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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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keine Wahl gehabt hatte. Der Mann, der ihn dort besucht hatte, war durchschnittlich groß und ziemlich fett gewesen, hatte gut hundertzehn Kilogramm vor sich hergeschoben, Mitte fünfzig, ergrauende Haare, scharfe Augen. Er hatte das Selbstbewusstsein und die Haltung eines hochrangigen Offiziers an den Tag gelegt, aber gleichzeitig auch das Auftreten eines ehemaligen Operativ-Agenten. Genauso gut hätte er ein Namensschild mit dem Schriftzug Geheimdienst tragen können. Er hatte seinen Namen nicht genannt und nicht nach Victors gefragt. Ihr Gespräch war kurz und Victor mit Medikamenten zugedröhnt gewesen, aber er vergaß niemals ein Gesicht.
    »Ich mag diesen Decknamen nicht.«
    »Ach, nein?« Sein Gegenüber klang verblüfft, beinahe beleidigt. »Ich finde ihn eigentlich ganz hübsch. Trotz der Geschichte, die damit verbunden ist.«
    »Genau diese Geschichte mag ich nicht.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zu Alpträumen neigen.«
    »Um Alpträume zu haben, muss man schlafen«, konterte Victor. »Aber, wie gesagt, dieser Deckname hat eine Geschichte. Er wurde schon einmal benutzt. Darum ist er vergiftet. Und darum habe ich damit ein Problem.«
    »Aha, ich verstehe.« Sein Auftraggeber schnaubte. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, mein Freund. Alle, die die Zusammenhänge kennen, sind tot.«
    »Ich mache mir keine Sorgen«, verbesserte Victor. »Und außerdem haben Sie unrecht. Sie sind noch am Leben.«
    »Aber mir können Sie vertrauen.«
    Victor blieb stumm.
    »Wissen Sie«, fuhr sein Auftraggeber fort, »Sie könnten unser kleines Arrangement sehr viel mehr genießen, wenn Sie Ihren Verfolgungswahn ein bisschen ablegen würden. Gut möglich, dass ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt bin, dem Sie tatsächlich vertrauen können.«
    »Vertrauen muss man sich verdienen.«
    »Dann könnte ich mir Ihr Vertrauen also verdienen?«
    »Nun lassen Sie uns mal nichts überstürzen.«
    Ein Augenblick der Stille, vielleicht, um ein leises Lächeln zuzulassen, dann sagte der Mann: »Ich glaube, Sie vergessen, unter welchen Umständen wir uns kennengelernt haben. Sie hatten so viele Verletzungen und Verbände am ganzen Körper, dass Sie eigentlich in einen Sarkophag gehört hätten und nicht in ein Krankenzimmer irgendwo hinter dem Mond. Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich Sie auf der Stelle in die Leichenhalle schicken können, ganz still und unauffällig.«
    »Interessant«, erwiderte Victor. »Damals haben Sie doch gesagt, Sie hätten keine Rückendeckung mitgebracht.«
    »Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich ganz alleine einem extrem gefährlichen Auftragskiller gegenübertreten würde, oder?«
    »Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich Ihren Freund, den Hausmeister, mit seinem nagelneuen Werkzeugkasten nicht bemerken würde, oder?«
    Nach einer Pause sagte sein Auftraggeber: »Ich finde, unser Gespräch hat sich unnötigerweise in eine sehr ungute Richtung entwickelt. Vielleicht fangen wir einfach noch mal von vorn an.« Noch eine Pause. »Ich wollte Ihnen eigentlich lediglich gratulieren. Sie haben heute Morgen gute Arbeit geleistet.«
    »Ist angekommen.«
    »Ich weiß, es war alles etwas überstürzt, und ich möchte mich für die kurze Vorbereitungszeit entschuldigen. Aber für einen Mann mit Ihren Fähigkeiten scheint so etwas ja kein Problem zu sein.«
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass mein Ego keine Streicheleinheiten braucht. Wer war die Zielperson meiner Zielperson?«
    »Er ist unwichtig.«
    »Wenn er unwichtig ist, warum können Sie mir dann seinen Namen nicht verraten?«
    »Weil Sie den nicht zu kennen brauchen.«
    »Ein bisschen mehr Originalität hätte ich Ihnen schon zugetraut.«
    »Es ist ein Klischee, zugegeben, aber dieses Klischee existiert nicht ohne Grund, mein Freund. Sie kümmern sich um die Erledigung Ihres Auftrags, während ich mich um alles andere kümmere. Darum sollten Sie sich so schnell wie möglich wieder mit dem Farkas-Auftrag beschäftigen, okay? Es gibt da einen Lieferanten, mit dem Sie Kontakt aufnehmen sollten.«
    »Und bestimmt können Sie mir auch seinen Namen verraten.«
    »Ich kenne ihn nur als Georg. Er ist Deutscher und wickelt seine Geschäfte in Hamburg ab.«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Ist das ein Problem?«
    »Wenn ich von ihm gehört hätte, dann wäre das ein Problem.«
    »Er ist weder Angestellter der Agency noch als freier Mitarbeiter für uns tätig. Aber er ist ein Mittelsmann und handelt mit allem, was Sie

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