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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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unmenschlichen Jäger sie eingeholt haben würden.
    Erstaunt spürte sie, wie Tränen ihre grünlichen Augen füllten; der lange Gang, in dessen Mitte eine Serie von Schleusen eingebettet war, die nach draußen zur Ausgrabungsstelle führten, verschwamm.
    »Nur nicht ablenken lassen, Hildred«, keuchte sie und drängte die Tränen zurück. Sie würde jeglichen Funken Kraft und ihre ganze Cleverness benötigen, um heil aus einer Situation herauszukommen, von der sie nicht wusste, wie sie hineingeraten war… was geschehen war…
    Und schon konnte Hildred die schweren Schritte ihrer Verfolger in der Entfernung hören. Zwar hatten sie den Verbindungsgang noch nicht erreicht, aber die mit verzerrten Stimmen gebrüllten Befehle aus den Mündern von…
    von Männern, mit denen sie zu Schichtbeginn noch gelacht und gescherzt hatte, drangen deutlich an ihre Ohren.
    Und die Befehle bedeuteten nichts anderes als ihren Tod. »VERSIEGELT DEN ZUGANG ZU MODUL 6!«
    Hildred stoppte so schnell, dass ihr die glatten Haare ins Gesicht schlugen. Zwar würde sie die elektronischen Schlösser der Schleusen mit ihrer AR&D-Kennung öffnen können, aber sich mit mehreren Türen in Folge zu beschäftigen kostete Zeit, die ihr nun nicht mehr zur Verfügung stand. Ihre Verfolger würden sie stellen und erschießen, zerreißen, zerquetschen … was auch immer…
    Hildred kontrollierte ihre Atmung, um die aufsteigende Panik zu bekämpfen.
    »Beruhige dich«, flüsterte sie tonlos.
    Es musste ihr doch möglich sein, auch in einer so bedrohlichen Situation klare Gedanken zu fassen…
    … und da war plötzlich ein Gedanke, erschreckend in seiner Klarheit, so rein, dass er schmerzte.
    Ohne zu zögern, drehte sie sich um und eilte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Ihr Ziel waren nun nicht mehr der Hangar in Modul 6, in dem sich das Shuttle der Niamh-Nagy-Station befand.
    Vor einer der dicht über dem Boden befindlichen Metallklappen beugte sie sich nach unten. Die knapp 35
    Zentimeter hohen Wartungsbots des Moduls 5 verfügten der Einfachheit halber über die gleiche Zutrittsberechtigung wie die bei Stelle III arbeitenden Forscher und Forscherinnen: Logischer Umkehrschluss war, dass sich auch Hildreds Ausweiskarte dazu nutzen ließ, die Klappen zu öffnen.
    Mit einem leisen Zischen glitt die Abdeckung in die Wand.
    Blitzschnell zwängte Hildred den blonden Kopf und die schmalen Schultern durch die Öffnung, gerade breit genug, um sie durchzulassen. Aber die Forscherin war nicht nur athletisch gebaut, sie war auch biegsam genug, um vollständig in den Wartungsgang hineinzuschlüpfen; ihre Jäger hingegen…
    Zischend schloss sich die Klappe wieder. Hildred presste sich an die kalte Rückwand, die an die Außenhaut des Verbindungsgangs grenzte, und richtete sich dann so weit auf, wie es ihr in der beengten Umgebung möglich war.
    Die Wartungsbots fanden sich ohne Licht in ihren Gängen und Schächten zurecht; die im Dunkeln schwach schimmernden Kontrollleuchten genügten auch Hildred, um sich zu orientieren. Sie sah sich kurz um. Zwar hatte sie kaum Platz, um sich zu bewegen, aber zumindest würde ihr dieses Manöver Zeit verschaffen, und die benötigte sie dringend, wenn sie … wenn sie überleben wollte.
    Zu ihrer Rechten stieg der Wartungsgang sanft an, um sich dann plötzlich in einen steilen Schacht zu verwandeln.
    Gerade als sie in die andere Richtung blickte, hörte sie, wie sich die Tür zwischen Modul 5 und dem Verbindungsgang öffnete.
    »WIR WAREN ZU LANGSAM«, hallte eine verzerrte Stimme durch den Gang, die sie als die von Griffon identifizierte … Griffon, mit dem sie vor wenigen Stunden noch in der Cafeteria gefrühstückt hatte. In ihrem Inneren schien sich etwas zusammenzukrampfen. »SIE IST NICHT MEHR HIER!« Keine Panik.
    »VIELLEICHT IST SIE RAUSGEGANGEN«, brüllte eine andere Stimme. »OHNE DRUCKANZUG?«
    »NA LOS, ÖFFNET DEN ZUGANG ZU MODUL 6«, bellte ein drittes … Wesen, dann entfernten sich die Schritte schnell.
    Hildred blieb dennoch vorsichtig. Mit angehaltenem Atem kletterte sie so geräuschlos wie möglich hinter der Wand weiter, bis sie ihr neues Ziel erreicht hatte: eine Aufladestation für Wartungsbots.
    Wachsam ließ sie sich neben einem der mit zahlreichen Messinstrumenten und kleinformatigen Werkzeugen ausgestatteten Roboter nieder, der sich hier eingestöpselt hatte und nun zufrieden vor sich hin summte. Mit einer fahrigen Bewegung strich Hildred über den Rücken des dummen kleinen Bots, dann

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