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Zivilcourage - Keine Frage

Titel: Zivilcourage - Keine Frage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Wagner , Constanze Loeffler
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greifen aber nicht ein, weil Sie nicht genau wissen, was vorgefallen ist.
    7. Ich handele meist …
    A: … aus dem Bauch heraus.
    B: … nachdem ich alle Vor- und Nachteile abgewogen habe.
    C: … wenn ich alle Eventualitäten gecheckt habe und mir meiner Entscheidung sicher bin.
    8. Sie beobachten, wie ein Autofahrer beim Rückwärtsausparken gegen ein geparktes Auto fährt. Der Fahrer fährt einfach weiter. Wie reagieren Sie?
    A: Sie merken sich das Nummernschild und rufen die Polizei
an.
    B: Sie notieren das Kennzeichen auf einen Zettel und klemmen ihn hinter die Scheibenwischer des parkenden Autos.
    C: Sie greifen nicht ein, vielleicht meldet er sich später von
selbst.
    9. Sie sind mit Freunden in einem Club. Auf dem Weg zur Garderobe fällt Ihnen eine junge Frau auf, die offensichtlich von einem Mann bedrängt wird. Er schreit sie an und holt mit der Hand zum Schlag aus. Wie reagieren Sie?
    A: Sie gehen dazwischen, bevor es schlimmer wird.
    B: Sie holen einen Mitarbeiter des Tanzlokals zu Hilfe.
    C: Sie gehen weiter, weil Sie nicht verstanden haben, worum es geht und der Typ größer ist als Sie.
    10. Ein großer, stämmiger Mann beleidigt einen dunkelhäutigen Ausländer in der S-Bahn mit Sätzen wie: »Verpiss dich, du Scheiß Nigger!« Er droht handgreiflich zu werden. Wie reagieren Sie?
    A: Sie bitten einen anderen Fahrgast um Unterstützung, setzen sich mit ihm zu dem dunkelhäutigen Mann und rufen die Polizei.
    B: Sie sprechen den bedrohten Mann an und bieten ihm an, mit Ihnen auszusteigen.
    C: Sie nehmen mit anderen Fahrgästen Augenkontakt auf und warten ab, was passiert.
    11. Ein Mann spricht ein etwa siebenjähriges Mädchen vor der Schule an. Sie sehen, dass die Kleine hin und her gerissen ist; offenbar verspricht der Mann ihr etwas. Wie reagieren Sie?
    A: Sie fragen das Mädchen, ob sie den Mann kennt und ob Sie ihr helfen können.
    B: Sie rufen die Polizei und beobachten die Szene weiter, bis die Polizei eintrifft.
    C: Sie tun nichts. Die beiden sehen sich ziemlich ähnlich; das ist sicherlich der Vater, der die Kleine abholt.
    Einschätzung
    Held oder Hasenfuß? Wenn Sie überwiegend A und B angekreuzt haben, können Sie stolz auf sich sein. Denn mutig zu sein, ist nicht leicht. Haben Sie hingegen das Gefühl, dass es noch einiges zu tun gibt, dann fangen Sie bei sich an. Welche Entscheidung hätten Sie lieber anders getroffen, wo müssten Sie noch häufiger Nein sagen? Lernen Sie, sich in Ihrem Umfeld mehr abzugrenzen. Dann wird es Ihnen auch leichter fallen, beherzt bei anderen einzuschreiten.
    Mutige Menschen handeln nicht unüberlegt, aber sie vertrauen auf sich selbst – und messen der Meinung ihrer Umwelt nicht so viel Bedeutung zu. Sie achten auf ihre Gefühle und hören auf den Bauch. Sie sind in der Lage, klar auszusprechen, wenn sie sich in einer Situation oder mit einem Verhalten unwohl fühlen.
    Mut kann man lernen. Wer mutiger werden will, der sollte sich daran gewöhnen, auch mal Fehler zu machen. Denn wer mutig ist, reagiert häufig spontan und probiert auch mal neue Wege aus. Wer hingegen perfekt sein will, hindert sich durch den hohen Anspruch an sich selbst, mutig die eigene Meinung zu vertreten. Versuchen Sie einmal am Tag mutig zu sein. Für jeden Menschen bedeutet eine mutige Handlung etwas anderes, je nachdem, wie weit sein Mut bislang entwickelt ist. Für den einen ist ein Nein gegenüber dem Chef ein großer Schritt, der andere präsentiert mutig seine Welt verbessernden Ideen vor dem versammelten Vorstand.
    Fällt es Ihnen schwer, sich in Situationen zu behaupten? Sie bekommen mehr Selbstvertrauen für die richtige Entscheidung, wenn Sie Ihr Eingreifen vor dem Spiegel üben. Am besten täglich: Stellen Sie sich bewusst gerade vor den Spiegel, schauen Sie sich in die Augen, treten Sie mit einem Bein vor und rufen laut Nein! Oder buchen Sie ein Mut- und Zivilcourage-Training. Dort lernen Sie in Rollenspielen, wie Sie beherzt eingreifen. Das reicht Ihnen noch nicht? Wer Selbstverteidigungstechniken beherrscht, hat auch mehr Selbstvertrauen – und steigert damit sein mutiges Verhalten.

Anhang
    Weiterführende Adressen und Literatur
    Schule und Erziehung
    www.faustlos.de
    Wissenschaftlich fundiertes Antigewalttraining für Jugendliche, das vom Heidelberger Präventionszentrum (HPZ) angeboten wird.
    www.papilio.de
    Programm des beta-Instituts zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz im Kindergarten.
    www.fairplayer.de
    Wissenschaftlich fundiertes Programm gegen Gewalt an

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