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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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und es doch nicht möglich war, das Serum zu reproduzieren.
    »Ihr hättet mir nicht ans Bein pissen sollen«, murmelte er den toten Soldaten reuelos zu. Er war Soldat und ausgebildeter Mörder und hatte sein ganzes Erwachsenenleben nichts anderes getan. Wozu sich andere nicht überwinden wollten oder konnten, erledigte er, weil es eben jemand tun musste. Er hatte keine Ahnung, wie er etwas anderes sein könnte – nicht einmal Cassandra zuliebe.
    Michael ließ die Betäubungspfeile absichtlich zurück. Da die Army solche Pfeile benutzte, um Zodius-Soldaten auszubremsen und einen tödlichen Treffer landen zu können, hatte er sie gewählt, und um sich möglichst lange von Adams Radar fernzuhalten, bis er Cassandra und den Red-Dart-Kristall in Sicherheit wusste. Michael rief den Wind und entschwand in ihm wie Nebel im Regen. Er würde bald schlafen müssen, um seiner Wunde die Heilung zu ermöglichen und keinen Zusammenbruch zu riskieren. Er musste Cassandra aufsuchen, bevor er zu viel Blut verlor, um sie im Auge behalten zu können.
    »Scheißkerl!«, fluchte Lucian, während er über den Leichen seiner Männer emporragte. Als er die für die Army typischen Betäubungspfeile sah, die neben den Einschusslöchern aus der Stirn ragten, verzog er das Gesicht. Powells Heer. Also wusste Powell nun, dass Brock mit den Zodius kooperierte, und Lucians Verbindung zu Red Dart gehörte der Vergangenheit an. Er ballte die Fäuste und boxte blindwütig in die Luft.
    Nicht weit entfernt ertönten Einsatzhörner. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, waren noch mehr Menschen.
    Er schnappte sich sein Handy und orderte ein Säuberungsteam, das die Zodius für alle Fälle bereithielten. Als ihm nur wenige Meter von den Leichen entfernt Blutflecken ins Auge fielen, legte er stirnrunzelnd auf. Er ging darauf zu, kniete nieder und betastete das Blut. Er gehörte der seltenen Gruppe der »Tracker« an, denen die Gabe eigen war, metaphysische Energien lesen zu können, die bestimmte Lebewesen absonderten.
    »Michael«, flüsterte er. Nicht Powells Mann war hier gewesen, sondern Michael.
    Der Wind drehte, und Lucian erhob sich. Tad materialisierte sich neben einer der Leichen, bückte sich und zog den Pfeil aus der Stirn des Soldaten. »Von Menschen zur Strecke gebracht«, sagte er schnaubend. »Und du denkst, dass du das Zeug hast, Michael zu ersetzen? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Menschen je in der Lage sein werden, Michael zu bezwingen.«
    »Fick dich, Tad«, erwiderte Lucian.
    Das Säuberungsteam wurde neben den Leichen sichtbar. Lucian gab ihnen ein Zeichen, loszulegen. Sie packten die Männer und verschwanden.
    »Nein«, sagte Tad. »Fick dich selbst, Lucian.« Er gab ein höhnisches Knurren von sich. »Du endest als Wolfsfutter, wenn Adam hiervon erfährt.«
    »Und du bist nichts weiter als Abschaum. Du glaubst doch nicht wirklich, dass Adam deinesgleichen in seinem königlichen Kreis duldet? Mein Vater war Senator, mein Großvater ein Fünf-sternegeneral. Mir ist es zu verdanken, dass wir von der Existenz von Red Dart wissen. Was hast du schon vorzuweisen, außer der Jagd auf schwache Weiber?« Er bedachte ihn mit einem hämischen Grinsen und musterte das stämmige Stück Scheiße von Kopf bis Fuß. »Du bist bloß eins von Adams Haustieren. Ein Hund, der Tricks vorführen darf.«
    Der Wind drehte unvermittelt, boshaft, heiß und wild. Zornig kündigte er die Ankunft Adams an. Tads Miene wechselte von reiner Wut zu schadenfrohem Hochmut. »Wir werden ja gleich sehen, wer hier der ›Hund‹ ist.«
    Adam erschien, in schwarzes Leder gekleidet, zwei Wölfe saßen ihm zu Füßen. Es ging Lucian gehörig gegen den Strich, dass die kleinen Bastarde beim Windwalking nicht draufgingen. Zumindest dann nicht, wenn Adam sie transportierte.
    »Wieso wird mein vergnüglicher Abend gestört?«, knurrte er. Das Vergnügen bestand aus einer Gruppe Menschen, die in den Ring und den Wölfen zum Fraß vorgeworfen wurde. Der Überlebende erhielt eine Dosis des begehrten Serums. Was bisher niemand geschafft hatte.
    Tad hielt Adam einen Betäubungspfeil unter die Nase. »Lucian ist losgezogen, und zwei unserer Männer wurden von Powell und seinem Heer niedergestreckt.«
    Adam zog eine Augenbraue hoch und sprach mit leiser, angespannter Stimme. Ein wunder Punkt war getroffen worden. »Hast du mich etwa enttäuscht, Lucian?«
    Die Wölfe wandten sich Lucian zu und knurrten, als könnten sie den Zorn ihres

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