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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Todesängste ausgestanden, wenn ich gewusst hätte, dass mich jemand …
    ›Darlene‹, sagte ich, ›hast du denn gar keine Angst?‹ Aber sie antwortete nur: ›Mir tut schon niemand was.‹«
    Als Pam das Haus ihrer Schwester verließ, waren noch vierzehn Leute dort, und es kamen noch weitere dazu. Einige dieser Gäste hörten, wie der gut gekleidete Mann Darlene nach ihren Einkommensquellen ausfragte. Der Fremde hatte einen kurzen, recht geläufigen Spitznamen. Pam glaubte sich zu erinnern, dass er sich »Bob« nannte (Der Name wurde geändert).

    Sonntag, 22. Juni 1969

    Linda war gerade aus Texas zurückgekehrt und wollte Darlene berichten, wie es ihren Verwandten ging, und so ging sie schon früh am Morgen zusammen mit ihrem Vater Leo in Terry’s Restaurant.
    »Als ich an diesem Tag mit meinem Dad in die Gaststätte kam, war der Fremde von der Umzugsparty wieder da, und er ließ Darlene nicht aus den Augen«, erzählte mir Linda mit Schaudern. »Als ich reinkam, hielt er sich die Zeitung vors Gesicht, weil er mich wiedererkannte.«
    Wenig später starrte er Linda eiskalt an, wie sie berichtete, ging zu Darlene hinüber, um ihr etwas zu sagen, und verließ dann die Gaststätte. Linda erzählte ihrem Vater von dem Mann. »Mein Dad sagte nur: ›Das hat nichts zu bedeuten.‹ Er nahm die Sache nicht weiter tragisch.«
    Pam sah den Mann ebenfalls. »Er saß in Terry’s Restaurant. Ich habe neben ihm gesessen. Ich weiß noch, dass er Erdbeerkuchen gegessen hat. Und Darlene war es gar nicht recht, dass ich mich neben ihn gesetzt habe. Er hat mit mir gesprochen, und das hat meine Schwester ziemlich nervös gemacht. Sie hat mir immer wieder zugeflüstert, dass ich mich von ihm fern halten soll.
    Der Typ hat eine Lederjacke getragen. Er hat überhaupt immer nach Leder gerochen, auch an dem Tag, als er das Paket gebracht hat. Und das war auch der Mann, der sich zuvor nach ihrer finanziellen Situation erkundigt hatte. Er fragte mich nach Darlenes kleiner Tochter und nach ihrer Beziehung zu Dean. ›Was macht sie denn mit ihrem Trinkgeld?‹, fragte er einmal, und etwas später: ›Ich habe gehört, dass Dean nie auf das Baby aufpasst.‹
    Ich saß zweieinhalb Stunden an der Theke, und er saß neben mir und aß die ganze Zeit Erdbeerkuchen. Darlene forderte mich immer wieder auf, zu gehen, aber ich wollte nicht, weil Harvey, mein Mann, nicht zu Hause war.
    Der Typ hatte seine Brille nicht ständig auf. Er setzte sie auf, als er sich die Rechnung ansah. Es war eine dunkle Hornbrille - schwarz, genau gesagt«, fügte Pam hinzu. »Und er fuhr einen schneeweißen Wagen mit diesen alten kalifornischen Nummernschildern.«
    »Sie hatte vor irgendjemandem Angst«, erzählte mir Darlenes Freundin Bobbie Oxnam später, »und zwar schon seit längerem. Es fing an, kurz nachdem ihr Baby zur Welt kam.«
    »Hat sie jemals den Namen dieses Fremden erwähnt?«, wollte ich wissen.
    »Nein. Ich wünschte, sie hätte ihn mir verraten. Sie hat hin und wieder so eine Bemerkung fallen lassen, dass sie Probleme hätte und dass ihr der Kerl Angst machte. Aber mehr hat sie nie gesagt.«
    »Anfang Juni«, berichtete Bobbie Ramos, »hat Darlene mir erzählt, dass ihr ein Mann nachspionieren würde. Als wir mit ihr und ihrer Tochter zur Solano County Fair fuhren, sprach sie wieder davon.« Sie wandte sich ihrem Mann zu. »Erinnerst du dich an diesen Kerl in dem weißen Wagen, der Darlene so genervt hat, weil er ständig vor ihrem Haus auf sie gelauert und einmal zu uns gefahren hat?« Ihr Mann konnte sich nicht erinnern. »Er war so zwischen achtundzwanzig und dreißig und nicht besonders schwer. Er trug eine Brille.«
    »Als Darlene und Dean heirateten, war es wirklich nett mit den beiden«, erzählte mir Carmela Leigh, die Frau von Deans Chef, später. »Sie war so fröhlich, wir haben die ganze Zeit nur gelacht, aber als dann das Baby da war, arbeitete sie schon bald wieder im Restaurant und ließ sich gar nicht mehr blicken. Sie war immer noch lustig und gut gelaunt, aber sie hatte einfach keine Zeit mehr für irgendwen. Ständig war sie unterwegs - und meistens ließ sie ihren Mann wissen, dass sie nicht daheim sein würde, wenn er nach Hause kam. Irgendwie gefiel es mir nicht besonders, dass sie immer mit einem Haufen Leute herumzog, wo sie doch verheiatet war und ein Baby hatte.« Carmela hatte Darlene oft besucht, als sie schwanger war, und nachdem die Kleine geboren war, blieb sie oft auf eine Tasse Kaffee, wenn sie kam, um die Miete zu

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