auf den Boden, zog sie dann wieder am Speer hoch und knallte sie gegen Vitrinen, wodurch die Wunde unter ihrem Schlüsselbein weit aufriss und Blut heraussprudelte.
Mit einem knurrenden, animalischen Schrei stemmte er sein ganzes Gewicht auf den Stiel und knallte sie gegen die Ladentheke, die Speerspitze schrammte über den Knochen und durchbohrte ihren Rücken. Er zog den Speer heraus und Doris fiel zitternd und beinahe bewusstlos zu
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