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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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sie ihm mitteilte, dass sie etwas länger als geplant mit Christina zusammen sein würde und später noch mal anrufen oder vorbeikommen würde. Als Christina und Darlene von ihrem Ausflug zurück waren, kamen sie noch einmal ins Caesar’s, und um 22.15 Uhr rief sie ihre Babysitterin an, um sich zu erkundigen, ob alles in Ordnung war. Die Babysitterin teilte ihr mit, dass einer ihrer Freunde vom Restaurant versucht hätte, sie zu erreichen.
    Darlene kam um 22.30 Uhr ins Terry’s und unterhielt sich ungefähr zehn Minuten mit ihrem Freund. Als sie und Christina wieder gingen, sprach Darlene noch kurz mit einem älteren Mann auf dem Parkplatz der Gaststätte. Christina fiel auf, dass die Atmosphäre zwischen den beiden sichtlich angespannt war. Sie erinnerte sich später auch daran, dass der Wagen des Fremden größer und älter war als Darlenes 63er Corvair. Auf dem Weg zu ihrem Elternhaus, wo Darlene ihre Schwester absetzte, erwähnte sie den Mann mit keinem Wort.
    Als Darlene in ihrem neuen Haus eintraf, erzählte ihr Janet Lynne, die Babysitterin, dass ein älter klingender Mann immer wieder angerufen habe, dass er aber weder seinen Namen sagen noch eine Telefonnummer hinterlassen wollte. »Er sagte immer nur, dass er es noch einmal versuchen würde«, berichtete Janet.
    Darlene schlüpfte aus ihrem Overall mit dem Sternenmuster und zog einen anderen mit Blumenmuster an, den sie sich aus dem Stoff geschneidert hatte, den ihr der Mann im weißen Auto in einem Päckchen gebracht hatte. Darlene weckte Dena auf, um mit ihr zu spielen, und erzählte Janet und ihrer Freundin Pamela, dass heute Abend ein paar Freunde zu einer kleinen Party vorbeikommen würden.
    Darlene wollte die beiden Babysitterinnen nach Hause bringen und dann im Haus sauber machen - doch gerade als sie losfahren wollten, klingelte das Telefon, und sie lief schnell zurück, um abzuheben. Als sie zum Wagen zurückkam, fragte sie die beiden Mädchen, ob sie noch bis etwa Viertel nach zwölf bleiben könnten, und sie stimmten zu. »Ich muss noch mal weg, die Raketen für die Party besorgen«, erklärte Darlene.
    Sie fuhr sofort los und nahm die Georgia Street ostwärts bis zur Beechwood Avenue, wo sie bei Mikes Haus anhielt, etwa viereinhalb Blocks vom Haus der Jensens entfernt. Mike wohnte westlich der Hogan High School, während Betty Lou Jensen südlich der Schule gewohnt hatte.
    Kaum hatte Darlene den Motor abgestellt, kam Mike in solcher Eile aus dem Haus gestürmt, dass er nicht einmal die Lichter im Haus und den Fernseher ausschaltete. Sogar die Haustür ließ er offen! Darlene machte den Motor an und gab Mike mit einer ungeduldigen Geste zu verstehen, dass er einsteigen solle. Als der bronzefarbene Corvair losfuhr, folgte ihnen ein helles Auto, das etwas abseits geparkt gewesen war.
    »Wir werden verfolgt«, stellte Mike fest.
    Darlene brauste zur Springs Road weiter und hielt auf den Columbus Parkway zu. Es war mittlerweile fünf Minuten vor Mitternacht.
    Der Wagen hinter ihnen folgte ihnen mit hoher Geschwindigkeit. Darlene bog immer wieder ab, um ihn abzuschütteln - doch der Fremde folgte ihnen auch auf die kleinen Seitenstraßen und kam sogar immer näher heran.
    »Nein, nein … fahr geradeaus … immer geradeaus!«, forderte Mike sie auf. »Nein, hier lang!« Während sie den Verfolger abzuschütteln versuchten, gerieten sie immer weiter an den Rand der Stadt.
    Noch innerhalb des Stadtgebiets und etwa sieben Kilometer vom Zentrum entfernt lag der Blue-Rock-Springs-Golfplatz, wo sich ebenfalls gerne Liebespärchen ein Stelldichein gaben - und genau dorthin wurden Darlene und Mike nun von ihrem Verfolger getrieben. Nervös bog Darlene in den Parkplatz ein. Zwanzig Meter hinter der Einfahrt fuhr sie gegen einen Holzklotz, worauf der Motor abstarb.
    Der Parkplatz war etwa drei Kilometer von der Stelle entfernt, an der vor fast sieben Monaten Betty Lou Jensen und David Faraday ermordet worden waren, doch er war bei weitem nicht so abgelegen. Etwas unterhalb lag der Golfplatz, und rechts von Darlene erstreckte sich ein kleines Wäldchen. Ihr Wagen war der einzige auf dem Parkplatz.
    Die beiden jungen Leute saßen einige Augenblicke in der Dunkelheit, als der andere Wagen, der dem Corvair recht ähnlich war, zu ihnen auf den Parkplatz kam und mit ausgeschalteten Lichtern drei Meter links von ihnen stehen blieb. Die Frontpartie des Wagens war ungefähr auf gleicher Höhe mit der hinteren Stoßstange von Darlenes Auto. Mike schätzte, dass es sich

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