Ziele
es etwas gibt, das Sie aus heutiger Sicht nicht mehr tun würden, legen Sie es so schnell wie möglich ad acta. Richten Sie all Ihre Ressourcen und Energien auf die Bereiche, in denen Sie bessere Ergebnisse erzielen können.
Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Ego Ihr Urteilsvermögen oder Ihren gesunden Menschenverstand beeinträchtigt. Kümmern Sie sich lieber darum, was richtig ist und nicht so sehr darum, wer Recht hat. Sie müssen sich darüber klar werden, dass die meisten Ihrer Entscheidungen sich rückblickend als falsch erweisen können. Stellen Sie sich darauf ein, flexibel zu reagieren – vor allem, wenn neue Informationen, Technologien oder Wettbewerbsbedingungen vorliegen.
Drei Zauberformeln
Es gibt drei Sätze, die Sie sich aneignen und immer wieder vorsagen können, um in turbulenten Zeiten flexibel zu bleiben. Hier sind sie:
Der erste lautet: »Ich hatte Unrecht.« Die meisten Menschen würden lieber bluffen, abstreiten und lügen, als zugeben, dass sie nicht Recht haben. Die Weigerung, sich Irrtümer einzugestehen, ist besonders deshalb so fatal, weil ja ohnehin schon jeder weiß, dass Sie Unrecht haben. Nur Sie allein versuchen, jemandem etwas vorzumachen, und dieser jemand sind Sie selbst. Wenn Sie merken, dass Sie Unrecht haben, ist es am klügsten, das ganz schnell zuzugeben, das Problem zu lösen und sich wieder der Arbeit am Ziel oder Ergebnis zu widmen.
Nach Schätzungen werden 80 Prozent der Zeit und Energie von Managern in großen Unternehmen und Organisationen nur darauf verwendet zu vertuschen, dass sie Unrecht hatten und sich das nicht eingestehen möchten. Viele Unternehmen jeder Größe sind schon in Konkurs gegangen, weil man in der Führungsetage einen offensichtlichen Irrtum partout nicht zugeben wollte oder konnte.
Stehen Sie zu Ihren Fehlern
Die zweite Formel, die Sie auswendig lernen sollten, wenn Sie flexibel bleiben wollen, ist: »Ich habe einen Fehler gemacht.« Es ist erstaunlich, wie viel Zeit, Energie und Geld verschwendet wird, weil jemand nicht zugeben kann, dass er einen Fehler gemacht hat – selbst wenn das für alle offensichtlich ist.
Sobald Sie sagen »Ich hatte Unrecht« oder »Ich habe einen Fehler gemacht«, ist das Thema mehr oder minder vom Tisch. Dann kann sich jeder wieder der |198| Problemlösung oder dem eigentlichen Ziel zuwenden. Doch solange ein Entscheidungsträger nicht zugeben will, dass er den falschen Kurs eingeschlagen hat, kommt alles ins Stocken.
Wir können das immer wieder in der Landespolitik beobachten, wo die Weigerung Einzelner, einen Fehler oder Irrtum zuzugeben, alle Beteiligten viel Zeit und Geld kostet, oft sogar die gesamte Nation.
Reagieren Sie rasch auf neue Informationen
Der dritte Satz, den Sie sich einprägen sollten, damit er leicht und schnell über die Lippen geht, ist: »Ich habe meine Meinung geändert.« Wenn Sie neue Informationen erhalten, die im Widerspruch stehen zu Ihren Entscheidungsgrundlagen, sollten Sie offen gestehen, dass Sie Ihre Meinung geändert haben.
Nicht Recht zu haben, Fehler zu machen oder seine Meinung zu ändern ist weder eine Schwäche noch ein Charakterfehler. In Zeiten des raschen Wandels von Wissen, Technologie und Wettbewerb ist es vielmehr ein Zeichen von Mut, Charakter und Flexibilität. Es ist die Bereitschaft, »Verluste rasch zu begrenzen« und in allen Dingen das »Realitätsprinzip« zu beherzigen.
Nehmen Sie die Welt bereitwillig, wie sie ist, statt wie sie sein sollte oder vielleicht in der Vergangenheit einmal war. Sehen Sie der Wahrheit ins Gesicht, wie sie auch aussieht. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und auch zu allen anderen um Sie herum.
Seien Sie offen für neue Realitäten
Seien Sie stets bereit, Ihre Ziele im Licht neuer Informationen, Technologien oder Wettbewerbsbedingungen neu zu bewerten. Ist Ihr Kurs nach Ihrem aktuellen Kenntnisstand der beste? Wenn nicht, was sollten Sie anders machen? Was könnten Sie anders machen?
Haben sich die Umstände, unter denen Sie sich ein Ziel gesetzt haben, drastisch verändert, dann stellen Sie sicher, dass Sie das Ziel immer noch so sehr anstreben, dass Sie bereit sind, dafür zu kämpfen und Opfer zu bringen. Ansonsten lassen Sie es fallen und setzen Sie sich ein neues Ziel, wenn Sie Ihre Ansicht geändert haben oder Ihnen das Ziel heute nicht mehr so wichtig ist.
Seien Sie in Zeiten des raschen Wandels unbedingt der Erste, der Veränderungen erkennt und begrüßt, wenn sie sich zeigen. Nehmen Sie das als Teil des normalen |199|
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