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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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der norwegischen Schönheit mit ihren Stilettos kam er sich vor wie ein Zwerg.
    Sie saß nur wegen seines Geldes auf dem Hocker neben ihm, aber das war Callo egal. Das Einzige, was zählte, war, dass sie ihn wollte. Außerdem konnte sie gut reden, hatte Stil und Klasse und war begeistert davon, dass er Amerikaner war. Sie wollte alles von ihm wissen. Wo er wohnte? Womit er sein Geld verdiente? Ob er eine Familie hatte? Warum er in Athen war? Was ihm Spaß machte?
    »Ich bin Diamantenhändler«, lallte Callo. »Ich bin auf der ganzen Welt zu Hause. Einmal geschieden, keine Kinder. In Athen bin ich, um mich zu erholen, und es gibt alle möglichen Sachen, die mir Spaß machen.«
    »Oh, wow«, sagte die Blonde und rückte Stück für Stück näher. »Ich liebe Diamanten. Sie sind so sexy.«
    Ihr Englisch war perfekt, und Callo konnte nicht die Spur eines norwegischen Akzents darin entdecken. Er hätte auch gar nicht gewusst, wie das geklungen hätte. Champagner mochte sie auch. Sie bat Callo, noch eine Magnumflasche zu bestellen, auch wenn er anscheinend den Großteil davon selbst trinken durfte. Er kannte sie erst seit zwanzig Minuten, aber in einem Punkt war er sich jetzt schon sicher: Er liebte diese Frau.
    Als sie sich dicht an sein Ohr beugte und ihn leise fragte, ob er vielleicht Lust hätte, mit zu ihr zu kommen, da wusste er, dass ihm die Nacht seines Lebens bevorstand. Er folgte ihr hinaus auf die Straße. Die Bar befand sich in der Innenstadt von Athen. Callo liebte die griechischen Inseln und kam jedes Mal hierher, wenn er ein großes Geschäft abgeschlossen hatte.
    Er überließ es der Blonden, ein Taxi herbeizuwinken, während er ihr zur Stütze den Arm um die schlanke Taille schlang. Um diese Uhrzeit und in diesem Teil der Stadt waren Taxis normalerweise eine absolute Rarität, auch am Wochenende, aber jetzt hielt sofort eines an. Er erinnerte sich an seine guten Manieren und hielt der Norwegerin die Tür auf. Sie ließ sich elegant auf die Rückbank gleiten, und Callo stolperte hinterher.
    Der Fahrer fragte nicht, wo sie hinwollten, und die Blonde sagte auch nichts, aber das Taxi fuhr trotzdem los. Callo versuchte, den Arm um die Blonde zu legen, doch sie schüttelte ihn ab. Sie klappte ihre Handtasche auf und holte etwas heraus.
    Als Callo endlich kapiert hatte, dass es sich um eine Subkutanspritze handelte, stach die Norwegerin ihn damit bereits in den Oberschenkel. Sie starrte ihn hasserfüllt an.
    »Perversling«, zischte sie.
    »Was zum …?«
    Er wollte noch etwas sagen, brachte aber kein Wort mehr hervor. Sein Kopf wurde schwer und sackte nach vorn. Er konnte seine Gliedmaßen nicht bewegen.
    Danach wusste er gar nichts mehr.

Kapitel 5
    Hamburg, Deutschland
    Die Hamburger Kunsthalle war donnerstags bis 21 Uhr geöffnet, und so schlenderte Victor eine Stunde lang durch die verschiedenen Kunstgalerien, immer auf der Suche nach eventuellen Verfolgern. Als er sicher war, dass ihn niemand beobachtete, blieb er zu seiner persönlichen Erbauung noch eine Weile in der Galerie der Alten Meister, bevor er sich im geschmackvoll eingerichteten Museums-Bistro, dem Café Liebermann, einen Kaffee zum Mitnehmen besorgte und sich auf den Weg machte.
    Auf dem zweieinhalb Kilometer langen Weg von der Kunsthalle bis hinunter zum Hafen mit den St.-Pauli-Landungsbrücken durchquerte Victor die Hamburger Altstadt.
    Hinter einem älteren Paar, das langsamer vorankam, als er für möglich gehalten hätte, bestieg er die Fähre. Geduldig wartete er ab, bis er genügend Spielraum zum Überholen hatte. Er zog die zusammengerollte Zeitung aus seiner Manteltasche, klappte sie auf und nahm sie in die linke Hand. In der rechten hielt er seinen Kaffeebecher. Er stieg die Treppe zum Oberdeck hinauf und entdeckte einen Platz auf der Backbordseite, von wo er die Treppe einigermaßen unauffällig im Blick behalten konnte. Er zählte und kam auf zweiundzwanzig Passagiere.
    Die Fähre war gut fünfundzwanzig Meter lang und ungefähr siebeneinhalb Meter breit. Kleiner, als er gedacht hatte. Gut. Zu klein, als dass hier etwas hätte passieren können. Falls er in einen Hinterhalt gelockt werden sollte, dann zumindest nicht hier auf dem Boot.
    Das Wasser der Elbe war schwarz wie der Himmel über ihren Köpfen. Das Schiffshorn tutete, und die Fähre legte ab. Victor benahm sich so, als sei er nur einer unter vielen gelangweilten Fahrgästen, während er gleichzeitig die anderen Passagiere gründlich musterte. Er würde es mit normalen

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